Satelliteninternet gilt als unpraktisch und ist eben deswegen in den vergangenen Jahren immer komfortabler geworden. Aus dem Rückkanal über ISDN wurde ein Rückkanal über Satellit. Neu ist die Maßnahme vom Satelliten-DSL-Anbieter SES Astra, Kunden Breitbandinternet über Satellit ganz ohne Schüssel anzubieten.
Wie das gehen soll? SES Astra will dazu am Mittwoch auf der CeBIT ein Projekt vorstellen, bei dem Haushalte ausgewählter Kommunen über ein ganz normales DSL-Modem ins Netz gehen können. Angeschlossen werden sie aber nicht über DSL, sondern Satelliten-Internet. Ganze Ortschaften, die bisher noch nicht mit DSL versorgt worden sind, sollen dadurch einen Internetzugang mit 6 Mbit/s pro Haushalt bekommen. Unterstützt wird das Projekt vom Verband der Anbieter von Telekommunikations- und Mehrwertdiensten (VATM), sprich: der Telekom-Konkurrenz. Pilotprojekte soll es in Baden-Württemberg geben.
SES Astra scheint aber nicht auf die Telekom-Konkurrenz festgelegt zu sein. Erst heute hat der Satellitenanbieter eine tiefer gehende Kooperation mit eben jener Deutschen Telekom bekannt gegeben. Hier kombiniert Astra das eigene HDTV-Angebot HD+ mit den Telekom-Diensten, die man nicht selbst liefern kann, sprich: zeitversetztes Fernsehen, elektronischer Programmführer, Video on Demand und Festplattenrekorder mit 500 GByte Speicher. Eine Internet- und Telefonflatrate soll es noch obendrauf geben, wobei SES Astra in der offiziellen Pressemeldung dazu nicht erklärt, ob diese von der Telekom bereit gestellt werden oder über das eigene Satelliten-Internet.
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So oder so: Internet und Fernsehprogramm wachsen immer mehr zusammen und werden auf einem Kombigerät vereint. Erst vorvergangene Woche startete Vodafone ein Hybridfernsehen. SES Astra und die Telekom arbeiten schon länger zusammen. Die Telekom verwendet Astra-Satelliten für das eigene DSL-Internet. SES Astra hat hierfür auch ein eigenes Zwei-Wege-Internet-Angebot namens Astra2Connect.
(Jürgen Vielmeier)