Die fortschrittlichsten Ideen sind oft die einfachsten, zumindest die, die einem viel Arbeit abnehmen. Vor kurzem habe ich die – natürlich – leicht provokante These aufgestellt, dass Web 3.0 längst hier sei. Darunter verstehe ich unter anderem die Vereinfachung der Dienste, die das Web 2.0 mit sich gebracht hat. Zum Beispiel vereinfacht das Follower-Prinzip die etwas schwer bedienbare Technik RSS.
Das Browser-Plugin CueThat ist ein solcher Dienst, der bestehende Techniken nutzt, um sie zu vereinfachen. Das Prinzip ist simpel: Markiert man mit der Maus einen Filmtitel, den man auf einer beliebigen Website findet, und speichert ihn über das Kontextmenü, legt CueTip ihn in die Warteschlange für Netflix ab. Ist die Warteschlange frei, wird der Film direkt heruntergeladen; Doppelmarkierungen desselben Films filtert die App heraus. Dazu muss man natürlich einen Account für das Streaming-Portal Netflix haben, den es bislang nur in den USA gibt. Deswegen nutzt euch CueThat bislang nichts. Sorry fürs Heißmachen. Zeigen wollen wir euch damit nur, wie einfach das Leben sein kann.
Einen Haufen Arbeitsschritte gespart
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Da Netflix den Nutzer für einen Monatspreis von 7,99 US-Dollar unbegrenzt viele Filme und Serien streamen lässt, ist das einfache Angebot überhaupt erst möglich. CueThat nutzt die Vorteile beider Dienste. Wie ist man bislang vorgegangen? Man hat auf einer Website den Titel eines Films gelesen und bei Google, Amazon, iTunes oder Maxdome nachgeschaut, ob der Film schon auf DVD oder als Download erschienen ist. Als nächstes hat man die Preise verglichen. Und dann hat man überlegt, ob man sich das leisten will oder ob man erstmal in der Videothek um die Ecke gucken sollte, ob man den Film dort nicht billiger haben kann. All zu oft aber hat man den Film einfach wieder vergessen, weil man kein vernünftiges Tool hatte, um den Titel zu speichern. CueThat und Netflix zeigen auf, wie sich das ganze vereinfachen ließe und wie es in ein paar Jahren bei uns aussehen wird.
Derartige Plugins wären bei uns immerhin schon mit Musikabo-Diensten möglich, sprich: Sony, Simfy und vielleicht irgendwann Spotify. Bei Filmen und Serien dauert es erfahrungsgemäß leider etwas länger. Selbst für US-Nutzer bietet CueThat einen Vorteil. Was im Hintergrund passiert, nachdem man einen Titel markiert hat, sind eine ganze Menge Arbeitsschritte, die einem das Tool damit spart: das Aufrufen der Netflix-Software, das Einfügen des kopierten Titels im Suchfenster, das Heraussuchen des Films aus den Suchergebnissen, das Aufrufen und Laden des richtigen Films.
Die Schritte mögen euch trivial erscheinen, die Zeit- und Arbeitsersparnis vielleicht sogar nicht notwendig. Aber dieser Komfortgewinn ist doch das, was wir uns vom Web irgendeiner Generation erhoffen. Das ist der Grund, warum sich das Follower-Prinzip, das „Abonnieren“ von Menschen mit einem Klick, von Twitter hin zu Tumblr und Quora fortentwickelt hat. Das ist der Grund, warum Videos nicht mehr verbloggt, sondern vertwittert werden. Es ist derselbe Grund, warum sich Facebook-Nachrichten und Instant Messenging gegen die E-Mail durchsetzen: weil es einfacher geht. CueThat zeigt mit einer einfachen Funktion, was noch an Komfort möglich ist.
(Jürgen Vielmeier)
Filme, die ich wirklich sehen will, vergesse ich nicht. Aber schön, das wir als Gesellschaft im Ganzen weiter mit ganzen Kräten an der Lösung unserer Luxusprobleme arbeiten.
„Zum Beispiel vereinfacht das Follower-Prinzip die etwas schwer bedienbare Technik RSS“
Veto!
Ich benutze fast ausschließlich RSS um wichtige/neue Informationen über alles was mich interessiert zu sammeln.
Außerdem ist RSS extrem flexibel, offen und lässt bspw Freiheiten wie Feedly zu.
Wirklich lesen kann man über kein Following System wie ich finde (FB, Twitter, …)
Könnte man ja prima mit meinem Blog verbinden ;P Die idee finde ich sehr klasse, könnte man auch auf andere Bereiche ausweiten 🙂
Genau dasselbe wie #2 habe ich auch gedacht. Wer FB/Twitter als ernsthaften RSS-Ersatz sieht hat komische meines Erachtens schon sehr komische Ansprüche.
Wenn ich Blogs lesen will, will ich auch Blogs lesen und wenn ich wissen will was meine Freunde machen dann nervt mich das ganze Bloggedöhns zwischendrin ja aber mal sowas von, dass ich das grundsätzlich ausblende.
Schweizer Internetfernsehen sollte man ja eigentlich auch nur innerhalb Schweiz sehen können (rtl, sat1, pro7, rtl2, kabel1 ….).
Mit einigen Tricks könnte man theoretisch die „Sperren“ umgehen – ist sicherlich auch bei Netflix möglich (wenn auch nicht erlaubt 😉 ).
Dieser Artikel ist ein Zeichen dafür, dass ich mehr geld auf mein FLattr Konto einzahlen sollte. Danke!
Danke für die Info! Hört sich tatsächlich sehr vielversprechend an! Aber es wird wohl noch dauern bis so etwas hier möglich ist. Würde es gerne ausprobieren 🙂
Schau mal nach einem ordentlichen VPN-Anbieter. Habe hier auch einen VPN in die Staaten und einen in die Schweiz laufen und kann somit von überall aus der Welt Netflix, Hulu, Zattoo und wie Sie heissen „empfangen“. Englische Filme sollte man sich nur Synchronisiert anschauen wenn man kein englisch (lernen) kann.
Ich glaube eher das Internet Entwickelt sich immer mehr zur „Glotze 2.0“ denn zu dem Aktiven Medium was es einmal sein Wollte.
Der Medienkonsum und die Trivialität gewinnen immer mehr die Oberhand und wird noch als „Komfortgewinn“ gefeiert.
Musik- und Filmstreamig Dienste … nutzlose Mediengerechte Kampagen auf Faccebook oder Twitter Gewitter , statt eines gut geschriebenen reschaschieren Blog oder der Plattform des Wissens .
Warum auch ? Lesen stengt viel zu sehr an und der Fernseher siegte ja auch über das Buch oder Kino warum sollte das im Internet anderes sein?
So wird das Web immer mehr zu einer weiteren trivialen Unterhaltungs Plattform, halt der „Glotze 2.0“ statt des „Web 3.0“?
Was is Web 2.0? Wir wissen es gar nicht… noch weniger 3.0
@Marcel: danke! 🙂
also wenn etwas kompatiebel mit twitter ist, für mich jetzt schon das beste was geben wird. wer twitter erkannt hat was es für vorteile bringt sollte man das auf garkein fall ohne Betracht lassen.
hoffe auch eine gute weiterentwicklung.. ps: gibt es schon vorschau oder sowas?
[…] Filmfreunde sparen Arbeitsschritte […]
[…] und damit auch das Leben eines jeden einzelnen einfacher zu gestalten, in etwa so wie es sich z.B. CueThat auf die Kappe geschrieben hat. Und auch Facebook und Twitter tun einen Teufel, um sich auf ihren […]