Manche Ideen sind so gut, man könnte sie direkt umsetzen. Mit allem, was dazu gehört: Investoren, Designern, Technikern, Marketing. Das ist die Geschäftsidee des jungen Startups Ahhha aus Palo Alto in Kalifornien. Nutzer können ihre Ideen über ein Formular beim dem Startup einreichen und entweder veröffentlichen oder privat halten. Öffentliche Ideen kann man von anderen Nutzern bewerten lassen. Gefällt Ahhha der Vorschlag, versucht das Team ihn umzusetzen. Der Ideengeber wird dabei allerdings nur mit 1 Prozent (!) beteiligt. Den Rest teilen Ahhha und die Fachkräfte unter sich auf, die das Projekt letztlich umsetzen. Um diese geringe Beteiligung zu begründen, zitiert Ahhha Thomas Alva Edison: „Genie ist 1 Prozent Inspiration und 99 Prozent Transpiration.“
Ahhha ist offiziell erst am vergangenen Freitag gestartet und noch in der geschlossenen Beta-Phase, die aber eher wie eine Alpha-Version anmutet. Reicht man eine Idee ein, stimmt man der 1:99-Prozent-Verteilung automatisch zu. Man kann dann an Hand von vier Stufen (öffentlich, halb-öffentlich, eher privat und privat) entscheiden, wer seine Idee zu sehen bekommen soll. Feedback von anderen gibt es aber natürlich nur, wenn andere Community-Mitglieder die Idee zu Gesicht bekommen. Der Registrierungsprozess ist denkbar einfach. Noch bevor man sich anmeldet, kann und soll man bereits seine Idee einreichen, noch ohne zu wissen, was eigentlich damit passiert.
Erst dann kann man sich registrieren oder mit Facebook Connect anmelden. Später wird die Idee an die Pinnwand der Community gepostet oder eben privat gehalten. Hier kann man sich auch die Ideen der anderen Mitglieder anschauen:
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Idea Crowdsourcing das nächste große Ding?
Und wie schützt man seine Idee vor Missbrauch und Diebstahl? Gar nicht. Wer die Idee veröffentlicht, sollte also keinerlei Interesse daran haben, damit reich zu werden. Was die 1:99-Regel ja ohnehin nahezu verhindert. Es sollte ihm alleine darum gehen, dass die Idee umgesetzt wird, von wem auch immer. Ideen- und Innovationsmanagement ist ein recht neues Feld in der Wirtschaft. Einzelne Unternehmen wie Cassiber, 1stMover, Hype und BrightIdea bieten Unternehmen Software für ein internes Ideenmanagement. Die Idee, das ganze zu crowdsourcen ist natürlich heikel, weil hier ein sehr gutes Rechtemanagement zwingend notwendig ist. Und selbst dann ist Ärger kaum auszuschließen. Dass Ahhha sich des Themas annimmt, ist also entweder mutig, leichtsinnig oder beides.
Trotzdem: Die Idee, Ideen zu sammeln, zu sondieren, zu finanzieren und umzusetzen, verdient Respekt. Wenn ein Unternehmen sich mit einem guten Ideenmanagement verbessern kann, dann könnte das auch für ein ganzes Land möglich sein. Mehr noch: Professionell umgesetzt, könnten Crowdsourced Ideas nach Social Networking das nächste große Ding werden. Und deswegen, und auch damit uns nach Facebook nicht schon wieder ein US-Anbieter mit seinem Angebot überrollt, wäre eine solches Startup aus Deutschland eine sehr schöne Lösung. Wenn ihr ein solches professionell umsetzen wollt, sei euch unser Segen (und unsere Berichterstattung) sicher. Wir verraten auch niemandem, dass es dann eigentlich eine Copycat ist.
Und wenn es sowas für Deutschland schon gibt und wir das übersehen haben – aber bitte kommt uns nicht mit Erfinderklubs – dann teilt uns das bitte in den Kommentaren mit.
(Jürgen Vielmeier)
Gut, nur würde ich, wenn ich eine gute Idee habe die selber umsetzen oder ein Patent anmelden.
Nicht aber zu 1% Beteiligung verraten. oO
„Idea Crowdsourcing“ gibt es in Deutschland schon länger: https://www.tchibo-ideas.de/
Also wie „Freelog“ bereits schrieb halt ich es für sichtlich dumm.. eine Idee dort anzumelden und 1% abzukriegen… bei 10% wär das ja noch halbwegs fair. Aber so würd ich eher ein Patent anmelden und das verkaufen…
Sonst find ich die Idee der Seite gut!
Mir fallen dazu spontan zwei deutsche Firmen ein:
http://www.hyve.de
http://www.unseraller.de (innosabi.com)
> „Aber so würd ich eher ein Patent anmelden und das verkaufen… “
Dann habt Ihr Euch aber noch nie mit dem Patentwesen beschäftigt. Ein Patent kann nur ein gebrauchsfähiges Muster erlangen, Ideen alleine kann man nicht patentieren. Was in Hinsicht auf fliegende Toaster auch sehr sinnvoll ist. Zudem kostet ein Patent einen Haufen Kohle, von den Produktionskosten für einen Prototyp mal ganz zu schweigen.
Wird man dann auch mit 1% an den Kosten beteiligt, wenns ein Flop wird?
Generell eine nette Idee, aber mit einer wirklich erfolgsversprechenden Idee kann man sicherlich über andere Wege mehr vom Kuchen abbekommen.
Wenn ich den Prozess richtig verstehe, gebe ich als Idee also z.B. ein „Ein sich selbst befüllender Hundenapf“ und das wars? Damit war ich also schon Ideengeber für Wirtschaft und Gesellschaft?
„Es sollte ihm alleine darum gehen, dass die Idee umgesetzt wird, von wem auch immer.“
Spannend, so eine alleindastehende Idee ohne Begründung und Zweck *ironie*
So neu ist die Idee gar nicht. Spontan fällt mir da noch http://www.quirky.com ein.
Da geht der Crowd-Gedanke noch weiter und die Community beteiligt sich auch an den späteren Entwicklungsphasen.
bei einer guten idee finden sich garantiert investoren, die nicht do gierig auf 99% beteiligung sind. stellt euch doch mal vor ihr hättet die idee für facebook gehabt, was wäre da 1% ??? haha
Wieviel soll Facebook nun wert sein? Also 1% würden mir bei facebook schon ausreichen 😉
Hm, solche versuche gabs schon auf Sat 1 und zumindest gute Ideen werden Dienstag auf dem MDR um 19.50 Uhr bei „einfach genial“ vorgestellt.
Ich halts für ein unseriöses grabbing. So wie halt die Wirtschaft in Afrika funktionert. Land grabbing mal anders.
Nur weil einer keiner Resourcen hat, soll er sie billigst an jemanden anders abgeben.
Oft es ist so, dass der Ideengeber bei Erfolg nur wenig vom Kuchen abbekommt. Außer er ist von Anfang an Geschäftsführer. 😉
Die Idee an sich ist nicht schlecht. Leider hapert es an der Umsetzung. Wenn die Idee nämlichbwirklich gut ist, dann wirft sie auch eine Menge ab und der Ideen geber ist der Gelackmeierte, weil er davon fast nichts sieht. Um reich und berühmt zu werden also die völlig falsche Idee.
Außerdem bin ich auch der Meinung, das man schon Sponsoren findet, wenn die Idee wirklich gut. Und wenn das auch erst einmal nur Mama, Papa oder Oma und Opa sind. Aller Anfang ist schließlich schwer. (–> Da muss man durch als Lurch, wenn man ein Frosch werden will.)
Es kann natürlich schon sein, dass jemand eine an und für sich gute Idee hat, aber keine Muße und / oder keine Zeit, sich weiter damit zu beschäftigen und sich um die Umsetzung zu kümmern. Allerhöchstens in so einem Fall könnte es sinnvoll sein, die Idee an ein solches Portal weiterzugeben.
Wer darauf reinfällt, hat es wohl nicht anders verdient. Ich verschenke doch nicht meine eigene Idee an fremde für nur 1% Verdienst!
Naja 1 % Verdienst sind lächerlich…
Mit einem Protent werden bestimmt jede Menge guten Ideen dort landen 😉 Bleistift mit zwei Spitzen etc 😉
Ja – das hört sich an wie bei Quirky – allerdings darf man da auch noch 10 US$ für das Einreichen der Idee bezahlen…
1% ist besser, als die GAR NICHT umzusetzen…
Wer eine gute Idee für 1% verkauft, dem ist nicht mehr zu helfen.
Es gibt viele Ideen die z.B. der Menscheit oder der Umwelt helfen können. Siehe die vielen Ideen, die bei der „BP Ölpest-Geschichte“ entwickelt wurden. Einige unter uns sind eben nicht unbedingt daran interessiert, mit einer Idee zwingend reich zu werden. In den Patentämtern schlummern so viele gute aber nicht umgesetzte Ideen, die aufgrund von „Geldgier“ niemals oder erst sehr spät (nach Ablauf des Patentes) umgesetzt werden können. Irgendwie krankt doch das Erfindungssicherungsmanagement. In meinen Augen müssten die Patentämter sowieso abgeschaft werden, damit die für die Gesellschaft wichtigen Erfindungen, von jedem der es kann, umgesetzt werden können.
Absolut lächerlich! M.E. keine erfolgsversprechende Idee.. oder sehen die anderen das anders?
Ja. Aber so ist das nun mal leider. Ideen sind an sich nichts wert. Ich hab jeden Morgen auch zig Ideen unter der Dusche. 1% ist da noch echt viel. Die gute Idee an sich macht nichts. Die Umsetzung macht den Unterschied. Und da liegen halt 99% bei dem Startup.
Was wäre wenn ich vorschlagen würde einen Kinofilm über schwule Cowboys zu drehen. Die Leute auf der Straße würden mir einen Vogel zeigen. Aber – zack – Oscar gewonnen mit Brokeback Mountain. Das ist halt die wahre Arbeit eine Idee so umzusetzen, dass sie erfolgreich ist. Ideen hat jeder.
[…] nennt man das, wobei das Verteilungsmodell von 1:99 (1% der User, 99% der Macher) zumindest bei basic thinking für ein geteiltes Echo […]