Und täglich grüßt die Seifenblase: Der Social-Games-Anbieter Zynga hat laut Informationen des „Wall Street Journal“ 250 Millionen US-Dollar Kapital eingesammelt. Das würde den Wert des Farmville- und Cityville-Anbieters auf 7 bis 9 Milliarden taxieren. Zynga wäre damit ungefähr so viel Wert wie Twitter (8 bis 10 Milliarden Dollar). Facebook ist weiterhin Krösus mit einer Bewertung in Höhe von 60 Milliarden Dollar.
Der „Business Insider“ hat dazu passend heute den Dienst „Bubble Watch“ eingeführt. Verhindern kann man das endlose Aufblähen der Blase wie anno 2000 wohl nicht mehr. Aber dann soll hinterher wenigstens keiner sagen, wir hätten es weder kommen sehen noch davor gewarnt. Einen kleinen Unterschied zum Jahr 2000 gibt es diesmal aber: Die Unternehmen erwirtschaften zum Teil reale Umsätze und Gewinne, wenn auch nicht so viel, wie sie anhand der Bewertung eigentlich müssten. Zynga bringt es auf immerhin 400 Millionen US-Dollar Gewinn im vergangenen Jahr, bei einem Umsatz von 850 Millionen. Facebook dürfte gut 1,6 Milliarden Dollar Umsatz gemacht haben. Lediglich Twitter fällt mit 45 Millionen Dollar Umsatz ein wenig raus. Allerdings soll das erst sehr junge Monetarisierungsmodell des Kurznachrichtendienstes mit Einnahmequellen wie „Sponsored Trends“ inzwischen gut laufen.
Twitter und Nebenbuhler UberMedia
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Der US-Investor JP Morgan hat genau für solche Unternehmen gestern einen neuen Fonds mit einer Stärke von 500 bis 700 Millionen Dollar aufgelegt. Ein Kandidat wäre UberMedia, ein Spezialist für Twitter-Software, der am Wochenende den Londoner Twitter-Client TweetDeck für 30 Millionen Dollar übernommen hat. Letzterer machte bislang eher über Kapitalspritzen als über ein Geschäftsmodell Geld, hat mit Diensten wie Deck.ly aber durchaus kreative Ideen. UberMedia, zu dem auch andere Twitter-Clients wie PostUp und Echofon gehören, steht damit zusätzlich in einer schlechten Position. Einerseits ist man auf Twitter angewiesen, andererseits macht man dem Kurznachrichtendienst, der eigene Clients kostenlos anbietet, damit direkte Konkurrenz. Und ebenfalls am Wochenende hatte Twitter die Nutzung der eigenen API für Drittanwender eingeschränkt. Also Geld verdienen mit Twitter wird in nächster Zeit am ehesten Twitter.
Nicht zu verwechseln ist UberMedia übrigens mit Uber. Letzterer ist bekannt für den Dienst UberCap, die US-Version des deutschen Dienstes MyTaxi. Ubers jüngste Kapitalspritze in Höhe von 10 Millionen Dollar fällt im Vergleich zu den Summen der anderen nahezu gering aus. Wir bleiben trotzdem dran, wer noch wie viel Geld für wen ausgibt. Euren Tipp, ob und wann die Blase platzt, könnt ihr hier abgeben.
(Jürgen Vielmeier)