In Deutschland war Facebook bislang weniger dominant als in anderen Ländern. Bislang. Denn nach einer heute veröffentlichten Studie der Marktforscher von Fittkau & Maaß stellt das US-Netzwerk auch in Deutschland alle anderen in den Schatten und erreicht einen Nutzungsanteil von fast zwei Dritteln (64,4 Prozent) unter den Social-Network-Nutzern in Deutschland. Xing folgt auf Platz 2 mit 18,4 Prozent, Wer-kennt-wen erreicht 15,8 Prozent. Erst dahinter platzieren sich MeinVZ (13,1 Prozent) und StudiVZ (12,5). Zahlen über SchuelerVZ fehlen in dieser Statistik. Insgesamt dürften also noch rund ein Drittel des deutschen Marktes die VZ-Netzwerke nutzen. Mehrfachnennungen waren möglich.
Die Zahlen errechnen sich an der Gesamtnutzung der deutschsprachigen Social-Network-Nutzer, wie mir Fittkau&Maaß-Geschäftsführer Holger Maaß gerade am Telefon erklärte. Die Marktforscher haben 105.163 deutschsprachige Internetnutzer gefragt. 39,2 Prozent davon nutzen Social Networks mindestens einmal wöchentlich. Von diesen 39,2 Prozent nutzen eben 64,4 Prozent Facebook. Befragt wurden die Teilnehmer der Studie zwischen Oktober und November 2010. Genaue Vergleichszahlen zum Vorjahr fehlen im Blogeintrag zum kostenpflichtigen Report. Vor einem halben Jahr allerdings lag Facebooks Anteil anhand vergleichbarer Zahlen noch bei 45,5 Prozent, StudiVZ folgte auf Platz 2 mit 20,4 Prozent.
Marktsättigung bei Social Networks erreicht
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Xing lag damals bei 14,0 Prozent, jetzt bei 18,4 Prozent, hat seinen Nutzungsanteil also noch gesteigert. Auch Wer-kennt-wen steigt im Halbjahresvergleich leicht von 15,0 auf 15,8 Prozent Nutzungsanteil. Man könnte also sagen – aber lasst das nicht Fittkau&Maaß wissen: Facebook zieht zwar davon, aber die anderen scheinen deswegen nicht kräftig zu verlieren. Zum Teil scheinen sie sogar von Facebooks Erfolg zu profitieren. Motto könnte hier sein: Facebook belebt das Geschäft. Das wiederum belegen die aktuellen Zahlen der Analysten: Die Zahl der Social-Network-Nutzer steigt über die Jahre insgesamt, wenn auch weniger als man meinen könnte. Von 2007 bis 2010 nur von gut 50 auf jetzt 64,4 Prozent.
Hierin sind regelmäßige Nutzer ebenso eingerechnet wie solche, die nur gelegentlich vorbeischauen. Dies ergibt die zweite Statistik aus der obigen Grafik, nach der 43,5 Prozent Facebook nutzen, 32,7 Prozent die VZ-Netzwerke und 24,6 Prozent Xing. Diese Prozentwerte messen sich an allen befragten Internetnutzern. Es sind gute Zahlen, aber auch Zahlen, die eine Art Marktsättigung offenbaren. Wer Social Networks nutzt, wird Facebook nutzen und nebenher vielleicht noch ein oder zwei andere Netzwerke. Wer aber noch nie in Social Networks war, scheint jetzt nicht mehr dafür zu begeistern zu sein.
(Jürgen Vielmeier)