Auf mashable.com diskutierte man Ende letzter Woche eine mögliche Evolution des Social Media Managers. Gemäß den Ausführungen von Vadim Lavrusik wird nämlich überlegt, ob dieser in seiner Entwicklung nun den bislang nahezu ungelösten oder nur schwer auszufüllenden Punkt der Monetarisierung abdecken könnte. Angestoßen wurde die Überlegung durch die Cox Media Group, die den „Social Monetization Manager (SMM)“ wie folgt beschreibt: „Someone who will focus on a strategy and implementation that will drive revenue to the company“. Für den Medienkonzern heißt das, jemand, der die über 100 TV-, Radio- und Zeitungsangebote getreu Jerry Maguire aus dem gleichnamigen Film „zum Schotter führt“.
Doch was bedeutet diese in dieser Form noch einmalige Ausschreibung eigentlich? In erster Linie, dass (wie in diesem Fall Nachrichten-)Unternehmen in den Vereinigten Staaten bereit sind zu experimentieren, wie man Social Media in bare Münze umwandeln kann. Doch bei genauerer Betrachtung fällt auch auf, dass man sich mit der Position des Social Media Managers an sich schon so intensiv auseinander gesetzt hat, dass der nächste Schritt als logisch, wenn nicht gar zwingend angesehen wird. Und an dieser Stelle werden wir in die harte Realität des deutschen Marktes zurückgeholt.
Hört man in hiesigen Breitengraden die Worte „Social Media“ und „Manager“ unmittelbar aufeinander folgend, dann eher in einem Kontext wie diesem: „Die Angst der Manager vor Social Media“. Etwas wohlwollender sind die Versuche ein Anforderungsprofil zu beschreiben, um die eierlegende Wollmilchsau der Unternehmenskommunikation 2.0 auch nur ansatzweise umschreiben zu können.
Dabei gibt es schon einige erste Social Media Manager in deutschen Landen, die eine Blaupause sein könnten – oder zumindest zeigen, dass diese Position auch hier funktionieren kann, wenn man ihnen denn freie Hand lässt. Sachar Kriwoj von E-Plus ist so ein Musterbeispiel. Immer online, immer auf dem Stand der Dinge, immer kommunikationsbereit, um im Sinne seines Auftraggebers, aber auch der Kunden agieren zu können. Gleiches gilt aber auch für Uwe Knaus (Daimler), Carmen Hillebrand (Vodafone) oder auch Hermin Hainlein (Coca-Cola Deutschland). Sie alle dürfen und sollen auch ihre Ideen von aufgeschlossener, an die Bedürfnisse der Kunden angepasster Online-Kommunikation einfließen lassen.
Ihr Vorteil: Sie haben von ihren Chefs und Vorsitzenden das „go“ bekommen, weil diese Social Media als Führungsaufgabe erkannt haben. Ein Trend, der sich sehr langsam, aber sicher auch bei uns durchzusetzen scheint. Sehr langsam, aber immerhin. So kann man sich schon jetzt sicher sein, dass Unternehmen alsbald nicht mehr auf ihren Praktikanten mit dem Facebook-Account zurückgreifen werden können und wollen, wenn sie einen professioneller aufgestellten Social Media Manager kriegen bzw. brauchen könnten. Doch woher nehmen, wenn nicht stehlen? Die einfachste Lösung wäre und ist es interne Kräfte in Lehrgängen aus- bzw. weiterbilden zu lassen. Lehrgängen, wie sie unter anderem die Social Media Akademie (SMA) anbietet.
„Die meisten Unternehmen wissen, dass sie sich nicht den neuen Tendenzen, die Social Media auslösen, entziehen können. Allerdings fehlen ihnen noch die Mittel und das Verständnis, wie man diese Lücken füllen kann. Interne Lösungen sind ein guter Anfang, aber Engagement allein ohne ergänzendes Wissen hilft im direkten Umgang mit Strategien, Tools und einer Community niemandem weiter“, weiß Andreas Leonhard, Geschäftsführer und Gründer der SMA. „Was auf den ersten Blick einfach aussieht, ist gerade im Web viel komplexer, als es den Anschein hat. Darum lehren wir in unseren bald wieder beginnenden Kursen nicht nur die Social Media-Basics, sondern bilden unsere Teilnehmer unter anderem auch zu Social Media Managern aus.“
Wann man in Deutschland den Social Monetization Manager diskutieren wird ist unklar, aber die Basis wird so langsam dafür geschaffen.