Facebook hat seinen Schnäppchen-Dienst „Deals“ heute in Deutschland vorgestellt. Facebook-Mitglieder erhalten Rabatte oder Gutscheine, wenn sie via Facebook Places in einer Lokalität einchecken, die mit Angeboten aufwartet. Für den Anfang sind allerdings nur sieben Facebook-Partner mit dabei: das Restaurant Vapiano, der FC Bayern München, die Kinokette Cinemax und die Warenhäuser Esprit, Douglas, Benetton und Gravis. Was gibt es da abzustauben?
Beim FC Bayern etwa gibt es beim Heimspiel gegen 1899 Hoffenheim am 12. Februar je einen Fanschal für die ersten 1.000 Fans, die in der Allianz-Arena einchecken. Cinemaxx spendiert den ersten 10.000 Kinobesuchern, die einchecken, je eine Tüte Popcorn. Gravis verschenkt 10.000 Mal das Spiel „Die Sims 3“, genauer gesagt einen Gutschein für einen Download der Vollversion des Spiels bei Gamesload. Das Spiel kostet als unverbindliche Preisempfehlung immerhin 54,99 Euro. Vapiano spendiert vier Freunden, die gleichzeitig einchecken, Bruschetta als Vorspeise und eine Flasche Prosecco. Die Bekleidungshäuser Benetton und Esprit geben sich karitativ: Statt eines Rabatts spendet Benetton pro eincheckenden Kunden 2 Euro für den Bau eines Technologiezentrum in Kenia, Esprit 5 Euro an ein SOS-Kinderdorf. Douglas verschenkt 2.000 Flaschen eines Parfums von Tommy Hilfiger oder gewährt – wenn vergriffen – 15 Prozent Rabatt auf andere Produkte.
Facebook Deals bietet in Deutschland vier Arten von Angeboten (PDF). Erstens individuelle Angebote wie das einmalige Verschenken von Fanschals oder Parfums, zweitens Freundschaftsangebote, die nur gewährt werden, wenn mehrere Freunde sie gleichzeitig wahrnehmen (Vapiano). Drittens karitative Angebote, wie Esprit und Benneton sie vorgestellt haben. Viertens Treueangebote für mehrere Check-ins, vergleichbar mit dem Mayorship bei Foursquare.
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Was wird aus Friendticker, Foursquare und Co.?
Die ersten Angebote sind mit sieben Partnern natürlich rar. Wahrscheinlich geht es Facebook erst einmal darum zu zeigen, was mit Deals alles möglich ist. Dass weitere Ketten nun zahlreich folgen werden, ist wahrscheinlich. Auch kleinere Anbieter um die Ecke dürften mit dem Dienst versuchen, neue Kunden auf sich zu vereidigen. Besonders die Freundschaftsangebote sind interessant, weil Facebook damit in direkte Konkurrenz mit Groupon und ähnlichen Diensten tritt.
Spannend wird jetzt zu sehen, was aus der Konkurrenz wie Foursquare, Gowalla und Friendticker wird. Friendticker etwa bietet vergleichbare Angebote wie Facebook Deals in Deutschland schon seit Monaten an, aktuell etwa für jeden ersten Checkin einen Zalando-Gutschein. Gegen die Masse an Facebook-Nutzern kann ein kleines Unternehmen wie Friendticker natürlich nicht dauerhaft bestehen, zumal reine Checkin-Dienste in Deutschland noch verschwindend geringe Nutzerzahlen haben. Dem gegenüber nutzen 200 der inzwischen 600 Millionen Facebook-Nutzer weltweit das Netzwerk auch auf dem Mobiltelefon. Ich erwarte aber, dass die Mitbewerber durchaus etwas vom Hype um Facebook Deals mitnehmen können, getreu dem Motto: Konkurrenz belebt das Geschäft. Das Rennen um Gutscheine in Deutschland ist jedenfalls neu entbrannt. Weg vom Papier, hin zum Mobiltelefon. Solange es dabei bleibt, dass man die Angebote nur auf Anfrage bekommt, ist das durchaus ein Fortschritt.
(Jürgen Vielmeier)
Die RestaurantKETTE Vapiano, würde ich sagen 😉
Wie soll sich das denn für die Anbieter lohnen? Cinemax Gratis Popcorn, wenn ich eh im Kino bin und welches kaufen würde?
Es geht eher um Angebote die mehrere nutzen sollen. Die Massen bringen den ROI. Dumme Meute die den Prozent hinterher rennen.
@Maik:
Naja, noch gibt es andere Kinos als Cinemax. Wenn du dann, wie ich am Samstag, 12 Euro für Tron 3D zahlst, dann lohnt es sich schon, die kleinste Popcorn-Schachtel (Herstellungskosten vllt. 20ct) zu verschleudern.
Im Zusammenhang mit dem neuen Facebook-Dienst in Deutschland ist sicher auch interessant, wie Facebook hierzulande im internationalen Vergleich genutzt wird. Hierzu verweise ich gerne auf mein aktuelles Blog-Posting: http://blog.fit-fuer-den-markt.de/facebook-in-deutschland/
Würde mich mal interessieren was mit den persönlichen Daten passiert, die man da einfach so präsentiert… bekommt man dann zeilgerichtete werbung und speziell zugeschnittene „sonderangebote“?
Wäre zumindest für die anbieter ein lohnendes geschäft.
Was es dabei abzustauben gibt? Viele schöne Nutzerdaten – für Facebook…
Facebook Deals war eine logischer Schritt für Facebook. Bei der Massen an Menschen, die Unternehmen dort erreichen können, und bei dem sich immer weiter ausdehnenden Angebot an Services, die Facebook bietet, war klar, dass man nicht nur den Usern, sondern auch den Unternehmen mehr bieten muss.
Dass aber Facebook den Unternehmen auch anbieten will, Statusmeldungen von Usern zu missbrauchen, um sie als Werbung für zahlende Unternehmen besonders hervorzuheben, finde ich äußerst bedenklich…
Bin auch mal sehr gespannt. Bei Foursquare habe ich nun meinen Account gelöscht und bei Groupon bin ich abgemeldet. Beides hat bei mir nie einen wirklich positiven Effekt gebracht.
Und mal ehrlich, mein Popcorn kann ich noch selber zahlen und wenn ich Prozente auf Klamotten haben will, fahre ich ins Outlet – für die kümmerlichen „Zugaben“ per „Deals“ gibt es auf meiner Wall kein „Sebastian hat Popcorn im Cineplex gegessen“.
Virales Marketing gerne, aber nicht zu den (noch) mickrigen Konditionen. Ich werde aber weiterhin das Thema beobachten.
[…] eigentlich nicht? Angry Birds spielen, chatten, Freundschaften schließen, Dinge mögen, an Orten einchecken, Prämien kassieren. Neu ist jetzt, dass man auf Facebook auch Filme leihen kann. Das […]
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Facebook deals startet in deutschland angebote bei sieben partnern.. Smashing 🙂
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Alle wollen Sie sich zur Zeit eine Scheibe von Deal-Markt abschneiden, Google, Facebook, Amazon… auf den ersten Blick ein interessanter Markt, wenn Groupon damit 700 Mille Umsatz macht, ABER: die machen gleichzeitig auch 400 Mille Verlust! Bin mal gespannt, wie lange die Blase noch wächst.
Ja da geb ich meinen Vorredner Recht. Der Gutschein, Rabatte und Deals Markt ist derzeit gerade so am Boomen das man online gar nicht mehr daran vorbeikommt. Das was früher der Preisvergleich war ist heute der Gutschein. Da ist Groupon und Co. schon auf dem absinkenden Ast, als nächstes kommen jetzt die ganzen Rabattcodes und Gutscheinportale…nerv…da springt jetzt Facebook mit auf und alle anderen Großen und Google dann sicher auch bald…
naja Hauptsache das Venture Kapital stimmt und der Exit passt…
Ich fand die Aktion ja saucool. Leider war ich damals zu spät dran, um einen Schal zu ergattern, aber es war dann doch nicht so schlimm, weil ich letztlich ja schon selbst einen ähnlichen Schal habe 🙂