Microsoft-CEO Steve Ballmer hat gestern Nacht in Las Vegas mit seiner traditionellen Keynote die Consumer Electrics Show (CES) eröffnet, die wichtigste Messe über neue Hightechprodukte für den Massenmarkt. Ballmer nannte beeindruckende Zahlen und stellte für alle Produktfamilien Neuigkeiten vor. Heimlicher Star des Abends aber war ein Tisch.
„Tablette“ (Tablets) werden auf der CES in diesem Jahr so viele gezeigt, dass man glauben könnte, es hätte nie was anderes gegeben. Auch neue Flatscreens stellen die Anbieter zuhauf vor. Klar richtet sich das Interesse der Weltpresse darauf, leider so sehr, dass andere Produkte dabei kaum beachtet werden. Im Falle von Microsofts „New Surface“ wäre das ein Unding. Dieser Touchtisch verwendet die PixelSense-Technologie, die Massengestensteuerung unterstützt und jeden Pixel wie eine Kamera ansteuern kann.
Mike Angiulo (Corporate Vice President, Windows Planning, Hardware & PC Ecosystem bei Microsoft) präsentierte das mit seinen Handflächen, die den Tisch genau abtasten, sowie einem Blatt Papier mit der Aufschrift „I can see“ steht. Die Technik kann die Handschrift lesen. Die Software könnte so auch Tickets scannen oder Gesichter erkennen. Ein fantastisches Spielzeug wäre der New Surface – wenn Microsoft ihn nicht für geschäftliche Zwecke reservieren würde. Aber vielleicht bekommen wir ihn ja dann bald in vielen Geschäften und Restaurants zu sehen.
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Spannend auch das neue 12-Zoll-Tablet von Asus mit Windows 7, dessen Touchscreen sich mit Fingern ebenso bedienen lässt wie mit einem Stift. Interessant dabei: Die Software dahinter kann zwischen Finger- und Stifteingabe unterscheiden, was die Bedienung deutlich vielseitiger und genauer macht.
Täglich hundert neue Apps für Windows Phone 7
Was Microsoft noch vorgestellt hat, waren hauptsächlich beeindruckende Zahlen: Mehr als 500 Millionen Nutzer haben angeblich schon die Webversion Office Live ausprobiert. Die Xbox ist die meistverkaufte Spielekonsole in den USA und lässt sich über die Gestensteuerung Kinect sowie Sprachsteuerung bedienen. Für den deutschen Markt leider weniger interessant: Auch die Video-on-Demand-Dienste Netflix und Hulu Plus lassen sich auf Xbox Live über Kinect und Sprache steuern. Fünf Millionen Kinect-Steuerungen wollte Microsoft bis Ende 2010 verkauft haben, am Ende wurden es sogar acht Millionen. Für Windows Phone 7 kommen dank mehr als 20.000 Entwicklern täglich hundert neue Apps hinzu; 5.500 sind es insgesamt.
Was Microsoft nicht vorgestellt hat, war indes das von einigen erwarte Windows TV oder ein eigenes Tablet. Auch auf die nächste Windows-Version gab es nicht mehr als eine Ankündigung einzelner Funktionen für die Hardwarepartner. Ein kleiner Wermutstropfen fiel auf die neuen Spiele für Handys mit Windows Phone 7, die in der Präsentation, von rockiger Musik begleitet, deutlich sichtbar ruckelten und von der Grafikleistung nicht überzeugen konnten. Hier wird auch offenbar: Die Hersteller können dank neuer Prozessoren schnellste Bewegungen auf den Bildschirm oder den Laptop-Screen zaubern, den meisten Smartphones aber fehlt dafür ganz einfach die Leistung. Das dürfte Thema der CES 2012 werden.
Trotzdem: Microsoft sprüht vor Enthusiasmus und feiert zumindest manchen Erfolg nicht zu Unrecht. Der Konzern scheint gut aufgestellt für die Zukunft und tut viel dafür, um daran teilzuhaben. Das dürfte gelingen.
(Jürgen Vielmeier)