Da habe ich gestern echt nicht schlecht gestaunt: „Sky erhöht die Preise für Premium-Pakete“, musste ich bei den Kollegen von sat+kabel lesen. Und in der Tat hat der führende deutsche Pay-TV-Sender am Mittwoch die Konditionen für seine Premium-Pakete verteuert – allerdings nur für Neukunden.
Trotzdem ärgerlich. Denn wer beispielsweise zur in Kürze startenden Rückrunde der Fußball Bundesliga ein Sky-Abo abschließen möchte, zahlt für die Übertragungen aus den Stadien der Republik in Zukunft 1 Euro monatlich mehr: statt 32,90 Euro werden nun 33,90 Euro fällig. Auch alle anderen Premium-Pakete werden um 1 Euro in der monatlichen Grundgebühr verteuert. Abseits von Rabatt-Angeboten werden für zwei Premium-Pakete 45,90 Euro und für drei Premium-Abos 55,90 Euro monatlich fällig. Nur das Komplett-Abo mit HD-Sendern und das Grund-Angebot Sky Welt werden mit Monatspreisen von 59,90 und 16,90 Euro nicht verteuert.
Nun höre ich viele von euch schon aufschreien, Sky sei der größte Saftladen, so können die nie Erfolg haben und lange werde der Sender eh nicht mehr überleben. Auch ich habe kein Sky-Abonnement, weil ich nicht bereit bin, neben Rundfunk- und Kabelgebühren auch noch weiteres Geld für Fernsehen zu zahlen. Und selbst wenn ich die Fußball Bundesliga gerne live sehen würde, so lange Preußen Münster nicht im bezahlten Fußball spielt, ist mir der Spaß einfach zu teuer.
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Doch zurück zum eigentlichen Grundgedanken: warum hebt Sky die Preise an? Man könnte pauschal sagen: die wollen nur noch mehr abzocken. Doch ganz so einfach ist es nicht. Wie jedes profitorientierte Unternehmen muss auch Sky versuchen, Geld einzunehmen. Vor allem mehr Geld, um aus dem chronischen Minus herauszukommen. Nur nochmal zur Erinnerung: Sky hat in den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres einen Verlust von fast 270 Millionen Euro gemacht. Das ist zwar deutlich weniger als im gleichen Zeitraum des Jahres 2009, aber natürlich noch immer viel zu viel, um Hauptaktionär Rupert Murdoch zufrieden zu stellen.
Was also machen? Sky hatte gehofft, viele neue Kunden gewinnen zu können – insbesondere mit einer HD- und 3D-Offensive. Und auch wenn die Zahlen für das abschließende Weihnachtsgeschäft noch nicht vorliegen, blieb zumindest in den Vorquartalen ein erhoffter Neukunden-Boom aus. Vielmehr hat sich der Kundenstamm bei einem Wert von etwa 2,5 Millionen eingependelt.
Es wäre einfach zu sagen: Los, Sky, senk‘ mal die Preise. Denn das hätte wiederum zur Folge, dass der Pay-TV-Sender noch mehr Kunden braucht, um überhaupt ins Plus rutschen zu können. Unter Berücksichtigung der bisher gültigen Konditionen hatte Sky in diesem Kontext stets betont, einen Kundenstamm von rund drei Millionen Abonnenten zu brauchen. Unwahrscheinlich ist, dass an diesem Wert nach außen etwas geändert wird. Denn was man nicht vergessen darf: auch Sky wird durch steigende Energie- und Lohnkosten belastet.
Deswegen hofft man in München wohl, dass Pay-TV-Kunden die überschaubaren Preissteigerungen um 1 Euro bei ihrem Vertragsabschluss oder einer Vertragsverlängerung ohne großes Murren schlucken werden. Ob dieser Plan aufgeht, wird die Zukunft zeigen. Die nächsten Quartalszahlen stellt Sky am 24. Februar vor. Dann wird sich zeigen, ob das Weihnachtsgeschäft gut verlaufen oder zu einem Flop mutiert ist und als weiterer Grund für die Preiserhöhung herangezogen werden kann. Ich bin schon sehr gespannt.
(Hayo Lücke)