Wie einige von euch sicher mitbekommen haben, bin ich seit gestern festes Mitglied von BasicThinking und teile mir das Büro mit den netten Kollegen (und der reizenden Kollegin) von Onlinekosten.de. Teil der Vereinbarung ist auch, dass ich hier wieder mit einem PC arbeite, nachdem ich zuletzt drei Jahre mit einem Mac gewerkelt habe. Dies soll kein Windows-vs-Mac-Artikel werden. Windows 7 fühlte sich natürlich im ersten Moment ungewohnt an, aber nach ein paar Stunden Eingewöhnungszeit komme ich damit gut klar. Es ist halt ein Betriebssystem, keine Religion.
Nicht ganz so leicht war es, alle mir vom Mac bekannten Programme auf meinen Arbeits-PC zu holen. Dank Adobe Air sieht mein Twitter-Client TweetDeck zwar auf beiden Systemen gleich aus, andere Programme gab es dafür aber nicht. Und mit einer Mischung aus Enttäuschung und Schmunzeln habe ich vergeblich nach einer Windows-Version eines meiner Lieblingstools auf dem Mac gesucht: Skitch. Dass es Skitch für Windows nicht gibt, scheint von den Machern so gewollt zu sein.
Skitch ist ein einfach wunderbares Programm für den Mac, um Screenshots aufzunehmen, in allen möglichen Formen zu bearbeiten und dann auf der Festplatte oder als Webpost zu speichern. Seit einer Runderneuerung vergangenen November hat Skitch vor allem die Webpost-Funktion mächtig ausgebaut, die Integration in Twitter und Facebook unter anderem deutlich verbessert. Man kann also einfach mit seinen Freunden teilen, was man gerade auf seinem Rechner sieht. Betreibt man ein eigenes Blog, müsste man streng genommen keine Bilder mehr bei sich speichern. Man könnte einfach von allem einen Screenshot aufnehmen, ihn bei Skitch als Webpost hochladen und dann über das img-Tag in seinen Blogpost einbinden.
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Natürlich suchte ich gleich am ersten Arbeitstag nach einer Windows-Version für Skitch. Auf der Skitch-Website gibt es große Schaltflächen, die zum Download auffordern. Dass Skitch nur für Mac zur Verfügung steht, wird so kurz eingeblendet, dass man es übersehen könnte. Man wird gebeten, sich über ein kleines Formular zu registrieren. Erst danach kommt der dezente Hinweis, dass Skitch nur für Mac zur Verfügung stehe. Man würde aber gerne darüber informieren, sobald eine Windows-Version zur Verfügung steht.
Vorzeichen haben sich verkehrt
Das machte mich baff, denn, Entschuldigung mal, war es nicht sonst eigentlich immer anders herum? Alle interessanten Programme stehen für Windows zur Verfügung. Viele Software-Anbieter geben den Nutzern anderer Plattformen die Möglichkeit, Name und Anschrift zu hinterlassen, auf dass man benachrichtigt werden würde, wenn das Programm am Sanktnimmerleinstag dann endlich auch für Mac oder Linux zur Verfügung steht. Im Falle von Digsby, zum Beispiel, warte ich da bis heute (siehe Bild). Selbst Google ließ sich über ein Jahr Zeit, um Chrome in einer Version für den Mac anzubieten.
Ich suchte bei Google nach Alternativen, gab „Screenshot Capture“, „Screenshot Tool Browser“ und Ähnliches ein und bekam neben uralten Ergebnissen vor allem den Hinweis auf iOS-Apps eingeblendet. So sind die Verhältnisse also inzwischen: Programme für Windows findet man schwer, die einschlägigen Keywords sind von Browser-Addons oder iOS-Programmen belegt. Die Entwickler scheinen auf Windows nur noch wenig Wert zu legen. Geld machen sie mit anderen Plattformen. Mac scheint dazu zu gehören: Skitch ist in der Pro-Version kostenpflichtig, Mac-Nutzer in der Regel eher dazu bereit, ein wenig Geld für Software auszugeben. Skitch könnte auf Apples MacApp Store warten, um mit erweiterbaren Versionen ein wenig Geld zu verdienen. Der Start des Stores könnte schon in wenigen Tagen erfolgen.
Am Ende fand ich mit FireShot ein Firefox-Addon, das mir ganz gut gefällt aber deutlich weniger sexy ist als Skitch. Ihr werdet mir sicher noch etliche weitere Lösungen nennen können (worum ich auch bitte!). Die Frage aber bleibt: Warum sind gute Windows-Programme so schwer zu finden? Sind sie wirklich in der Gunst der Entwickler gesunken? Ist Windows auf dem absteigenden Ast? Braucht Microsoft einen PC-AppStore? Sagt uns in den Kommentaren, was ihr denkt!
(Jürgen Vielmeier)