Erst „3D Sex Villa„, jetzt „World of Warcraft (WoW)“. Nachdem zunächst der Spieleentwickler thrixxx mit der Ankündigung für Schlagzeilen gesorgt hatte, die hauseigenen (Sex-)PC-Spiele Kinect-tauglich machen zu wollen (woraus aber offensichtlich doch nichts wird), ziehen nun Fans des genannten Massen-Mehrspieler-Online-Rollenspiels nach. Bei ihnen handelt es sich um die – in der Tech-Szene nicht gänzlich unbekannten – Wissenschaftler der University of Southern California Institute for Creative Technologies (ICT).
Sie haben ein Toolkit namens Flexible Action and Articulated Skeleton Toolkit (FAAST) entwickelt, mit dessen Hilfe sich die nicht ganz unkomplizierte Steuerung der WoW-Charaktere mittels Körperbewegung und spezieller Gesten vollführen lässt. Allerdings befindet sich dieses Kit noch in einem frühen Entwicklungsstadium, was man nicht zuletzt an den etwas Rücken belastenden Verrenkungen erkennen kann, die ihr in dem nachfolgenden Video zu sehen bekommt:
Eigenen Angaben zufolge planen die Wissenschaftler aber nicht, ihre Technologie Gamern zur Verfügung zu stellen, sondern sie zur motorischen Rehabilitation von Schlaganfallspatienten oder zur körperlichen Ertüchtigung von fettleibigen Kindern einzusetzen.
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Nun spricht aber eigentlich nichts dagegen, dass Microsoft selbst diesen Weg beschreitet. Kurz zur Erinnerung: Als der Software-Gigant Kinect auf den Markt brachte, folgte auf den Fuß der Hack der API des Gerätes. Folge war, dass durch speziell entwickelte Treiber die Verwendung der Steuerung nun auch im Verbund mit anderen Geräten als der Xbox 360 möglich war – nämlich, wie oben beschrieben, mit PCs. Zuerst wollten die Redmonder dagegen vorgehen, änderten dann aber plötzlich ihre Meinung.
Irgendein kluger Berater muss sie entweder von den negativen Konsequenzen überzeugt haben, die der Klinsch mit der Hacker-Community für das Unternehmen haben könnte. Oder er war ein weitsichtiger Fuchs und erkannte das (wirtschaftliche) Potenzial, das in einer solchen „Öffnung“ lag. Wenn sich nämlich auch Computer-Spiele mittels Kinect steuern ließen, dann könnten davon größere Stückzahlen abgesetzt werden – einwandfreie Funktionalität vorausgesetzt.
Gut möglich, dass Microsoft diesen Weg ohnehin früher oder später und dann mit entsprechenden Lizenz-Verträgen beschreiten wollte. Nun war man dem Konzern aber zuvor gekommen und es hieß, das Beste daraus zu machen. Immerhin könnte sich Microsoft auf diesem Wege die Mühe sparen, entsprechende PC- Treiber selbst entwickeln zu müssen. Und dass Microsoft nun doch gegen Ausnutzer der API-Schwachstelle juristisch zu Felde zieht, dürfte eher unwahrscheinlich sein (gegen thrixxx war man wohl aufgrund des XXX-Contents im oben erwähnten Spiel und somit aus Sorge um den eigenen Ruf vorgegangen). Ich bin ja mal gespannt, wie die ganze Sache weitergeht…
Zuletzt noch ein Wort zu World of Warcraft: Aktuelle Ergebnisse einer mittlerweile drei Jahre dauernden Studie des Arbeitskreises Digital-Game & -Gaming Forschung der Universität Duisburg-Essen, die zu Beginn dieses Monats veröffentlicht wurde, legen nahe, dass das Klischee behaftete Bild vom WoW-Spieler überdacht werden muss. Dabei werden vor allem die sozialen Kompetenzen der Gamer hervorgehoben. Wie ich an anderen Stellen schon erwähnt habe, scheint es eine Art Trend zu geben, Zockern ein positiveres Image verpassen zu wollen und jeder sollte daher selbst entscheiden, wie er die Ergebnisse für sich interpretiert.
(Marek Hoffmann)