Schöne Bescherung: Die VoIP-Software Skype war bis heute früh für die Mehrheit seiner Nutzer stundenlang ausgefallen. Mehrere Supernodes, eine Art Telefonzentrale, hätten aufgrund eines Software-Fehlers nicht mehr reagiert, teilte Skype im Unternehmensblog mit. Einige Nutzer wurden dadurch als offline angezeigt, obwohl sie verbunden waren. Laut Skype versucht der Software-Client, die Kontakte erst einmal direkt anzusteuern. Findet er sie nicht auf Anhieb, etwa, weil ein Freund Skype auf einem anderen Gerät als sonst verwendet, wendet sich der Client an einen Supernode. Techniker seien nun damit beschäftigt, „Mega-Supernodes“ aus dem Boden zu stampfen, um den Fehler zu beheben. Vor allem Nutzer des Windows-Clients sollen zur Zeit noch Probleme beim Einwählen haben, einzelne Funktionen wie der Gruppen-Videochat sollen unter Umständen noch nicht funktionieren. Skype teilte gerade auf Twitter mit, dass das Problem gelöst sei und das System nun nach und nach wieder erreichbar werde.
Update, 13:00 Uhr: Skype scheint noch immer nicht wieder ganz da zu sein. Auf Twitter berichten weitere Nutzer über Probleme, Skype selbst schätzt die Zahl der Nutzer, die wieder online gehen können, auf bloße 30 Prozent. Zur Zeit sind rund 5,2 Millionen Nutzer online, laut Skype sollten es zu dieser Tageszeit dreimal so viele sein.
Update, 14:00 Uhr: Inzwischen sind rund 6,2 Millionen Nutzer wieder online. Das Problem scheint aber immer noch nicht ganz behoben zu sein. Skype meldet im Unternehmensblog, dass es noch ein paar Stunden dauern könne.
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Update, 15:30 Uhr: Skype meldet nun, dass gut zehn Millionen Nutzer wieder online seien. Aufgrund dessen wie Skype arbeite, seien keine genauen Zahlen verfügbar, der Wert geschätzt. Die Skype-App zeigt derzeit 8,7 Millionen Online-Kontakte an. Auf Twitter beschweren sich immer noch zahlreiche Nutzer, dass Skype nicht funktioniere. Die Probleme nähern sich langsam der 24-Stunden-Marke. Ob es zum Abschluss des Arbeitstags wohl noch was wird? Jetzt, wo doch Weihnachten ist…
Update, 16:30 Uhr: Wir steigern uns: Inzwischen sind 11 Millionen Kontakte online. Laut Skype ist man aus dem Gröbsten raus. Doch noch immer klagen Nutzer über schlechte Performance oder nur kurze Verfügbarkeit des Servers.
Update, 17:30 Uhr: 13,4 Millionen Kontakte online. Die Zahl scheint sich langsam auf Normalniveau einzupendeln, obwohl noch immer einige über Probleme klagen. Wir lassen es mal für heute dabei und wünschen Skype noch gutes Gelingen!
Natürlich reagierte das Web mit Beschwerden. Interessant ist in diesem Falle abzulesen, wie viele Nutzer Skype eigentlich hat. ReadWriteWeb schätzt die Zahl der Betroffenen auf rund 20 Millionen. Laut Skype seien nur solche Nutzer vom Auswahl betroffen, die sich neu einloggen wollten. Wer Skype zur Zeit des Ausfalls bereits nutzte, solle angeblich problemlos zugreifen können, wobei natürlich die Frage ist, wie das gehen soll, wenn die meisten Kontakte offline sind. Die Zahl der eingeloggten Nutzer auf Skype sei im Laufe der Nacht immer weiter gesunken, wohl auch, weil es in den USA derzeit mitten in der Nacht ist. Zur Stunde scheint Skype bei immer mehr Nutzern wieder zu funktionieren. Die Statusanzeige zeigt im Augenblick aber nur gut 4,5 Millionen verfügbare Kontakte an.
Der Ausfall dürfte deutlich mehr als zwölf Stunden gedauert haben. Bereits am frühen Abend haben einige Nutzer Probleme beklagt, Skype hatte sich im Blog und per Twitter erst vor rund elf Stunden geäußert und das Problem nach eigenem Bekunden erst jetzt in den Griff bekommen. Das ist lang. Praktisch jeder Webdienst mit mehreren dutzend oder gar mehreren hundert Millionen Nutzern wie Facebook, Twitter oder Gmail ist hin und wieder von Ausfällen bis zu einigen Stunden betroffen. Mehr als einen halben Tag lang offline zu sein, ist aber gerade in Zeiten des Cloud Computing, in der sich die Nutzer auf stabile Server verlassen, eine gefühlte Ewigkeit. Noch dazu, weil Skype praktisch die Nummer 1 der VoIP-Clients ist und auch viele Geschäftsleute darüber kommunizieren.
Was wäre im Falle eines längeren Ausfalls der Ausweg? Skype nicht benutzen und dafür eine Alternative wählen, auf Text-Chat und E-Mail umsteigen oder einfach mal gar nicht kommunizieren? An solchen Ausfällen zeigt sich die Schwäche der Public Cloud. Die Frage ist nur: Kann man das ertragen, wenn es nicht zu oft passiert, oder sollte man anfangen, sich nach Alternativen umzusehen? Was meint ihr?
(Jürgen Vielmeier)