Es dürfte sich mittlerweile wohl herumgesprochen haben, dass Facebook nicht nur ein Social Network ist, das seinen Usern den gegenseitigen Austausch durch das Posten von Nachrichten, Bildern und Videos erlaubt. Mark Zuckerberg trimmt sein Baby immer mehr zu einer Plattform, auf der Unternehmen verschiedenster Couleur Business treiben können – und sollen. Neben der Möglichkeit, das sehr erfolgreiche „Selbstbedienungs-Werbesystem“ zu nutzen, sollen die Unternehmen künftig noch stärker dazu angehalten werden, eigene Facebook-Seiten zu erstellen. Sowohl das kleine Start-Up wie auch der Global Player sollen auf ihnen ihre Waren anbieten und damit dabei helfen, Facebook möglichst schnell zu einem Online Shopping Outlet heranwachsen zu lassen.
Offenbar wurde hierzu nicht nur ganz frisch eine neue „Commerce Partnership Gruppe“ bei Facebook eingerichtet, die vom „Business Development„-Chef David Fisch geleitet wird. Zuckerberg und seine Gefolgschaft haben sich zudem im vergangenen Monat mit mehr als 20 Unternehmen getroffen. Sollten die Verhandlungen erfolgreich verlaufen – was ich zu diesem Zeitpunkt kaum anzweifeln mag – und die Facebook Pages in naher Zukunft tatsächlich um E-Commerce-Features erweitert werden, dann wäre dies nicht nur ein extrem erfolgversprechendes Monetarisierungskonzept. Es würde gleichzeitig auch die Werbeeinnahmen in die Höhe schnellen lassen, da davon auszugehen ist, dass die Verweildauer der User auf der Plattform nochmals gesteigert werden könnte. Und das neue Angebot sicherlich auch noch mehr User anziehen würde.
„Es ist heute nicht selbstverständlich, zum Einkaufen auf Facebook zu gehen. Zumindest noch nicht. Aber es dauert nicht mehr lang“, so ein Analyst des US-Marktforschers Forrester Research. Als besonders attraktiv könnte sich dabei ein Feature herausstellen, das den Kaufwilligen in Echtzeit die Produkt-Reviews, Hinweise und Ratschläge ihrer Facebook-Kontakte anzeigt – selbst wenn der Kauf nicht direkt auf Facebook stattfindet. Empfehlungsmarketing meets E-Commerce Facebook-Style.
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Einen ersten Vorgeschmack darauf, wie das künftig aussehen könnte, liefert ein Amazon-Feature, das im Juli eingeführt wurde und sich noch in der Testphase befindet. Dabei greift der Online-Versandhändler auf die Account-Informationen eines Users und dessen Kontakte zu und erstellt hierauf basierend seine Produkt-Empfehlungen:
Bin mal gespannt, wem Facebook auf diesem Wege zuerst das Wasser abgräbt. Als großer Favorit wird zurzeit eBay gehandelt.
(Marek Hoffmann)
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