Ich gebe es zu: Ich habe von dem Spiel noch nichts mitbekommen und bin erst über Buzz Feed drauf aufmerksam geworden. Da es das „Number Game“ aber in den USA bereits in die Twitter Trend-Charts geschafft hat und, wie ihr auf dem obigen Screenshot sehen könnt, auch auf die entsprechende Google-Liste, hab ich mal geguckt, was sich denn dahinter verbirgt. Immerhin ist es ja nicht so, als ob Trends aus Übersee auch immer in Übersee blieben. Und wenn die Number Game-Welle zu uns überschwappt, will der eine oder andere vielleicht wissen, was er damit anfangen soll, auch wenn er letztlich nichts damit anzufangen weiß.
Es scheint Uneinigkeit darüber zu herrschen, ob das Game seinen Ursprung auf Twitter oder Facebook hatte. Fest steht aber, dass die Regeln dieselben sind, und die lauten wie folgt: Ihr fordert eure Facebook-Freunde oder Twitter-Follower dazu auf, euch per Direktnachricht eine Zahl zu(zu)senden. Diese kann im Prinzip frei gewählt werden, wobei ihr einen Zahlenraum vorgebt, der mindestens so groß ist, wie die Zahl eurer Kontakte auf dem jeweiligen Social Network. Als „Gegenleistung“ versprecht ihr, dem Absender zu offenbaren, wie ihr sie oder ihn findet, ein paar nette Worte über seine Person zu posten oder etwas kundzutun, das ihr ihm schon immer mal sagen wolltet. Das erfolgt dann allerdings nicht ebenfalls in einer persönlichen, sondern dieses Mal in einer öffentlichen Nachricht. Soweit alles klar?
Twitterin Azziie Rose bringt es noch mal auf den Punkt:
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Nachfolgend einige Beispiele für Antworten, die andere Twitter-User formulierten:
Wie ihr erkennen könnt, werden die „Spielregeln“ bezüglich des Tweet-Inhalts je nach User unterschiedlich ausgelegt. Und es dürfte wohl auch niemanden überraschen, dass viele Postings zudem eindeutig in eine anzügliche Richtung gehen oder darauf abzielen, den anderen zu „dissen“, wie es so schön heißt. Aber das macht wohl den Spaß an der Sache aus.
Wobei wir auch schon bei der Kernfrage wären: Worin besteht der Spaß oder Reiz an dem Spiel eigentlich? Ich muss gestehen, ich hab das für mich noch nicht genau bestimmen können. Zum einen möglicherweise an dem Umstand, dass man seinen Freund oder Follower „ärgern“ (im positiven Sinn, also als Spaß gedacht) kann, der aber nichts dagegen unternehmen kann, weil er sich ja sonst zu erkennen geben müsste. Also kontert er oder sie ebenfalls mit einem Tweet, den er mit der entsprechenden Zahl markiert. Und so weiter, und sofort. Es kommt also zu einem anonymen Schlagabtausch in einem Kontext, der Anonymität in dem Sinne eigentlich nicht zulässt. Darüber hinaus könnte es für einen bis dato am Spiel unbeteiligten Follower einer oder beider Teilnehmer witzig sein, herauszufinden, wer sich hinter einer Zahl versteckt – um sich dann selbst einzumischen.
Vielleicht ist es aber auch ganz anders und ich habe es nur nicht verstanden. Bin dann aber gern bereit, mich von jemandem aufklären zu lassen, der es besser weiß.
(Marek Hoffmann)