Eine Studie des Marktforschers ChangeWave hat interessante Zahlen für den US-amerikanischen E-Reader-Markt veröffentlicht. Demnach schmilzt der Vorsprung, den Amazons Kindle vor Apples iPad hatte und noch hat, nicht nur weiterhin dahin – sondern auch schneller als gedacht. Im Zeitraum von August bis November dieses Jahres stieg der Marktanteil des aus Cupertino stammenden Gadgets um das Doppelte – von 16 auf 32 Prozent. Im gleichen Zeitraum fielen die Anteile für den Amazon-Reader von 62 auf 47 Prozent (siehe Teaser-Bild). Macht unterm Strich noch einen Vorsprung von 15 Prozent, vor drei Monaten lag er noch bei 46 Prozent. Und er wird sich aller Voraussicht nach noch weiter verkleinern. Denn von den 2.800 befragten Studienteilnehmern, die noch keinen Reader besitzen, sich aber in den nächsten 90 Tagen einen zulegen wollen, tendieren 42 Prozent zum iPad und nur 33 Prozent zum Kindle. (Weitere Infos und Tabellen findet ihr bei Interesse auf der oben verlinkten ChangeWave-Seite.)
Nun kommt aber aller Voraussicht noch in diesem Jahr ein Angebot auf den US-Markt, das die Machtverhältnisse zwischen den beiden Reader-Herstellern nicht unwesentlich beeinflussen könnte. Stellt sich nur die Frage, zu wessen Gunsten? Wie das Wall Street Journal (WSJ) nämlich am heutigen Mittwoch berichtet, steht Google kurz davor, sein E-Book-Angebot zu launchen. Bei „Google Editions“ handelt es sich, wie ich an anderer Stelle ausführlich beschrieben habe, um den Versuch, dem Kunden E-Books entweder direkt über Google oder aber ausgesuchte Partnerseiten anzubieten und diese zweitens Hardware-unabhängig verfügbar zu machen.
James Crawford, Technischer Direktor bei Google, versicherte gegenüber dem WSJ, dass der Suchriese den größten Teil der bis dato bei anderen E-Book-Anbietern erhältlichen Titel direkt beim Launch von Google Editions oder nur kurze Zeit später verfügbar machen würde. Sollte das tatsächlich gelingen, könnte das unter Umständen eine spannende Frage einer Antwort näher bringen oder zumindest für mehr Aufschluss sorgen.
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Gehen wir mal davon aus, dass das E-Book-Angebot überall fast gleich ist und das auch für die Preise gilt („Verkaufspreis wird ähnlich wie bei Amazon und Barnes & Noble sein“), man als Buch-Kunde bei Google aber nicht auf einen Reader oder E-Book-Store festgelegt ist. Sollte sich das dann nicht auch in den Abverkäufen der Reader von Amazon und Apple widerspiegeln? Und falls ja- was mehr als wahrscheinlich ist -, sagt das dann nicht auch etwas darüber aus, wofür die Gadgets – speziell das iPad – in erster Linie genutzt werden?
(Marek Hoffmann)