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BlackBerry 'Empathy': Designstudie mit Gefühlsmesser und neuartiger Menüführung

Design-Studien sind eine feine Sache. Auch wenn sie technisch häufig noch nicht umsetzbar sind, helfen sie Unternehmen dabei zu erkennen, was das Herz des Kunden begehrt und in welche Richtung sich ein künftiger Trend möglicherweise entwickeln könnte. Im Mobiltelefon-Bereich hatten zuletzt die Mozilla Labs mit ihrem Smartphone-Konzept „Seabird“ für Aufmerksamkeit gesorgt, aktuell lenken die Designer Daniel Yoon und Kiki Tang diese auf ihr BlackBerry „Empathy“ (siehe Teaser-Bild).

Neben der gewöhnungsbedürftigen Form stechen bei dem Konzept vor allem zwei Dinge hervor: die Menüführung und der kantige Ring, den ihr oben auf dem Daumen aufgesetzt seht. Er dient dazu, die „Körpersignale“ – Herzschlag, Blutdruck, Körpertemperatur – seines Trägers zu sammeln und an das Smartphone zu senden, wo auf ihrer Basis dessen Befindlichkeit und „Emotionale Gesundheit“ festgestellt wird. Das Telefon passt dann entweder seine Farbe oder die Klingeltöne entsprechend an, visualisiert die Werte in einer Tages- oder Monatsübersicht oder – wenn ich es richtig verstehe – nutzt diese dazu, um die persönlichen Kontakte über die Verfassung des Besitzers auf dem Laufenden zu halten. Automatisch, versteht sich. Bevor mich also jemand anruft, nachdem ich eine Minute zuvor einen Tobsuchtsanfall hatte, schickt er mir vielleicht lieber eine Mail.

Da es sich hierbei bislang nur um ein Konzept handelt, brauchen wir uns noch keine Gedanken über die Zuverlässigkeit des „Biometrics Ring“ zu machen und ob er zwischen Wut und Dauerlauf unterscheiden kann. Es darf aber durchaus ein Gedanke daran verschwendet werden, ob man selbst diese Art der „Mitteilung“ – außer sie geht an den Hausarzt – für sinnvoll erachtet.

Kommen wir zur Menüführung. Die zeichnet sich zum einen dadurch aus, dass ich an jeder Stelle im Menü mit meinem Finger auf eine freie Fläche im Screen drücken kann und ein „Control Wheel“ erscheint. Mittels dieses virtuellen Rädchens kann ich dann auf alle Hauptfunktionen des Smartphones zugreifen.

Diese Art der Steuerung erinnert in Ansätzen an jene beim First ELSE, wenngleich sie hier natürlich in einer ausgereifteren Form erscheint. Die weitere Besonderheit ist, dass Kontakte im Stile von Pearltrees miteinander verknüpft, also nach ihrer Beziehung untereinander angeordnet werden. Rufe ich beispielsweise das Profil meiner Mutter auf, werden mir automatisch auch meine nächsten Verwandten angezeigt. Wie das aussieht, könnt ihr euch in diesem Video anschauen:

Sollte euch das Konzept gefallen, findet ihr bei Yanko Design noch weitere Details und Fotos dazu.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

10 Kommentare

  • Ich finde Konzepte immer genial, auch wenn diese leider seltenst umgesetzt werden kann man einen Trend erkennen.
    Die Gefühlsduselei ist nicht wirklich neu und der einzige sinnvolle Einsatz der mir hier einfällt wäre das sanfte Wecken ….
    Alles andere halte ich eher für .. naja.. ein Konzept. 🙂

  • ich halte das konzept gerade bei einem firmen orientierten handy für gefährlich, was ist wenn z.b. die personalabteilung eines konzerns zugriff auf die „emotions-daten“ des telefons hätte?

    herr mustermann, sie waren in den letzten 40 tagen 23 tage depressiv um komplikationen zu entgehen müssen wir sie aus sicherheitsgründen leider entlassen.

    nur so ein gedanke und wer kennt nicht die moralfreien ideen von personal controllern.

  • Für mich ist es eine nettes Spielzeug, mehr nicht. Angesichts des zu erwartenden Preises würden die möglichen Vorteile des Geräts meiner Ansicht nach nicht für einen Bestseller ausreichen.
    Vielleicht traut sich Apple bei einem „iFeel“ diese Technik in einem Gerät zu verwursteln, wo die anderen Firmen sicher kneifen werden.

  • Rein vom Design her finde ich das Gerät genial, es wirkt wie ein massiver Block aus geschliffenem Glas oder Stein. Allerdings sollten die Knöpfe zugunsten eines größeren Displays weichen.

  • Meiner Meinung nach ist diese hier in der Designstudie gezeigte Umsetzung des Konzeptes „Gefühlsmesser“ völliger Schwachsinn…

    Bitte wer würde schon so einen extrem unangenehmen eckigen Ring tragen? Damit man schöne Werte bekommt sollte der dann ja auch über einen längeren Zeitraum getragen werden – da wäre eine Armbandlösung um ein vielfaches angenehmer und exakter bei der Messung.

    „Diese Art der Steuerung erinnert in Ansätzen an jene beim First ELSE, wenngleich sie hier natürlich in einer ausgereifteren Form erscheint.“
    Ähm Hallo? Diese hier gezeigte Steuerung ist nicht annähernd so genial wie beim First ELSE. Dieses kleine Submenü unter der Drehscheibe erinnert eher an die, nur mit Stift zu bedienenden, Menüs von Windows Mobile 6.x und wären ein Schritt nach hinten.

    Das einzig spannende daran ist die Form des Smartphones.

  • Vom Design her sehr schick. Aber ich stimme dem Poster vor mit zu: Für einen Gefühlsmesser ist die zeit noch nicht unbedingt reif 😉 Auch das pseudo-futuristische mit dem Ring wirkt doch ein wenig seltsam.

  • Technische Details mögen in einer Studie nur die Leistungsfähigkeit der Hardware demonstrieren…. Meine BioDaten muss ich auch nicht unbedingt meinem Smartphone preisgeben.

    Optisch finde ich das Telefon zwar interessant…aber die Form ist alles andere als Blackberry… Und als Blackberry Fan mag ich das momentane Design sehr gern und wie es sich langsam weiterentwickelt… Die Spitzen im gezeigten Modell sind mir in den Augen etwas ungewohnt… Das rundgelutschte BB-Design wird da etwas sehr gebrochen…

    Die Animation des OS ist zwar interessant…aber wenig praktisch…oder sehr gewöhnungsbedürftig.. da bin ich mir noch nicht sicher…