Erinnert ihr euch noch an das „So schnell wird man Chef„-Viral des Versandhandelsunternehmens OTTO, das seinerzeit in Sachen Mitarbeiter-Recruiting neue Wege beschritt und damit einen Riesenerfolg feierte? Nun setzt auch die Telekom auf eine unkonventionelle und „frische“ Art der Arbeitnehmer-Gewinnung und hat zu diesem Zweck aktuell auf YouTube einen – leider etwas zu lang geratenen und irgendwie unfreiwillig komischen – Teaser gestartet.
Nachdem beim Betrachter zuerst der Eindruck erweckt werden soll, ihm würde ein Video für ein Vogel-Casting präsentiert, wird dieses plötzlich „gehackt“ und ein sprechende Puppe erscheint. Diese versucht den User mit betont mysteriös klingender Stimme für ein Spiel zu gewinnen, bei dem er sein Wissen beweisen beziehungsweise auf die Probe stellen soll. Einige rätselhafte Andeutungen und Chiffren später wird klar, dass er die Landing-Page Wissen-verändert-alles besuchen muss, um herauszufinden, was hinter dem ganzen Spuk steckt. Folgt er dem Link, findet er sich vor der virtuellen Telekom-Zentrale in Bonn wieder und Niek Jan van Damme aus dem Vorstand des Magenta-Riesen offenbart ihm, dass er an einer interaktive Schnitzeljagd teilnehmen kann, an deren Ende ein Ausbildungsplatz bei dem Telekommunikationskonzern winkt (siehe Teaser-Bild). Hierzu müsse sich der User aber auf eine digitale Entdeckungstour durch die Konzernzentrale begeben und dabei Rätsel sowie Aufgaben lösen.
Umgesetzt wurde das Ganze mithilfe der Bremer Kubikfoto³ GmbH. Von ihr stammt eine Software, mit der interaktive Flash-Präsentationen auf Fotobasis erstellt werden können – die sogenannten Kubikfotos. Der Clou: Mit ihnen lassen sich digitale, interaktive, fotorealistische Welten erschaffen, durch die sich der Nutzer mittels Maussteuerung oder klassischer Menüführung bewegen kann. Entfernt fühlt man sich dabei an die Darstellung und Navigation bei Google Street View erinnert. (Klickt auf der Firmen-Startseite auf die auf dem Tisch liegende Kladde, um mehr über die Technologie zu erfahren.) Manch ein Fan der Band K.I.Z. dürfte Kubikfotos aus deren letzten Musik-Video zu dem Lied Neuruppin kennen, zu den Kunden der Bremer zählen aber auch die Allianz, Tchibo oder OTTO.
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Durch die Technologie wird es nun möglich, die Telekom-Hauptniederlassung quasi real zu durchschreiten. Wir hatten in der Redaktion dafür leider keine Zeit, hoffen daher aber in den Kommentaren auf euer Feedback. So wie die Telekom übrigens auch. Man verspricht, vor allem in der ersten Zeit Inhalte nachzupflegen, neue Funktionen einzubauen und weitere Ausbaustufen freizuschalten und hofft dabei darauf, dass die User mit ihrer (konstruktiven) Kritik nicht hinterm Berg halten.
Wie auch immer die ausfallen mag: Grundsätzlich ist die Idee, den Bewerbungsvorgang auf diese Art etwas „abwechslungsreicher“ zu gestalten, begrüßenswert und nebenbei auch schön umgesetzt. Die Reaktionen darauf dürften daher sicherlich weitaus positiver ausfallen, als etwa gegenüber Telekom-Chef René Obermann und seinen Ansichten zur Netzneutralität.
Wer sich ein bisschen für Zahlen und Fakten hinter dem Projekt interessiert, für den habe ich zum Schluss noch etwas: Die das Projekt betreuende Hamburger Agentur für Empfehlungsmarketing, elbkind, teilte mir per Mail mit, dass bei der Umsetzung der Kampagne insgesamt sechs Wochen lang eifrig programmiert wurde. Im Ergebnis flossen 240 Gigabyte an Rohdaten in das Projekt, wobei allein in der Bonner Firmenzentrale 6069 Fotos aufgenommen und zu 294 Videodateien konvertiert werden mussten. Auch personell hat die Telekom einiges in die Waagschale geworfen: Neben Deutschlandchef Niek Jan van Damme wirken 30 Telekom-Mitarbeiter, 20 Azubis sowie 50 Statisten mit.
(Marek Hoffmann)