Vor knapp einer Woche gab es an dieser Stelle „nur“ die ersten Bilder von der Sony-Mattscheibe, auf der Google TV flimmern sollte, und ein paar spärliche technische Details. Jetzt öffnet der Suchmaschinen-Koloss seine Informationskanäle und offenbart auf einer speziellen Info-Seite, was genau wir von dem Angebot erwarten dürfen (das obligatorische Video findet ihr weiter unten). Im Vorfeld war ja bereits bekannt, dass es sich um eine Art Fusion aus Glotze und Computer mit Internetanschluss handeln sollte, mit dem man dem nicht nur das Fernsehen, sondern auch das Film-Aufnehmen, Musikhören, Bilderbetrachten, Mit-Freunden-Chatten und natürlich Surfen möglich sein sollte. Bei Bedarf auch alles gleichzeitig und mit vielen Zusatzfeatures nutzbar. Gucken wir also mal, was davon wie umgesetzt wurde.
Google TV verfügt über eine Bild-in-Bild-Funktion. Wer also meint, mitten im Film noch nebenbei etwas im Internet erledigen zu müssen – etwa zu googlen, in der Movie Database Hintergrundinfos zum Streifen recherchieren oder den Freunden über Twitter mitteilen, was er sich gerade anguckt, – der kann dies ganz bequem tun. Das Starten verschiedenster Apps (komme ich gleich noch zu) ist dabei ebenso simultan möglich, wie das Durchstöbern des lokal abgelegten Offline-Contents.
Das alles geschieht, wie bereits bekannt war, mittels Smartphone-Fernbedienung. Es geht wohl auch ohne, wer aber keins hat, hat Pech. Das Android- oder iPhone ermöglicht es nämlich auch per Stimmbefehl zu suchen. Zudem lässt sich eine auf dem Smartphone aufgerufene Website oder ein gehörter Musik-Track dank „Fling“-Funktion auf den Fernseher „schleudern“ und so mit anderen anwesenden Fernsehzuschauern teilen. Last but not least können mehrere Phones gleichzeitig für dasselbe TV genutzt werden. Wer sich also schon früher mit seinem Partner nicht auf ein gemeinsames Programm einigen konnte, wird künftig zumindest nicht mehr um die Fernbedienung kämpfen müssen.
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Kommen wir nun zu den erwähnten Applikationen. Wie zahlreiche Smartphones, so kommt auch Google TV mit einer ganzen Reihe vorinstallierter Hilfsprogrämmchen daher. Das erspart dem User nicht nur die Arbeit, sie sich selbst installieren zu müssen, sie machen auch die Nutzung des Angebots bequemer. So kann er nach dem Drücken des Einschaltknopfes unter anderem auf das Film-Angebot von Netflix zugreifen, das monatlich allerdings knapp 9 US-Dollar kostet, oder sich die Videos von Amazons On-Demand-Service holen, wo die Preise bei 99 Cent beginnen.
Des Weiteren sorgt eine App von CNBC für Börsennachrichten, die von Pandora und Napster für Musik und eine von Twitter für die Möglichkeit, das Twitterverse über sein Google TV-Erlebnis in Kenntnis zu setzen (Screenshot oben). Bald soll es zudem möglich sein, auch Apps vom Android-Markt auf Google TV nutzen zu können. Nachfolgend eine Video, das den Einsatz der Anwendungen veranschaulicht:
Es gibt noch eine ganze Reihe erwähnenswerter Feature. So lassen sich beispielsweise Fernsehsendungen aufzeichnen (bislang allerdings nur von Kunden des Satellitenfernsehen-Anbieters DISH Network, grundsätzlich funktioniert Google TV aber im vollen Umfang auch mit Internet- und Kabelangeboten), es können Play-Listen dieser Sendungen und anderer gespeicherter Filme und Videos erstellt werden, Fotos lassen sich nicht nur von der eigenen Festplatte auf die Mattscheibe beamen, sondern auch von Flickr, Picasa oder ähnlichen Plattformen streamen. Und jedes Mal, wenn ein neues Feature verfügbar ist, erhaltet ihr sie kostenlos mittels automatischen Updates installiert, ohne einen Finger krumm zu machen. Ich sehe schon, wie Google TV aus so manch einer Couch-Potato eine faule Fritte macht…
Es bewahrheitet sich an dieser Stelle einmal mehr, dass das Ganze mehr ist, als die Summe seiner Teile. Und Google TV damit mehr ist, als eine Fernseher-Computer-Hybrid. Sollte das Angebot wirklich so geschmeidig funktionieren, wie es im Video und auf der Website zu sehen ist, wir der Suchriese sicherlich eine große Nutzerschar für sein „Entertainment-Hub“ gewinnen können. Die übersichtliche Anordnung der Anwendungen (Stichwort: TV-Homescreen, siehe Teaser-Bild) und die intuitive Handhabung des gesamten Angebots erinnert fast schon an Apple – was als Kompliment gemeint ist.
Und trotzdem bleibe ich bei dem, was ich an anderer Stelle schon einmal geäußert habe: Für mich ist Google TV nix, weil ich wenig fernsehe und für die anderen Angebote gerne meinen PC nutze. Das ändert sich vielleicht eines Tages, momentan zähle ich mich aber (noch) nicht zur Zielkundschaft. Des Weiteren wird der Preis eine ausschlaggebende Rolle dabei haben, auf wie viel Feedback das Angebot stößt, wie viele Partner Google noch ins Boot holen kann und was es besser oder mehr kann als Apple TV. Und gerade im Kampf mit dem Unternehmen aus Cupertino wird es wohl nicht unerheblich darum gehen, welche Apps für das TV-Angebot verfügbar sein werden. Das scheint man auch in Mountain View zu wissen und wirbt daher schon mal um die Gunst der Programmierer: „Zu Beginn des kommenden Jahres wird es Entwicklern möglich sein, Android-Apps für Google TV zu programmieren und verkaufen. Weitere Infos folgen in Kürze“.
(Marek Hoffmann)