Ach je! Die Bundesagentur für Arbeit ist im Web 2.0-Zeitalter angekommen und bietet ab sofort eine eigene App fürs iPhone (IOS 3.1.3 und 4.0) an. Mittels der kostenfreien „BERUFE.TV„-Applikation soll sich jeder User nun „noch leichter über Berufe informieren“ können. Sie ermöglicht den Download von Filmen „in guter Qualität“, die vom gleichnamigen Filmportal der Agentur „jederzeit beliebig oft aufgerufen werden“ können.
Der Beschreibung der App zufolge sind dort 170 Filme zu finden, in denen „Azubis, Studenten, Ausbildungs- und Personalleiter“ darüber erzählen, „was einen Beruf interessant macht und was wichtig ist, um diesen Beruf zu erlernen“. Dabei erfährt der Interessierte dann, „dass Pferdewirte keine Kneipe betreiben, ein Geigenbogen aus über 30 Einzelteilen besteht“ und andere mehr oder weniger spannende Dinge. Mal abgesehen vom Inhalt der Filme bietet die Anwendung Links zu weiterführenden Informationen, eine komfortable Suchfunktion, eine alphabetisch sortierte Liste aller Filme sowie automatische Updates von neuen Filmen. Wenn das dann auch wirklich alles so funktioniert wie beschrieben, erfüllt die App den ihr zugewiesenen Zweck. Es stellt sich jetzt nur die Frage, wie sinnvoll so ein Zusatzangebot ist?
Über die Ausgaben für die App brauchen wir nicht zu reden, die werden schon nicht so hoch gewesen sein. Aber wer soll es nutzen? Kiddies, die gerade die Schule verlassen haben und sich nach einer Lehrstelle umgucken? Oder (Langzeit-)Arbeitssuchende? Beide Gruppen werden wohl in der Regel kaum auf die Idee kommen, sich ein nicht gerade günstiges Smartphone von Apple zuzulegen und dann noch einen teuren Datentarif dazu zu buchen. Immerhin werden die Filmchen alle „komplett gestreamt“, so dass auch „keine Platzverschwendung auf Ihrem Gerät“ zu befürchten ist. Ja, ist klar. Aber vielleicht wurde das Timing ja mit Bedacht so gewählt, dass es zeitlich mit der Rabatt-Aktion bei der Telekom zusammenfällt. Schlechter Scherz, okay. Also zurück zum Thema.
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Ich unterstelle mal, dass ein nicht gerade kleiner Teil der Agentur-Kundschaft gar nicht weiß, was eine App ist oder wie man sie nutzt. Das scheint die Ansprache in der Pressemitteilung auch widerzuspiegeln, wo es am Ende heißt: „So genannte Apps (Applikationen) sind kleine Programme, die sich auf Smartphones und mobilen Geräten installieren lassen“. Na ja, vielleicht macht man das ja, ich weiß es nicht. Und vielleicht liege ich mit meiner Kritik ja auch völlig daneben.
Immerhin hat die App schon fünf Bewertungen erhalten und konnte dabei stolze vier von fünf Sternen einheimsen. En Schelm aber, der bei solchen Kommentaren etwas auffällig viel Wohlwollen unterstellt: „Jetzt kann ich bequem Berufe suchen“, „Nun kann ich ganz entspannt auf der Couch Filme zu den Berufen, die mich interessieren, schauen. Und muss nicht mehr Berge von Informationen zusammensuchen und lesen, da alle wichtigen Informationen in den Kurzfilmen vorkommen. Und das Ganze auch noch kostenlos. Super fair! Weiter so!“ oder „Ich benutze schon seit einiger Zeit BERUFE.TV zur Vorstellung von Berufen. Und jetzt laufen die Filme auch auf meinem iPhone – sehr gut weiter so!“
(Marek Hoffmann)