Twitter wird noch im vierten Quartal dieses Jahres ein Realtime-Analysetool anbieten, mit dem die Nutzer die Verbreitung ihrer eigenen Tweets überwachen können. Ross Hoffman, bei dem Unternehmen für „Business Development“ zuständig, kündigte das neue Angebotes am gestrigen Mittwoch auf der Konferenz „Sports Marketing 2.0 Summit“ an. Justin Kistner berichtet auf dem Blog Webtrends, Hoffman habe auf der Veranstaltung versprochen, bald könnten Spieler, Mannschaften und Liga-Verantwortliche auf Werkzeuge des Microblogging-Anbieter zugreifen, mit denen sich in Echtzeit nachverfolgen lasse, wie die eigenen Mitteilungen ankommen.
Als Reaktion auf diese Nachricht twitterten die Social Media-Verantwortlichen von „Red Bull“ Andrew Nystrom und Brad Nelson von Starbucks, dass sie bereits am Beta-Test dieses Angebots beteiligt sind und sehr gute Erfahrungen gemacht haben (siehe Bild unten). Das Tool wurde laut Kistner von den Entwicklern der aufgekauften Firma Smallthought Systems erstellt und soll den Anwendern unter anderem aufzeigen, welche Mittelungen sich schnell verbreiten und welche User im eigenen Nachrichten-Netzwerk einen besonders großen Einfluss haben.
Twitter selbst hat sich nicht weiter zu den Berichten geäußert, sondern nur verlauten lassen, es sei bekannt, dass man an einem Analysetool arbeite. Mehr sei zurzeit nicht zu sagen. Umso mehr Gewicht haben unter diesen Umständen natürlich die Spekulationen aus dem näheren und weiteren Umkreis des 140-Zeichen-Dienstes. Klar ist bis jetzt: das Unternehmen entwickelt ein solches Werkzeug und einige Firmenkunden setzen es bereits erfolgreich ein. Kistner berichtet darüber hinaus, das Angebot werde kostenfrei zur Verfügung stehen.
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Das ist natürlich gut für die Anwender, überrascht aber trotzdem ein wenig. Schließlich ist man bei Twitter noch immer auf der Suche nach einem durchschlagenden Weg, Geld zu verdienen. Der Einsatz der Sponsored Tweets und käuflichen Trending Topics war ganz sicher eine smarte Idee. Allerdings frage ich mich schon, ob der Kurznachrichtendienst hier nicht eine Chance vergibt, zumindest bei Businesskunden weiteres Geld zu verdienen. Natürlich ist es eine beliebte Marketing-Masche Dienste erst kostenfrei anzubieten, um dann später Geld dafür zu verlangen. Bei den Nutzern kommt ein solches Vorgehen aber meistens nicht besonders gut an.
Die tatsächliche Nachrichtenlage ist jedoch zugegebenermaßen eher dünn. Möglicherweise gibt es sowohl eine kostenlose Version als auch eine Premium-Version für die zahlungswillige Unternehmenskundschaft. So oder so ist es jedenfalls eine schlechte Nachricht für die Firmen wie Twitalyzer, die eigene Analysetools für den Nachrichtendienst anbieten. Denn Twitter ist an den eigenen Daten natürlich immer am nächsten dran.
(Nils Baer / Foto: Flickr – Fotograf: Rosaura Ochoa)