Zum Neidischwerden war heute Morgen eine Meldung, die ich bei den Kollegen von derStandard.at gelesen habe. Österreichische Studenten mit notorisch klammem Geldbeutel können sich demnach nämlich wieder auf die Aktion u: book freuen. Wie auf der dazugehörigen Website zu lesen ist, werden seit dem Sommersemester 2008 zweimal jährlich (immer zu Semesterbeginn) „Notebooks von hoher Qualität mit einem umfangreichen Serviceangebot“ zu einem Preis angeboten, der unterhalb des im Laden geforderten liegt. Wer nun aber glaubt, dass es sich bei den Geräten um irgendwelchen Schund einer Hinterhof-Firma handelt, ist schief gewickelt. Bei der vom 27. September bis zum 17. Oktober dauernden Aktion werden nämlich nur Gadgets von Apple, HP und Lenovo angeboten, wobei die Modelle auf Basis einer im Rahmen des Projekts „Neptun“ an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) Zürich durchgeführten Evaluation ausgewählt werden. Diese berücksichtigt Kriterien wie etwa Gewicht, Akkulaufzeit, Qualität des Bildschirms und was sonst noch so für Studierende eine Rolle spielt. Abschließend wird dann anhand des Preis-Leistungs-Verhältnisses eine Auswahl getroffen.
Dieses Jahr ist Apple mit drei, und die beiden anderen Hersteller mit jeweils vier Modellen vertreten, wobei Letztere in die Kategorien „Mini“, „Midi“, „Maxi“ und „Budget“ eingeteilt werden. Welche Modelle es sind und was sich hinter den Kategorien verbirgt, findet ihr bei Interesse auf den verlinkten Seiten heraus. Und warum erzähle ich euch das alles? Nun, bei Discounts von 18 (Apple) bis 30 Prozent und mehr (Lenovo, HP) könnte der eine oder andere von euch vielleicht auf die Idee kommen, ähnlich wie seinerzeit beim iPhone 4, auch von der Auslands-Aktion profitieren zu wollen.
Das wird allerdings in diesem Fall nur indirekt beziehungsweise mittelbar funktionieren. Ich habe nämlich diesbezüglich mit Christian Marzluf, Ableitungsleiter am Zentralen Informatikdienst der Universität (ZID) Wien, gesprochen, der mir verriet, dass „nur die an den in Österreich teilnehmenden Hochschulen eingeschriebenen Studierenden und die Mitarbeiter an der Aktion teilnehmen können“. Das hat auch seinen Grund, da die Ursprungsidee der Aktion darin besteht, den heimischen Studenten „zeit- und ortsunabhängiges Studieren und Arbeiten“ zu ermöglichen und „ein klares Bekenntnis zur Mobilität“ der Studierenden zu setzen. Diese Idee spiegelt sich auch in dem Konzept wieder, ein auf mehrere Jahre ausgerichtetes Serviceportfolio anzubieten, das neben der Hardware auch Software und unterschiedliche Dienstleistungen beinhaltet.
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„Allerdings“, so Marzluff, „gibt es kein beschränktes Kontingent pro Aktion, wenngleich die Nachfrage in der Regel bei 2.500 Geräten liegt“. Soll heißen: Wer von euch einen Freund hat, der in Österreich an einer öffentlichen Universität oder Fachhochschule immatrikuliert ist, könnte ihm bei Interesse Bescheid geben. Einziger Haken: Studierende können pro Verkaufszeitraum maximal ein Gerät erstehen. Wer Glück hat und einen Willigen findet, der für ihn einen Laptop kauft, sollte ihm im Falle eines Lenovo-Laptops das nötige Kleingeld im Vorfeld überweisen, da der entsprechende Händler auf Vorkasse setzt. Ansonsten ist die Bezahlung auch per Kreditkarte möglich. Weitere Infos findet ihr auf der dazugehörigen ZID-Seite.
Da ich Herrn Marzluf nun schon mal an der Strippe hatte, habe ich es mir nicht nehmen lassen, noch ein paar Hintergrund-Fragen zu stellen, die er mit freundlicherweise auch bereitwillig beantwortete. So ist die Aktion nur durch die Kooperation mit dem Projekt Neptun möglich. Hierbei handelt es sich eigenen Angaben zufolge um eine „Dienstleistung der Informatikdienste der ETH Zürich zur Unterstützung von Studium, Lehre, Forschung und Arbeit unabhängig von Ort und Zeit“. Die ETHZ organisiert die gesamte Evaluation, auf die u: book aufsetzt. Durch diese Kooperation und das auch in Österreich großangelegte Projekt (87 Prozent aller Studierenden in Österreich können an u: book teilnehmen), war es Marzluf zufolge möglich, die Laptops in hohen Stückzahlen und damit mit entsprechendem Discount zu erhalten. Ein weiterer Faktor war, dass die Geräte nur in gepoolten Verkaufsfenstern verkauft werden und schließlich, dass die Erfahrung mit den erworbenen Laptops bei den Studierenden nachhaltig wirkt.
Warum wir solch ein Angebot nicht auch in Deutschland haben, wollte ich dann von ihm wissen. „Ich bin einmal von einem Hersteller gebeten worden, ein entsprechendes Konzept für Süddeutschland zu erstellen“, so Marzluf. Im Kern scheiterte es aber bislang an zwei Hauptproblemen. In der föderalen Struktur Deutschlands ragt keine Universität ihrer Größe nach so deutlich hervor, was Voraussetzung dafür ist, einen „Leading Act“ („man muss es einfach auch tun, Konzepte gibt es viele“) zu setzen. Der generelle Aufwand, der Aufbau der Kommunikationsstrukturen, den die Betreuung einer Service-Infrastruktur mit sich bringt, wie es bei u: book der Fall, sei nicht zu unterschätzen, und so wagt niemand den ersten Schritt in Richtung eines solchen Projekts.
(Marek Hoffmann)