Wie euch Nils bereits verraten hat, habe ich mir am gestrigen Mittwoch eine planmäßige Auszeit von der Büro-Arbeit gegönnt. Mein Abenteuer: ein Abstecher zur „dmexco„, der leider nur zwei Tage währenden Messe in Köln, deren sperriger Name eine Abkürzung für „Digital Marketing Exposition & Conference“ ist. Unter dem Motto „Places of Answers“ gaben sich dort die Großen der Branche zunächst die Klinke und anschließend das Mikro in die Hand, um in Einzelvorträgen, Diskussionsrunden oder – wie im Falle von Xing – speziellen Pressekonferenzen über Produktoffensiven, neue Features und allem voran über Marketing zu reden. Mit von der Partie war auch Google mit eigenem Stand und einigen Programmpunkten.
Einer davon war die 20-minütige und als „Sneak Preview: Upcoming Google Innovation“ angekündigte Präsentation, in der Wieland Holfelder, Technischer Leiter bei dem Suchriesen, offenbar davon ausging, dass sein Publikum kein Google-Account hat und er es zunächst mit Ausführungen zur neuen „Instant“-Suche beglücken sollte. Nach dieser offensichtlichen PR-Aktion (es ist halt eine Marketing-Messe) wurde es leider nur für kurze Zeit wieder spannend, nämlich nur so lange, bis klar war, was als nächstes zu erwarten wäre. Anstatt etwas tatsächlich Neues anzubieten, gab es nämlich eine mit der einen oder anderen technischen Pannen gespickte Live-Vorführung von Google Voice Action – die, sah man über die Etikettenschwindel-Enttäuschung hinweg, trotzdem beeindruckend war.
Kurz zur Erinnerung: Mit Voice Action lassen sich mit dem Android-OS ausgestattete Smartphones per Sprachbefehl steuern. Um das vorzuführen, befahl Holfelder seinem Gadget: „Show images of the dome in Cologne“. Nachdem ihn das Cloud-System im ersten Anlauf nicht auf Anhieb verstand, kam es der erneuten Aufforderung nach, rödelte eine Weile…
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zeigte dann anschließend zunächst den Sprachbefehl als Text im Display an…
und schließlich auch die geforderten Bilder vom Kölner Wahrzeichen.
In gleicher Weise ließ sich Holfelder…
dann auch die Wegbeschreibung zu der gotischen Kirche aufzeigen…
und diktierte eine Erinnerungsnotiz für sein Abendessen-Reservierung in einem Restaurant.
Und als ich es nicht mehr für möglich gehalten hatte, kam doch noch etwas, das neu war und mich halb aus den Socken hob. Zusammen mit einem Mitarbeiter demonstrierte der Google-Wissenschaftler nämlich einen sprachgesteuerten Echtzeit-Übersetzer. Er simulierte dabei einen englischsprachigen, der deutschen Sprache nicht mächtigen Besucher eines Schuhgeschäfts, der sich trotz der Sprachbarriere aber dank seines Android-Smartphones bestens mit dem Verkäufer unterhalten konnte. Während er seine Fragen in Englisch formulierte, spuckte das Gerät sie in Roboter-Deutsch wieder aus – wenngleich dabei gleichzeitig auch die Tücken, das heißt Unzulänglichkeiten des Systems offen zutage traten, wie man auf diesem Bild gut erkennen kann:
Natürlich funktionierte das Ganze auch umgekehrt, so dass Holfelder auch die deutsche(en) Antwort(en) des Verkäufers vom Telefon in einem deutlich hörbaren und verständlichen Englisch vernehmen konnte:
Zum Abschluss folgte dann wieder Bekanntes, nämlich eine Demo von „Chrome to Phone„, bei der aktuell in einem PC-Browser-Fenster angezeigte Informationen per Knopfdruck an ein mit Googles Mobile-Betriebssystem bestücktes Smartphone gesendet wurden:
Im Anschluss an die Präsentation folgte noch eine kurze Frage-und-Antwort-Runde, in der die Frage nach „Google Instant“ und den Auswirkungen für Suchmaschinenoptimierer beziehungsweise die Longtail-Keywords und AdWords aufkam. Die Kernaussagen dürften einige unter euch interessieren: „Wir haben bisher noch relativ wenige Daten, um genau zu sagen, was passiert.“ Und weiter: „Die Auswirkungen auf AdWords sollten neutral sein, die Click-Trough-Rates scheinen stabil“.
Bei aller Enttäuschung über die Preview muss fairerweise hinzugefügt werden, dass es sich in erster Linie um eine Marketing -Messe handelt. Und das stand bei allen Teilnehmern auch im Vordergrund, in der einen Präsentation halt etwas mehr, in der anderen etwas weniger. Ich nutze daher an dieser Stelle die Chance, euch quasi in Form einer Link-Sammlung kurz auf weitere Neuerungen seitens Google hinzuweisen. Der Such-Gigant plant einen Musik-Service, hat einen Shortcut für Chrome entwickelt, mit dem man nur den Text von einer Website extrahieren kann und führt eine Art Slideshow-Möglichkeit für „Place“ ein.
(Marek Hoffmann)
Klasse, der versteht sogar German English, das ist ja praktisch. Ob das nicht doch zurechtgerückt war? 🙂
((„Dome“ ist doch eigentlich die „Kuppel“ im Englischen.
Der „Kölner Dom“ ist eine „Cathedral“!))
@J.: Gut beobachtet! 🙂 Zum einen lief aber zu viel schief, als dass es gefaked gewesen sein könnte. Was aber viel wichtiger ist: Die Ergebnisse werden in der Cloud anhand unterschiedlichster Parameter berechnet. Dazu gehört offenbar auch eine Art Wahrscheinlichkeitsabwägung. Wenn du z.B. in der kölner Innenstadt stehst und nach dem Strohmarkt suchst, könnte es sein, dass dir trotzdem der Heumarkt richtig angezeigt wird. Und mal ganz abgesehen davon, schau mal hier: http://www.google.de/images?hl=de&expIds=25657,25856,25901,26446,26518&xhr=t&q=%22dome+in+cologne%22&cp=17&rlz=1R2GGLL_deDE375&wrapid=tljp1284625674024128&um=1&ie=UTF-8&source=og&sa=N&tab=wi 😉
Google Translate ist aber auch nicht wirklich neu. Das läuft seit 3 Monaten auf meinem Nexus One.
ja aber diese spreche ich spreche du live-translate apps auf android sind extrem cool.
Würde die Software auch noch am sprachmuster erkennen wer spricht dann könnte man das ohne drücken in echtzeit machen.
Also mal ohne Übertreibung:
Schon cool was heute geht, in 5 Jahren ist Liveübersetzung im Telefon kein Problem mehr. Hammer.
die zwei links Musik-Service und Shortcut für Chrome führen zur selben Seite über Exclusive: Sources Detail Google’s Proposal For A Music Service….
@tina
„Schon cool was heute geht, in 5 Jahren ist Liveübersetzung im Telefon kein Problem mehr.“
Neenee, das glaub ich nicht.
@Andre: Danke, dann kann einer weg bzw. muss geändert werden. 🙂
[…] basicthinking.de: Sneak Preview: Google zeigt alte Kamelle und beeindruckt mit Echtzeit-Übersetzer [dmexco] […]
Seltsam, das Beispiel der Echtzeit-Übersetzung ist doch exakt das gleiche wie bei der Schmidt-Keynote auf der IFA. Google scheint wohl ein wahnsinniges Problem zu haben, im fremdsprachigen Ausland an Schuhe zu kommen.
@6 / nullacht
guck mal da:
und stell dir vor du musst nicht drücken insbesondere da das (normale) telefon ja eh weiss wer spricht (bzw in welche Richtung die Sprache geht)
Was mich interessieren würden, wären so akustik-phones. Solche die halt ohne Bild aber mit nicht sichtbaren Hörgerät und Mikrofon nur über die Sprachensteuerung funktionert. Dass man Google & more einfach per Sprache ansteuern kann und sich die Antworten sagen lassen kann. Normale Anruf-Funktion ist ebenfalls mit inbgegriffen.
Wäre mit Sicherheit eine Konkurrenz zu den heutigen Smartphones 🙂
irgndwie coole sache. und auch das von tina verlinkte video zur translateapp. zum glück hab ich mich immer noch nicht für ein smartphone entschieden. ich werde mich da wohl nach den apps richten und mir erst anschließend die passende hardware dazu kaufen. ob das mal nicht eine zu komplexe zielsetzung ist, sich so ein smartphone auszusuchen?
Sprach Live Übersetzung wird kommen, alle werkeln insgeheim an eine bessere Spracherkennungssoftware dafür, sicher auch Google.
Die Idee von Handy als „Bubble Fish“ ist die Zukunftsvision der Entwickler .
Aber nicht nur das auch Callcenter sollen damit zukünftig Ausgestattet und günstiger bzw. sogar „Überflüssig“ werden.
Wie weit dies noch Science Fiction ist lässt sich schwer sagen da die Entwicklung gerade im Soft- Hardwarebereich und Internet sehr schnell ist.
[…] dem Karriere-Netzwerk Xing, dem Suchgiganten Google und dem Social Network-Verbund der VZ-Netzwerke habe ich mir auf der Marketing-Messe […]
[…] auf den Zahn zu fühlen. Debattenkultur stelle ich mir anders vor. Umso mehr freue ich mich, dass Basic Thinking meine Frage an Wieland Holfelder mit einem netten Euphemismus geadelt hat […]
[…] ich extra dafür auch den Stand der VZ-Netzwerke besucht. Und hier bekam ich dann nach Xing und Google zum ersten Mal die volle Dosis Marketing & Sales ab. Klingt hoffentlich nicht allzu negativ, […]
[…] ich extra dafür auch den Stand der VZ-Netzwerke besucht. Und hier bekam ich dann nach Xing und Google zum ersten Mal die volle Dosis Marketing & Sales ab. Klingt hoffentlich nicht allzu negativ, […]
Für Star Trek Fans eine alte Kamele 😉 . Dort sind die Universalübersetzer bei der Sternenflotte im Kommunikationsabzeichen integriert.
http://de.memory-alpha.org/wiki/Universal%C3%BCbersetzer
@Marek Finde ich echt nett von dir, dass du Holfelders Antwort auf meine Frage zu Google Instant mitgeschrieben hast. Ich war ziemlich mit konzentriertem Nicken beschäftigt 😉
@Youser: 😀
Hätte mich nicht gewundert, wenn statt dem Kölner Dom der Frankfurter Hauptbahnhof angezeigt worden wäre 😉 #A-Team #fail
[…] schon ein alter Hut und bereits sehr fortschrittlich. Aktuelles Beispiel dafür ist der sprachgesteuerte Echtzeit-Übersetzer. Aber auch das Start-Up Qwiki bietet einen Vorlese-Service an. Wer sich nicht mehr erinnert: […]
[…] è già per così dire una vecchia conoscenza ed è già molto sviluppato. Un esempio attuale è il traduttore istantaneo a comando vocale . Ma anche lo Start-Up di Qwiki offre un servizio di lettura ad alta voce. Per chi non se lo […]