Aldi und Amazon haben es vorgemacht: statt teurer Marken bieten sie (auch) preiswert produzierte Produkte unter eigenem Namen an. Manchmal versehen sie die Eigenkreationen dabei mit phantasievollen Bezeichnungen, wie bei der legendären Topstar-Cola, manchmal greifen sie auch eher auf das offensichtliche zurück wie bei Amazon Basics. Der Vorteil für die Händler liegt auf der Hand: durch den Verzicht auf das bekannte Label können sie direkt mit den Herstellern verhandeln und Geräte mit ähnlicher Qualität zu deutlich niedrigeren Preisen anbieten. Da sie den Namen selber kontrollieren, können sie bei Bedarf auch einfach den Zulieferer wechseln, ohne dass der Kunde etwas merkt. Meistens ist eine solche Handelsmarken-Strategie deshalb für den Händler außerordentlich lukrativ.
Die Manager der Muttergesellschaft von Media Markt und Saturn fanden die Idee jedenfalls überzeugend und werden deswegen schon im Dezember die ersten Artikel ihrer neuen Eigenmarke „ok.“ in ihre Läden bringen. Unter diesem Label bieten sie Produkte im „Preiseinstiegssegement“. Die beiden Unternehmen positionieren sich mit diesem Bereich also vor allem gegen die zyklisch wiederkehrenden Elektronik-Angebote von Aldi und Lidl. Die Bandbreite der Geräte, von denen der Anbieter findet, dass sie durchaus „ok“ sind, reicht dabei von Eierkocher und Mikrowelle bis zum LCD-Fernseher.
Schrittweise werden danach die weiteren angekündigten Handelsmarken eingeführt. Mit Koenic für Haushaltsgeräte, PEAQ für den Bereich der Unterhaltungselektronik und ISY für Zubehör wie USB-Sticks, Batterien und Computerkabel wollen die beiden Schwesterfirmen ihre Kunden glücklich machen. Weniger glücklich werden hingegen die Hersteller der Geräte sein, die durch die Eigenkreationen der Händler verdrängt werden. Natürlich hat Wolfgang Kirsch von Saturn-Media da kein Mitleid und kann sich einen Seitenhieb auf die Mitbewerber nicht verkneifen: „Nur in China Ware kaufen und das eigene Label draufkleben“ sei eben keine vernünftige Produktstrategie. „Das können wir besser“, sagte er laut Tagesschau und meint damit wohl vor allem, dass sie nun eben ihr eigenes Label auf die chinesischen Artikel kleben werden.
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Kooperationspartner und damit die eigentlichen Produzenten der Media Markt-Geräte sind nämlich neben „eingeführten Markenherstellern“ eben auch Firmen aus Asien, die die gewünschten Artikel preiswert liefern werden. Ob der iPhone-Produzent Foxconn zu den Lieferanten gehört, geht aus der Pressemitteilung nicht hervor. Unwahrscheinlich ist allerdings nicht, schließlich haben sich beide Unternehmen schon zu Beginn dieses Jahres zusammengetan, um gemeinsam den Media Markt nach China zu bringen.
(Nils Baer)