Das war abzusehen. In Israel hat die „interaktive“ Werbeagentur Publicis E-dologic die konsequente Weiterentwicklung des Facebook’schen „Like“-Buttons vorgestellt: die sogenannte Like Machine. Dieses Real-Life-Pendant besteht im Kern aus einem meist stationär angebrachten (aber auch mobilen) Scanner und einem Armband, das die Facebook-Account-Informationen seines Trägers auf einem Chip gespeichert hat (siehe Teaser-Bild). Befindet sich Ersteres nun beispielsweise am Eingang einer Eisdiele angebracht, kann der User ihn beim Verlassen des Cafes mit seinem Band berühren und das System postet automatisch eine „Gefällt mir“-Statusnachricht auf der Pinnwand des Sozialen Netzwerks. Entwickelt wurde das Teil für den Zuckerwasser-Hersteller Coca-Cola, der es in seinem „Coca-Cola Village“ von tausenden jugendlichen Freiwilligen testen ließ (Video davon findet ihr anbei und könnt getrost bis 0:30 Minute vorspulen, ohne etwas zu verpassen).
Nun will ich die technische Zukunft mit all ihren Möglichkeiten nicht schwarzzeichnen. Und an ein Szenario wie in den Terminator-Filmen oder anderen Untergangsvisionen, in denen die Menschen von den von ihnen selbst erschaffenen Maschinen beherrscht werden, glaube ich auch nicht. Trotzdem gesellt sich zu meiner Freude über den Fortschritt hin und wieder auch ein beklemmendes Gefühl und die Frage, wo das alles eigentlich noch hinführen soll? Vor allem seit das Internet den ihm quasi zugewiesenen Platz – nämlich den Desktop-Computer – verlassen hat und sich mithilfe mobiler Gadgets, allen voran den Smartphones, sozusagen auch im Real-Life ausbreitet.
Natürlich wird die „Like Machine“ allein unsere Lebensweise oder unsere Gewohnheiten nicht maßgeblich verändern. In der Summe läuft es aber wohl darauf hinaus und obwohl ich kein Zukunfts- oder Kulturpessimist bin, glaube ich nicht daran, dass mir diese Entwicklung gefallen wird.
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Ich liebe die Vorstellung eines „Smart Home„, bei dem ich irgendwann über mein mobiles Gadget und die Cloud die Geräte in meinem Haus – angefangen beim Fernseher bis hin zur Sicherheitstechnik oder der Heizung – aus der (weiten) Ferne steuern kann. Und ich finde sicherlich auch Dinge wie Augmented Reality, Geolocation und viele andere moderne Errungenschaften spannend, sowohl für sich genommen als auch in einem möglichen künftigen Einsatzbereich. Und natürlich übersehe ich hierbei nicht, dass ich mich dadurch immer abhängiger von der Technik mache. Ein Stromausfall oder der Verlust meines Smartphones können da schon ausreichen, um mich von einer Sekunde auf die nächste zum „Silver Surfer“ zu machen, weil mir vor Schreck die Haare ergrauen.
Das ist aber nicht das „Problem“, das ich meine und das ich oben aufgeworfen habe. Vielmehr geht es mir speziell um die Sozialen Netze (und die damit verbundenen Games), die quasi aus der virtuellen in die reale Welt geworfen die User einfangen und immer stärker ins Internet reinziehen. Mich beschleicht immer stärker das Gefühl, dass der „moderne“ Mensch seine Umwelt gar nicht mehr bewusst wahrnimmt, weil er so darauf versessen ist, seinen vermeintlichen Freunden bei Facebook und Co. mitzuteilen, was er gerade tut. Ich will nicht so weit gehen zu sagen, dass jene seine Aktionen fast schon bewusster wahrnehmen als er selbst. Aber es ist ein wenig so wie beim Fotografieren oder schlimmer noch: Filmen im Urlaub. Während ich die Aufnahmen mache, verschwinde ich hinter dem Objektiv und nehme die Welt nur noch mittelbar auf. Und wieso? In aller Regel um die Aufnahmen dann meinen Freunden präsentieren zu können, kaum noch, um sie sozusagen als Erinnerung zu besitzen. Ihr versteht, worauf ich hinaus will: Den Bekannten und Verwandten einen möglichst anschaulichen Bericht vorlegen zu können, ist fast wichtiger, als die Impressionen ungefiltert selbst zu sammeln.
Bleiben wir bei der Wahrnehmung der Umwelt. Es stört mich im Prinzip nicht, wenn sich in der Bahn die Hälfte der Menschen durch Ohrstöpsel und von ihren Mitmenschen abkapseln und ein großer Teil des Rests irgendwas in seine Mobiltelefone tippt. Ist mir auf jeden Fall lieber, als wenn mich jemand quasi dazu zwingt, an seinen privaten Telefongesprächen teilhaben zu müssen. Allen genannten Personen ist aber gleich, dass mit ihnen keine direkte Interaktion mehr möglich ist. Natürlich kann der berechtigte Einwand vorgebracht werden, dass es früher etliche gab, die sich durch ihre Zeitung von den anderen abgekapselt haben. Das ist aber nicht der springende Punkt. Worauf ich hinaus möchte, ist, dass die selbstgewählte Isolation der Erstgenannten beim Ausstieg aus der Bahn nicht aufhört, sondern fast schon zum normalen Kulturbild gehört.
Hinzu kommt, dass ihre damit einhergehende Fixierung auf entsprechende mobile Dienste (prominenteste Beispiele neben dem genannten dürften wohl Twitter, Foursquare und Gowalla sein) mich einfach nerven. Was früher das impertinente Handy-Bimmeln oder ständige SMS-Schreiben war, ist heute das dauernde Status-Updates-Checken, Major-sein-wollen oder TwitPic-hochladen-müssen. Es ist eine sehr subjektive Wahrnehmung, ich weiß. Aber mit diesem Unbehagen kann ich doch unmöglich alleine sein – oder liegt es am regnerischen Kölner Wetter hier in Köln, dass ich heute alles so dunkel sehe?
(Marek Hoffmann)
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