Twitter hat ein bisschen gebraucht, bis die angekündigte App für das iPad endlich fertig war. Aber dafür ist das Ergebnis umso beeindruckender. Das Tablet von Steve Jobs eignet sich ja eher für den Medien-Konsum als für die eigene Erstellung von Inhalten. Dem haben die Entwickler Rechnung getragen und die medialen Fähigkeiten des Flachrechners völlig ausgereizt.
Tippt der Leser auf einen Tweet, öffnet sich rechts von der Timeline ein neues Fenster. Sozusagen als Titel enthält es die ausgewählte Mitteilung, darunter wird der verlinkte Medieninhalt angezeigt. Dabei kann es sich sowohl um Fotos und Videos als auch um eine Webseite handeln. Alle Inhalte lassen sich direkt im Fenster betrachten. Hat der Benutzer ein Video in der Twitter-App geöffnet, kann er es mit einem erneuten Tippen auf dem gesamten Bildschirm betrachten.
Die Programmierer haben aber nicht nur bei der ansprechenden Darstellung der Medieninhalte gute Arbeit geleistet, sondern auch die besonderen Möglichkeiten der Gestensteuerung berücksichtigt. Wer mit zwei Fingern über eine Mitteilung nach unten streicht, erhält alle Antworten auf den Tweet angezeigt und hat so die gesamte Zwitscher-Konversation im Überblick. Eine Zoom-Bewegung enthüllt weitere Absender-Informationen.
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Beim Stöbern durch die Nutzer-Informationen eines Twitteres zeigt die iPad-App automatisch User mit ähnlichem Profil an. Das ist die „Who to follow„-Funktion konsequent weitergedacht. Während des Surfens durch die eigene Zeitleiste kann der Leser einzelne Tweets vormerken. Die ausgewählten Nachrichten setzen sich dann am oberen oder unteren Ende der Timeline fest. Dadurch verschwinden die markierten Mitteilungen nicht wieder in der Masse des Gezwitschers, sondern bleiben übersichtlich erreichbar.
Interessanterweise ist das Tablet-Programm des 140-Zeichen-Dienstes auch ohne eigenen Account nutzbar. Dann erhält der Leser eine Vorauswahl aus verschiedenen Bereichen wie News und Sport und kann ohne Anmeldung in den aktuellen Kurznachrichten surfen.
MG Siegler vom US-Technikblog TechCrunch ist hellauf begeistert: „Sind Sie Twitter-Fan? Haben Sie ein iPad? Sogar wenn Sie beide Fragen mit „Nein“ beantwortet haben, wird sich das ganz schnell ändern, sobald sie Twitter fürs iPad gesehen haben.“ Das ist möglicherweise etwas übertrieben, aber insgesamt scheint dem Unternehmen mit dem kostenlosen Programm wirklich ein großer Wurf gelungen zu sein. Im Video der Kollegen von Engadget könnt Ihr Euch selbst ein Bild von den Fähigkeiten der App machen:
(Nils Baer)