Ein neuer Trend droht über uns hereinzubrechen: Text to Movie. Xtranormal stellt eine Technik vor, die aus einem Text nach ein paar Klicks einen Film erstellt. Die animierten, dreidimensionalen Darsteller hierzu kann man sich aus einigen Vorlagen auswählen und sie wie gewünscht in einer Szenerie der Wahl platzieren. Kara Swisher von All Things Digital ist sehr angetan davon, und ich sehe bereits eine Zukunft, in der jeder seine eigenen Kurzgeschichten, Drehbücher oder Theaterstücke per Knopfdruck verfilmt und auf YouTube hochstellt. Bitte, bitte, bitte, lasst es!
Denn zumindest in der bisherigen Form ist das kaum zu ertragen. Dass da eine Maschine spricht, hört man sofort. Sprachmelodie oder Betonungen gibt es nicht. Da ist selbst die automatische Durchsage am Flughafen angenehmer zu hören.
In dem aktuellen Video, genannt „The Pitch“, soll ein Drehbuchautor angeheuert werden, um einen Film über ein Slinky zu schreiben. Der hat aber keine Lust dazu. Der Dialog ist nicht schlecht, die Kulissen sind detailreich und die Figuren reagieren sogar auf einzelne Äußerungen im Text wie Bejahung und Verneinung. Aber mal ehrlich: Macht es euch Spaß, das zu sehen? Oder könntet ihr euch sowas gar in Spielfilmlänge vorstellen?
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Vor einigen Wochen erregte ein mit Xtranormal erstelltes Video zum ersten Mal Aufsehen. Der Best-Buy-Angestellte Brian Maupin machte sich darin über ignorante iPhone-Jünger lustig, die alle Argumente abblocken, selbst wenn ein anderes Smartphone ähnliche oder zum Teil bessere Eigenschaften aufweist. Nachdem das Video international bekannt wurde, stellte Best Buy Maupin für einige Tage von der Arbeit frei, feuerte ihn aber entgegen erster Befürchtungen nicht.
Die technische Möglichkeit, aus seinen Texten ein Video zu machen, ist in der Tat brilliant. Die Technik aber ganz offensichtlich noch nicht so weit, dass sie Menschen auf Dauer unterhalten könnte. Xtranormal stellt derzeit eine kostenlose Softwareversion namens „State“ zur Verfügung. Das Vollprodukt „Text-to-Movie“ ist in der Basisversion kostenlos, einzelne Bausteine eines Films werden über ein Punktekonto abgerechnet. Ein Darsteller kostet dabei zum Beispiel 37 Xtranormal Points (xp). 300 xp kosten 5 US-Dollar – ein recht cleveres Bezahlmodell. Zur Stunde verzeichnet Xtranormal bereits neun Millionen realisierte Filmprojekte. Ob es das Kino in ferner und den Animationsfilm in naher Zukunft ganz ersetzen kann? Mag ich irgendwie nicht hoffen…
(Jürgen Vielmeier, via turi2.de)