Privatsphäre und Facebook sind zwei Dinge, die nicht so richtig zusammen zu passen scheinen. Das gilt nicht nur für Funktionen wie Places, mit denen alle Freunde über den exakten Aufenthaltsort informiert werden. Sondern ganz generell. Denn die „Freunde“ im sozialen Netzwerk sind erfahrungsgemäß nicht alles Freunde im klassischen Sinne. Neben Bekannten und Verwandten sind oft auch Eltern und Vorgesetzte mit dem eigenen Account vernetzt. Ein falsches Foto zur falschen Zeit kann da zu unnötigen besorgten Anrufen, aber auch gleich zum Verlust des Arbeitsplatzes führen.
Als Alternative bietet sich da eine aufgepeppte Version von Internet-Gemeinschaften wie Yahoo Groups an, zu denen nur ganz bestimmte User Zugang haben. Eine solche Facebook-Variante für geschlossene Benutzergruppen ist etwa The Fridge. Nach der Anmeldung kann das Neumitglied eine Group zu einem beliebigen Thema gründen, etwa „Grillausflug Taunus 2010“ und über einen exklusiven Link all diejenigen einladen, die online an den Erinnerungen dieses Ereignisses teilhaben sollen. Solange die erwünschten Teilnehmer nicht selbständig weitere Freunde einladen, die zur geplanten Community nicht dazugehören, bleibt die Gruppe unter sich. Innerhalb dieser Online-Gemeinschaft können sie dann gefahrlos ihre Anekdoten und Fotos austauschen, die vielleicht nicht jeder zu sehen bekommen sollte.
Wie von anderen Plattformen bekannt, hat der Gründer Administratorrechte, kann also beispielsweise weitere Einladungen verhindern und gegebenenfalls auch Teilnehmer aus der Gemeinschaft entfernen. Auch sonst hat „The Fridge“ viele Facebook-Elemente übernommen: die Nutzer können sich auf ihren Pinnwänden Nachrichten und Grüße hinterlassen und Status-Updates dürfen per „Heart“-Button bewertet werden. Jeder User kann natürlich mehreren Gruppen angehören, die Gemeinschaften sind aber strikt voneinander getrennt. Status-Updates erhält der Nutzer immer nur aus der Community, in der er selber Mitglied ist. Über Navigation auf der linken Seite kann der Nutzer von einer Group zur anderen wechseln. Den Service von Facebook-Connect nutzt die Seite lieber nicht, denn einige Nutzer hatten Bedenken, sie könnten Inhalte, die nur für eine bestimmte Fridge-Gruppe gedacht sind, aus Versehen auch bei Mark Zuckerbergs Netzwerk posten.
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Wer also Eric Schmidts Vision, mit Erreichen des Erwachsenenalters einfach den Namen zu ändern, um mit seinen alten Facebook-Fotos nicht mehr in Verbindung gebracht zu werden, nicht so viel abgewinnen kann, sollte sich vielleicht mal den interaktiven Kühlschrank ansehen. Allerdings muss ich zugeben, dass es schon viel bequemer ist, die Aktivitäten aller seiner Kontakte auf einmal zu sehen und nicht von Community zu Community hüpfen zu müssen, um auf dem laufenden zu bleiben. Möglich, dass The Fridge irgendwann zu unübersichtlich wird, wenn man fünfzig verschiedenen Gruppen von Konzerten, Geburtstagen und Grillausflügen angehört.
(Nils Baer)