Ich bin gestern Abend beim Surfen durch meinen Feed-Reader auf ein Start Up aus Hongkong gestoßen, das mit einer Idee Geld verdienen möchte, auf die vermutlich die meisten von uns nur im Spaß kommen würden. Cosher ist eigenen Angaben zufolge nämlich weltweit das erste Unternehmen, das standard-basierte Cursor-Werbung anbietet. Mit dieser „innovativen Lösung“ sollen „Display-Werbekampagnen im Internet effektiver“ gemacht werden. Wer nun denkt, dass damit das letzte Refugium der Werbung-Verdrossenen fällt und es bald kein Entkommen mehr vor der Werbeflut gibt – der teilt meinen ersten Impuls.
Was hat man sich nun aber genau unter dem Angebot vorzustellen? Im Grunde nichts anderes, als dass der Mauszeiger dafür genutzt wird, um darauf das Logo eines Unternehmens oder dessen Produkts einzublenden. Das erinnert ein wenig an die animierten Cursor, die es irgendwann mal in Form eines Hundes oder einer Sanduhr bei Microsoft gab, nur dass Cosher eben (noch) auf die Animation verzichtet. Ganz so schlimm, wie von mir im ersten Augenblick vermutet, scheint es dann also doch nicht zu sein.
Nichtsdestotrotz stört beziehungsweise irritiert die Werbung. Wie auf dem oberen Screenshot angedeutet, kann es nämlich passieren, dass ein Text durch ihre Einblendung (rotes Logo) überdeckt wird. Um ihn dann lesen zu können, muss ich die Maus bewegen und zeige dann möglicherweise mit dem Cursor wieder auf ein Feld, bei dem eine weitere Werbeeinblendung erscheint (ein Teufelskreis, der auf dieser Demo-Seite des Unternehmens in Ansätzen nachvollziehbar ist). Im Zusammenspiel mit Mouseover-Werbung dürfte Coshers ach so innovative Lösung dann den einen oder anderen User Amok laufen lassen.
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Zudem kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass diese Art der Werbung in ihrer Micro-Form irgendeinen verkaufsfördernden Eindruck bei mir hinterlassen könnte. Oder wer von euch kann auf Anhieb auf dem oberen – wohlgemerkt: bereits vergrößerten – Screenshot das Wort „Burger“ entziffern? Aus psychologischer Sicht betrachtet muss vielleicht argumentiert werden, dass mein Bewusstsein für die Marke sensibilisiert wird und ich bei meinem nächsten Einkauf diesem Umstand unbewusst Rechnung trage. Beispielsweise, indem ich mich für ein Produkt entscheide, auf dem ich das besagte Logo wiedererkenne. Wenn man den Zahlen trauen darf, die Cosher auf seiner Homepage präsentiert, soll mit der neuen Werbeform der Umsatz auf einer Website um bis zu 30 Prozent zu steigern sein.
Gut möglich, dass bei mir bei solcher Werbung aber genau der umgekehrte Effekt einsetzt…
(Marek Hoffmann)