Im Rahmen der Erotikmesse Adult Entertainment Expo (AEE) hatte ich ihm Januar dieses Jahres darüber sinniert, dass die auf die optische Befriedigung sexueller Phantasien von überwiegend männlichen Konsumenten spezialisierte Unterhaltungsindustrie (kurz: Porno-Branche) sich auf zwei Dinge verstünde. Erstens, das soeben Erwähnte und zweitens, die sehr frühe Adaption technischer Neuentwicklungen für ihre Zwecke. Erst durch diesen Umstand fanden beispielsweise das VHS-Video-System, das Satellitenfernsehen oder das Internet Einzug in die Wohnungen der Konsumenten – und zwar schneller beziehungsweise erfolgreicher als auf dem Mainstream-Weg. Ich habe dann die – zugegeben nicht sehr schwere – Prognose gestellt, dass die Pornoindustrie auch bei „The next big thing“ die Nase vorn behalten würde: 3D.
Wie die Nachrichtenagentur Reuters nun aktuell vermeldet, scheinen sich die Hersteller der XXX-Filme tatsächlich mit voller Kraft auf die plastische Darstellung der intimen zwischenmenschlichen Betätigung zu stürzen. Und wie schon bei den entsprechenden Fernsehern (und Smartphones), so wollen die Asiaten auch bei den Filmen die Höhe der Messlatte bestimmen. Aus Hong Kong wird nämlich der erste „Erotikfilm“ in IMAX-3-D angekündigt.
Die Verantwortlichen sind darüber schon völlig aus dem Häuschen und versprechen nicht nur „Erotik“, sondern einen „Wow-Faktor“, den sie mit „beeindruckenden Bildern“ erreichen wollen, und zwar in einer für den Kunden neuen „Welt, die er zuvor noch nie gesehen hat“. Diese wird er sich aber teuer erkaufen müssen. Zumindest in China werden die Tickets für die 3D-Sex-Streifen nämlich locker das zwei- bis dreifache des normalen Preises kosten. Womit wir auch schon bei der eigentlichen Motivation angelangt sein dürften, die die Regisseure und Produzenten dazu treibt, Pornofilme in drei Dimensionen anzubieten: der Überlebenskampf.
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Durch das Internet und die damit verbundene, oft frei zugängliche Allgegenwärtigkeit von XXX-Content sinken die Zahlen der entsprechenden Kinogänger. Ich weiß nicht, ob man dieses Publikum ohne Weiteres mit dem gemeinen Cineasten vergleichen kann – die Problematik mit sinkenden Zuschauer- und damit einhergehenden Umsatzzahlen scheint aber in beiden Fällen gleich zu sein. Und so werden die 3D-Filme nun also mögliche Retter in der Not gesehen, und das nicht nur in China.
Denn auch in den USA planen die Hardcore-Produzenten, allen voran Playboy-Konkurrent Hustler, entsprechende Filme. Dem 3D-Fan kann das eigentlich nur recht sein. Denn wie oben bereits erwähnt: Je populärer ein Format, desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass es schnell und zu einem erschwinglichen Preis den Weg ins Wohnzimmer schafft. Und damit meine ich vor allem dessen jugendfreie Variante.
(Marek Hoffmann / Foto: Flickr – Fotograf: PinkMoose)