Abrakadabra – und sie war nicht mehr da. Was nach einer Textstelle aus einem „Erste Allgemeine Verunsicherung„-Lied klingt, ist auch eine. Auf ähnlich magisch anmutende Weise könnte sich aber schon bald Google eines seiner größten Probleme entledigen. Wie der Standard nämlich soeben berichtet, ist es einem Forscher-Team der University of California gelungen, mithilfe eines Computersystems (PDF) eine Person automatisch von Straßenaufnahmen zu löschen. Mit dieser Technologie könnte der Suchgigant sehr bequem „Betroffene“ von Bildern seines Street View-Dienstes entfernen.
Bis dahin dürfte es aber wohl noch ein Weilchen dauern. Das von Serge Belognie und Arturo Flores entwickelte System kann nämlich schon selbständig Personen auf Fotos erkennen, sie löschen und sogar das so entstandene Loch im Hintergrund ersetzen. Allerdings ist die ihm zugrundeliegende Technik zur Personenerkennung, die von dem deutschen Wissenschaftler Bastian Leibe entwickelte wurde, noch nicht vollständig ausgereift. So ist das System beispielsweise noch nicht in der Lage, ganze Personengruppen zu erkennen beziehungsweise diese automatisch von einem Foto zu löschen.
Zudem sind Fotos zu erwarten, die an den Film „Der Unsichtbare“ denken lassen, und auf denen dann beispielsweise Fahrräder oder Hunde ohne Besitzer zu sehen sind. Die Forscher gehen außerdem davon aus, dass „das System nur in städtischer Umgebung funktionieren“ wird, „wo der Hintergrund in der Regel berechenbare Flächen sind“. Hier könnten sie sich aber möglicherweise bei Adobe etwas abgucken. Denn die Software-Firma hat in der Version des Bildbearbeitungstools Photoshop, die mit der neuen Creative Suite 5 präsentiert wurde, eine eigene Lösung zur Retusche solcher Löcher vorgestellt. Wie das sogenannte „Content-Aware Fill“ selbstständig die Farben und Formen, mit denen die entstandenen Lücke im Bild ausgefüllt werden müssen, berechnet, könnt ihr hier noch einmal sehen:
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Grundsätzlich wäre das System also sicherlich eine interessante Option für Google. Zumal es effektiver wäre, als die momentan vom Suchgiganten praktizierte Methode, bei der nur die Gesichter der Personen unkenntlich gemacht werden. Datenschützer kritisieren daran nämlich, dass sich anhand der auf dem Foto zu sehenden Umgebung in Verbindung mit der Kleidung und Statur eines Menschen durchaus auch Rückschlüsse auf dessen Wohnort herleiten lassen. Zumindest theoretisch.
(Marek Hoffmann)