Am vergangenen Freitag war weder mein privater noch der Twitter-Account von Basic Thinking für das Feature freigeschaltet. Nun gilt das zumindest für den Letztgenannten. Die Rede ist von der neuen „Empfehlungen für dich“-Funktion auf dem Microblogging-Dienst. Wie auf dem Unternehmensblog zu lesen ist, soll damit die Chance erhöht werden, dass Twitter-Mitglieder Accounts anderer Twitterer finden, denen es zu folgen lohnt. Die Adressaten dürften dabei – wieder einmal – vor allem Newbies sein, für die seinerzeit auch schon die Funktion „Suggestion List“ eingeführt wurde. Der Sinn dahinter liegt auf der Hand: Je schneller ein Neuling interessante Personen zum Folgen findet, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass er Twitter nicht nach ein paar deprimierenden Tagen ohne Zurechtfinden und Mangels lesenswerter Tweets wieder den Rücken kehrt.
Der dem Feature zugrunde gelegte und vom „User Relevance Team“ entwickelte Logarithmus basiert dabei auf unterschiedlichen Faktoren. Hauptsächlich aber offenbar auf der Liste mit den Personen, denen ein User folgt und den Listen mit Twitterern, denen wiederum diese Personen folgen. Der nachfolgende Screenshot soll das Prinzip etwas veranschaulichen:
Die Twitter-User Peter Glaser wird Basic Thinking als „verfolgungswürdig“ empfohlen, weil wir dem Account von Turi2 folgen und Turi2 seinerseits eben Peter Glaser folgt. Gut möglich, dass uns demnächst jemand vorgeschlagen wird, dem Letztgenannter seinerseits folgt. Im Grunde ist die Denke also ganz einfach.
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Eine klitzekleine Auswahl (zwei Twitter-Accounts) wird dem User bereits auf der Startseite unterhalb seiner Profilinformationen gegeben (siehe Teaser-Bild). Zur Ansicht der umfangreichen Liste muss der Nutzer dort entweder auf den Link „alle ansehen“ klicken oder den Umweg über die Menüleiste machen (dort zuerst auf „Leute finden“ und dann auf „Empfehlungen für dich“ klicken).
Wie ist die Funktion zu bewerten? Einerseits birgt sie natürlich die „Gefahr“ völlig unrelevanter Empfehlungen. An vierter Stelle der „Benutzer, die dich vielleicht interessieren“-Liste taucht nämlich beispielsweise der Comedian Dieter Nuhr auf. Auch wenn ich ihn privat durchaus komisch finde, auf dem Blog kann ich mit seinen Tweets herzlich wenig anfangen. Damit will ich aber nicht abstreiten, dass sich hier und da eine Perle unter den Vorschlägen befinden kann, auf die ich sonst nicht aufmerksam geworden wäre.
Ein weiterer negativer Kritikpunkt ist, dass mir Personen zum „Followen“ empfohlen werden können, die ich irgendwann einmal vor Einführung des Features bereits geblockt hatte. Immerhin: Wird ein Vorschlag von mir „ausgeblendet“, wird er mir von Twitter nicht wieder präsentiert.
Ein großer Vorteil ist hingegen, wie zuvor schon bei der erwähnten „Suggestion List“, dass sich durch das Feature die Follower-Zahlen steigern lassen. So will etwa der einflussreiche Tech-Journalist Robert Scoble diesen positiven Effekt bereits bei seinem Account festgemacht haben:
Es ist meines Erachtens aber noch zu früh, um das im Fall von Basic Thinking einschätzen zu können:
Die Zahl der Neu-Follower ist zwar am zweiten Tag nach dem Rollout des Features überdurchschnittlich hoch gestiegen, nämlich um 56. Da der Rollout aber gerade erst begonnen hat und somit bisher sicherlich nur wenigen deutschen Usern zur Verfügung steht, würde ich den Anstieg nicht in direktem Zusammenhang dazu sehen. Vielmehr könnte er mit unserem momentan stattfindenden Handy-Gewinnspiel zusammenhängen, für das ich an dieser Stelle noch einmal unverblümt die Werbetrommel rühren möchte.
(Marek Hoffmann)
Mir sind spontan gleich zwei Perlen vorgeschlagen worden. Glück, Zufall? Als Newbee würde ich mich allerdings nicht direkt bezeichnen.
Passt soweit gut.
Ich schalte es mal frei und schaue mir an was passiert.
Bei mir ist dieses Feature noch nicht freigeschaltet. Es erinnert an die Vorschlagsliste bei Facebook. Unter quantitativen Gesichtspunkten sicherlich inetressant, wer sich jedoch nicht die Mühe macht auch mal den Account des/der Vorgeschlagenen zu besuchen wird aber auch hier nichts über die Affinität zu den eigenen Interessenslagen erfahren. Tools wie Tweetadder ziehen ja das gleiche Problem nach sich. Mehr oder weniger wahlloses Folgen, dann Entfolgen und am Ende ein einziges durcheinander.
Zudem wird man ja nur aufgrund einiger Parameter in die Vorschlagsliste kommen, die eine längere Zugehörigkeit zu Twitter vorraussetzen. Welcher Neuling wird ernsthaft mit einem Account kommunizieren können, der 5000 Follower hat und sich z.B. seiner Listen bedient.
@ #2 Kalliey
wie schaltet man das denn selber frei? denk twitter macht das?
@Peter: Korrekt.
war den namensgebern eigentlich klar, dass es abgekürzt „wtf-feature“ heißt?
🙂
[…] eben habe ich noch den Basic Thinking Beitrag gelesen (extra nicht vorher, wollte erstmal selber meine Meinung dazu schreiben und kundtun) und […]
[…] ist aber das Feature „Vorgeschlagene Seiten“. Dahinter verbirgt sich ein Dienst wie Twitters „Who to follow“ oder Amazons Produktvorschläge. Nach dem Motto, „Personen, die folgendes […]