„Das iAd-Netzwerk. Eine neue Einnahmequelle für Entwickler“. Mit diesen Worten versucht Apple die wahrlich nicht kleine Community von App-Programmierern für seine noch vergleichsweise junge Werbe-Plattform iAd zu gewinnen. Und wenn ich mir anschaue, was das Unternehmen in diesem Zusammenhang zu bieten hat, dann stelle ich fest: Nichts außergewöhnlich Neues, was es anderswo so oder so ähnlich nicht schon geben würde. Das bedeutet aber nicht, dass es deswegen schlecht ist, im Gegenteil.
Was erwartet die Entwickler also bei iAd for Developers? Zunächst einmal die Möglichkeit, ihre Apps innerhalb der Apps anderer Programmierer zu bewerben. Wer keine Lust hat, dem Konkurrenten innerhalb seiner Anwendung eine Werbeplattform zu bieten, kann hierzu mittels bestimmter Keywords, ausgesuchter URLs und der Apple-spezifischen App-ID einen Filter setzen. Was hingegen nicht geht, ist, eine Auswahl an Apps zu treffen, die innerhalb der eigenen beworben werden sollen. Logik dahinter ist natürlich klar: Wenn Apple dies zuließe, würde jeder Entwickler nur noch seinen eigenen Anwendungen bewerben. Und eine mögliche Konsequenz daraus wäre, dass die Kern-Idee von Werbung unterlaufen werden würde. Dies bedeutet im Umkehrschluss auch, dass Apple entscheidet, innerhalb welcher App(s) meine Werbung geschaltet wird. In den FAQ finden ihr hierzu bei Bedarf weitere wichtigste Details.
Der Download einer über iAd beworbenen App in der App läuft ein bisschen anders, nämlich „geschmeidiger“ ab, als der einer „normalen“ Anwendung aus dem App Store. Das bedeutet, dass er im Hintergrund vonstatten geht und somit keine Umleitung zum Store stattfindet oder die eine Anwendung geschlossen wird, damit man sich am Ladevorgang-Statusbalken der anderen langweilen kann.
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Warum sollten sich die Entwickler für iAd interessieren? Leicht zu beantwortende Frage, ich weiß. Natürlich um ihre Apps über einen neuen Kanal mehr Popularität zu verschaffen. Die Frage zielt aber noch in eine andere Richtung. Nämlich die, ob sich die Nutzung der von Apple zur Verfügung gestellten Werbeplattform für sie lohnt? Und die Antwort ist: Es kommt drauf an. Bis auf die unter Zähneknirschen für lau weggegebenen Bumper an iPhone 4-Geschädigte, hat Apple bisher nämlich noch nie etwas zu verschenken gehabt. Und obwohl sich das Unternehmen wie so oft nicht zu solchen Fragen äußern will, scheint es erfreulicherweise so zu sein, dass die Preise für die Programmierer deutlich unter denen liegen, die Werbekunden wie Dove oder Nissan berappen müssen. Dies will zumindest der Business Insider durch Befragung einiger an iAd teilnehmender Entwickler erfahren haben.
Aber nun Butter bei die Fische: 25 Cent fallen pro Click einer iAd-Werbung an. Es wird also (noch) nicht pro tatsächlich stattfindenden Download berechnet. Um daher als Anbieter einer App, die über iAd beworben wird, nicht in die Verlustzone zu rasen, muss jeder fünfte Klick zu einem Download (beziehungsweise Kauf) führen. Hierbei wird von einer – in diesem Sektor offenbar üblichen – Konversionsrate von 20 Prozent ausgegangen. Solltet ihr andere Zahlen zur Grundlage nehmen, müsst ihr entsprechend umrechnen.
Da ich kein Entwickler bin, möchte ich die Frage an jene unter euch weiterleiten, die es sind: Taugt Apples Angebot was? Ist es konkurrenzfähig? Ist es attraktiv?
(Marek Hoffmann)