Vor wenigen Tagen habe ich eine neue Funktion bei den VZ-Netzwerken vorgestellt. Die Kommentare haben eine deutliche Sprache gesprochen, stellten sie doch tendentiell die Lebensberechtigung des einstigen deutschen Social Network-Primus in Frage.
Ich müsste lügen, wenn ich behaupten sollte, dass ich da grundlegend anders denke. Eine Sache kann man ihnen aber nicht vorwerfen: Nachdem es in Sachen Datenschutz sowohl von den Medien als auch den Usern ordentlich Prügel gab, hat man sich auf eine andere Datenschutz-Politik eingelassen und ist mittlerweile in diesem Bereich der absolute Vorzeige-Kandidat, verglichen mit Facebook, MySpace und Co.
Facebook geht mit Vorwürfen bezüglich des Datenschutzes etwas anders um. Man prescht immer vor, lässt sich kalkuliert aufs Maul hauen, um dann einen Kompromiss zu etablieren, mit dem beide Seiten zumindest einigermaßen leben können. Aktuell geben die Kalifornier diesbezüglich nicht sehr viel von sich – ist auch angesichts der abebbenden Kritik nicht möglich.
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Dennoch versucht man hier und da, nicht nur durch Innovationen in der Usability oder im Design zu punkten, sondern eben auch das schwierige Feld „Datensicherheit“ zu beackern. In England unternimmt man jetzt einen Versuch, Jugendliche vor Sexualtätern zu beschützen. Der Weg ist ein denkbar einfacher: Es wird lediglich ein Panik-Button installiert, mit welchem die britischen Teenager vermeintliche Sexualverbrecher direkt an die CEOP (Child Exploitation and Online Protection Centre) und an Facebook melden kann.
Eine schöne Geschichte, bei der ich mich allerdings frage, wieso Facebook diese Möglichkeit nicht direkt weltweit anbieten kann. Eingebunden wird der Button, indem per Facebook-App ein neuer Profil-Reiter erstellt wird:
Ich habe mich sowohl hier als auch in meiner Blog-Heimat des öfteren mit dieser Thematik auseinander gesetzt. Sexuelle Übergriffe, Cybermobbing, Fake-Profile usw werden immer verbreiteter werden – das ist einfach das Gesetz der Zahl. Ganz egal, ob mein Gegenüber lediglich ein unfreundlicher Klassenkamerad oder ein gefährlicher Sexualverbrecher ist – eines haben sie gemeinsam: Ich – bzw in diesem Falle der Jugendliche – kann eine ganze Menge dafür tun, es diesen Menschen nicht zu einfach zu machen. Existieren keine kompromittierenden Fotos von mir, kann sie kein Mitschüler ins Netz stellen und wenn sich ein dreizehnjähriges Mädchen nicht nach dem ersten Chat mit dem vermeintlich fünfzehnjährigen, süßen Boy trifft, kann es auch nicht die böse Überraschung in Form eines 50-jährigen Pädophilen geben.
Eltern, Lehrer – im Grunde sind wir alle gefordert
Der Button ist gut und die Idee dahinter richtig, kann aber wirklich nur dann funktionieren, wenn wir unsere Teenager nicht wie eine wilde Horde auf das Internet loslassen. Ich tippe, dass viele Teenager solche Situationen einfach unterschätzen. „Mir wird schon nichts passieren“, heißt es dann zu leicht. Wenn ich mich bei meinem Gesprächs- bzw Chatpartner wohl und sicher fühle, denke ich nicht darüber nach, dass er nicht der sein kann, als den ich ihn sehe. Wenn ich nur das sehe, was ich sehen möchte, bin ich natürlich auch meilenweit davon entfernt, einen solchen Button zu verwenden. Da genau sind Eltern und natürlich auch Lehrer gefragt. „Web-Kompetenz“ darf auch für unseren Nachwuchs nicht nur eine Worthülse sein. Ich zähle zu den Verfechtern eines Schulfaches, welches Web- und Medienkompetenz vermittelt und bin überzeugt davon, dass die Kombination aus Schutz-Mechanismen und Aufklärung bzw Information mehr Erfolg verspricht im Kampf gegen sexuelle Übergriffe gegenüber Jugendlichen im Netz als lediglich ein Panik-Button.
Nichtsdestotrotz bringt Facebook da eine vernünftige Sache auf den Weg, die hoffentlich nicht auf England begrenzt bleibt. Wo sind die deutschen Verbände, die zusammen mit Facebook ein ähnliches Konzept realisieren?
Was meint ihr? Bringt so ein Button wirklich was? Oder überschätze ich eurer Meinung nach den Einfluss von Eltern und Lehrern auf die Surf-Gewohnheiten unserer Kids? Fallen euch vielleicht ganz andere Ansätze ein, um einen sichereren Umgang mit dem Internet zu gewährleisten?
(Carsten Drees)
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