Facebook will das gesamte Internet umspannen – so habe ich in meinem Artikel Ende April getitelt, als Facebooks Like-Button seinen Siegeszug um die weite Internet-Welt begonnen hat. Mittlerweile hat – wie zu erwarten war – eine Vielzahl von Angeboten im Netz einen Button platziert mit diesem kleinen Daumen, der scheinbar immer kostbarer wird.
Natürlich ist ein „Daumen hoch“ bzw „gefällt mir“ zunächst einmal eine positive Meinung eines Lesers. Das ist schön für mich als Blogger, wenn ich so nachvollziehen kann, mit einem Thema, einer Argumentation oder einer These scheinbar den richtigen Nerv getroffen zu haben.
Aber mal ehrlich: So ziemlich jeder Blogger und jede Medienseite ist auch interessiert daran, mehr Menschen mit den eigenen Inhalten zu erreichen. Da ist es auch echt egal, ob das Spiegel, Stern und Co sind oder der kleine Blogger, der sich wünscht, statt 20 Feed-Abonnenten vielleicht einmal die Grenze von 50 zu überschreiten. Für beide gilt, dass der Like-Button entscheidenden Anteil daran haben kann, die eigene Reichweite zu erhöhen. Jeder Klick auf diesen Button bringt wieder Aufmerksamkeit, weil mich jeder Klick wieder in den Newsfeed vieler Facebook-Nutzer spült.
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Da das sowohl für Facebook als auch für sehr viele Content-Anbieter im Netz ziemlich spannend ist, dürfte hier auch niemand über den Erfolg überrascht sein. Per Facebook Connect sind mittlerweile über 1.000.000 Seiten verbunden. Generell darf man festhalten, dass sich jeder Konkurrent warm anziehen kann angesichts der Übermacht Facebooks – und dass auch so ziemlich jede große Nummer im Netz irgendwie als Konkurrent Facebooks betrachtet werden muss, auch wenn man selbst kein Social Network betreibt.
Immer wieder setzt Facebook Nadelstiche: Mal gegen Twitter, mal gegen kleinere Angebote wie foursquare oder FriendFeed – und natürlich auch gegen den Koloss im Internet – Google!
Facebook lockt Werbekunden, verfeinert seine Suche immer weiter und mit beiden Vorstößen wildert man natürlich ganz klar in Googles riesigem Einnahmen-Teich. Ich persönlich glaube, dass die Suchfunktion auf Facebook oftmals noch unterschätzt bzw gar nicht wahrgenommen wird. Aber der Content von einer halben Milliarde Menschen liefert nicht nur viele Ergebnisse, sondern durch den hohen Grad der Vernetzung auch für mich persönlich sehr relevante.
Jetzt scheint die Zeit gekommen, in der Facebook nicht nur verschmitzt lächelnd Google ärgert, sondern zu einem Angriff größeren Ausmaßes ansetzt: Wie allfacebook.com berichtet, hat Facebook nun alle Seiten in seine Suche integriert, die besagten Like-Button integriert haben:
Auf dem Bild erkennt ihr, wie das dann jetzt aussieht. Neben der Tatsache, dass die Seite – im Beispiel ist es tripadvisor.com – in der Facebook-Suche auftaucht, wird natürlich auch angezeigt, wie vielen Personen die Seite bereits gefällt. Drüben bei netzwertig zieht Martin daraus die richtigen Schlüsse:
Das könnte sich langfristig nicht nur zu einem extrem aussagekräftigen Qualitätsmesser für Websites entwickeln, sondern auch neue Rahmenbedingungen für die Suchmaschinenoptimierung von Websites schaffen.
Ich pflichte ihm da hundertprozentig bei – die beiden Parteien befruchten sich da gegenseitig: Meine Seite erfährt eine höhere Aufmerksamkeit/Relevanz dadurch, dass sie bei Facebook gelistet ist – und Facebook wird natürlich selbst immer spannender für Jeden, der mehr Aufmerksamkeit/Relevanz für sein eigenes Projekt wünscht.
Man darf gespannt sein, ob Google das kontern wird, und wie so ein Konter aussehen könnte. Sicher ist jedenfalls, dass Google nicht zusehen wird, wie sich Facebook nach und nach am Kerngeschäft des Suchgiganten vergreift.
(via facebookmarketing.de)
(Carsten Drees)