Am Dienstag wurde im französischen Vanves eine Plattform gelauncht, die dem normalen User die gleichen Möglichkeiten bietet, wie sie sonst in aller Regel nur Architekten, Designern oder der Industrie zur Verfügung stehen. Auf Sculpteo kann er sich nämlich seine digitalen Dateien in 3D ausdrucken und anschließend nach Hause schicken lassen.
Das Ganze funktioniert folgendermaßen: Der User erstellt eine 3D-Datei (oder wählt eine aus einer Galerie aus) und lädt diese auf die Sculpteo-Seite. Zur Erstellung kann er entweder eine professionelle 3D-Grafik-Software benutzen, wem die aber zu kostspielig oder komplex ist, der kann auch auf Googles Sketchup oder andere kostenfreie Tools zurückgreifen. Dabei muss sich niemand sorgen, dass ein Format nicht unterstützt wird, da Sculpteo ein recht breites Portfolio akzeptiert (Übersicht).
In einem nächsten Schritt wird dem 3D-Modell ein Name samt näherer Beschreibung verpasst. Zudem kann der User entscheiden, ob er sein Modell der Galerie hinzufügen möchte, wo es für die Besucher der Seite sichtbar – und wenn vom User gewünscht – von ihnen auch käuflich zu erwerben ist. Der Einfachheit halber habe ich mir mal eines der bis dato 234 bereits angefertigten Modelle aus der Sammlung geschnappt:
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Links im Photo Viewer seht ihr, wie das Real-Life-Modell aussieht, wohingegen das Bildchen mit dem weißen Modell das digitale Pendant darstellt. Dieses könnt ihr noch noch Wunsch links und rechts rumdrehen, um auch die Rückseite und etwaige Details entdecken zu können. Zudem besteht auch die Möglichkeit, unterhalb des Bildchens auf den Button „Details“ zu klicken und sich eben diese noch zu Gemüte zu führen. Diese Beinhalten eine genaue Beschreibung, Keywords und dergleichen mehr. Wen das alles nicht interessiert, der kann direkt zum Konfigurator wechseln:
Hier erfolgt dann sozusagen der Feinschliff, indem die Größe des zu erstellenden 3D-Modells angegeben und der Stoff ausgewählt wird, aus dem selbiges bestehen soll. Dabei stehen dem User zwei Option zur Verfügung: Color und White Color. Bei Letztgenanntem handelt es sich um ein widerstandfähiges, weißes Plastik, das sich vor allem für dünne Objekte eignet und ihnen eine gewisse Flexibilität verleiht. Color hingegen scheint ein Gips-ähnlicher Stoff zu sein, der nicht ganz so robust wie White Color ist, sich aber dafür mit diversen Farben anpinseln lässt. Wurden alle Auswahlmöglichkeiten getroffen, geht es mit dem nächsten Knopfdruck zur Bestellung.
Neben Figuren kann der User auf Sculpteo aber auch anderen „Dinge“ eine dritte Dimension verpassen, etwa Texten oder Bildern. Ganz billig ist der Spaß allerdings nicht, wie ihr dem oberen Screenshot entnehmen könnt. Für eine etwa zwölf Zentimeter hohe und sechs Zentimeter breite beziehungsweise lange Figur müsst ihr knapp 276 Euro latzen – wohlgemerkt exklusive der Versandkosten.
Sollte sich die 3D-Druckerei aber mittelfristig auf dem Massenmarkt etablieren – wovon ich ausgehe -, dürften die Preise aber noch deutlich sinken. Zumal dann, wenn durch lokale Anbieter die Versandkosten geringer werden. An den Erfolg des Angebots glaube ich im Übrigen deswegen, weil ich durchaus einen breiten Markt respektive eine große Zielgruppe sehe. Angefangen bei finanziell eventuell nicht so starken Gruppen wie Start-Ups, die zu Anschauungszwecken ein Modell ihres Produkt-Prototypen herstellen können, über junge Designer, denen ein greifbares Modell ihrer Design-Studien oder Accessoires erstellen, bis hin zu finanzstarken Kunden wie etwa Werbeagenturen, die den Service für ihre Arbeit nutzen. Und durch die hohe individuelle Freiheit bei der Erstellung der 3D-Modelle, ist es auch durchaus denkbar, dass die Plattform von vielen als Geschenkidee genutzt wird. Wie seht ihr das?
(Marek Hoffmann)
Ich hatte da vor einiger Zeit schon mal berufsbedingt in diese Richtung recherchiert. Das gibt’s schon ziemlich lange (seit 2006) auch hier in Deutschland. 😉
http://shop.community.rapidobject.com/shop/
Solln se mir ein Haus ausplotten 🙂 Sind 35 Euro OK? Bin knapp bei Kasse!
die sind auch schon eine weile am start:
http://i.materialise.com/
was ich ja auch ziemlich geil finde ist das hier: http://www.makerbot.com/
999$ für einen eigenes rapid-prototyping system.
Hört sich doch klasse an. Ist allerdings eine kostenfrage aber wenn die Kosten überschaubar wären dann könnte man schon mal einen Testdruck machen lassen.
zum makerbot paar hintergrundinfos auf seite 2:
http://www.gdi.ch/sites/default/files/pdf/GDI_ECTC_2010_Freeconomy.pdf
PS: auch sonst noch seehr interessanter bericht!
Find ich schon eine sehr geniale Sache. Auch wenn ich es zZ. nicht wirklich zu nutzen wüsste 😉
Noch keiner hier hat http://www.shapeways.com/ genannt. Ist soweit ich richtig informiert bin ein Phillips- Spinnoff mit Sitz in Eindhoven und auch schon einige Jahre am Markt. Scheint als wäre das Thema 3D-Druck nicht neu, aber eben ein Spielfeld für Nerds. Es braucht eben auch noch den User, der die entsprechende 3D Software auch beherrscht.
und dann gibt es noch http://www.fabtory.de/ mit 3D-Druckservice. Die sind auch schon ne Weile am Start und dort habe ich mir mal ein kostenloses Probeexemplar zukommen lassen (ne Trillerpfeife).
Drucke in 3D auch Farbig.
@Automathek: denk mal an all die die Prototypen herstellen müssen das hat mit Nerds nichts zu tun.
„Desktop Manufacturing“ wird durch die leichter zugänglichen und günstigen digitalen Produktionsmethoden zweifellos ein immer wichtigeres Thema. Professioneller 3D-Druck ist eben noch immer sehr teuer. (Zum Unterschied zu den Open Source Beispielen wie reprap.org, makerbot.com, http://fabathome.org,…) Ein spannender Ansatz um die zahlreich vorhanden 3D-Drucker gut auszulasten ist meiner Meinung nach http://www.cloudfab.com, die quasi 3D-Druck-Aufträge aggregieren und so einen entsprechenden Preis bei den Produzenten einfordern möchten. Die meisten 3D-Drucker stehen ja die meiste Zeit ungenützt herum.
Einige gute Laser-Cut-Plattformen zeigen schon in welche Richtung es gehen kann und wird. Als spannendstes Beispiel sei hier ponoko.com aus Neuseeland genannt. Apropos Download-Plattformen für Produkte – thingiverse.com ist quasi die Schwesterseite zu makerbot.com (bei beiden mischt Bre Pettis mit)
Wer wirklich professionelle Prototypen braucht geht aus meiner Erfahrung aber noch immer zu Modellbauern. Die haben und verwenden auch oft 3D-Drucker, aber der 3D-Druck ist nur die halbe Miete. Erst durch ein Komplettangebot aus unterschiedlichsten Materialien, Herstellungsverfahren und am wichtigsten – das Finishing – lassen sich wirklich gute Prototypen herstellen. Alles andere wirkt meiner Meinung nach gebastelt und ist für professionelle Präsentationen noch kaum zu gebrauchen.
@prog :: Häuser drucken wird wohl auch bald gehen, aber wohl nicht um 35,- 😉
http://www.theregister.co.uk/2008/09/01/concrete_building_printers/
http://fluidforms.eu/blog/2009/06/23/3d-printer-for-large-scale-objects-and-architecture/
Ist wirklich beeindruckend. Und preislich finde ich es auch im Rahmen.
[…] link (via basic thinking) […]
Ich beschäftige mich seit geraumer Zeit mit diesem Thema und sehe einen echten Markt in verschiedenen Branchen. Die Anschaffung guter Drucker ist jedoch nicht gerade preiswert. Interessant wäre ein Zusammenschluss von Leuten die sich gemeinsam einen Drucker zulegen. Vielleicht gibt es auch Druckerbesitzer, die Ihren Drucker zur Verfügung stellen.
[…] dovrebbe essere solo una questione di tempo (se già non esistono). Di aziende che offrono la stampa in 3D, ce ne sono già a bizzeffe. E non dovrebbe essere troppo difficile se necessario adattare le […]
http://www.3d-activation.de
Diese Firma druckt ebenfalls auf Bestellung. Der große Vorteil ist allerdings, dass 3D: Activation auch die CAD Konstruktion übernimmt. Hat mir geholfen meine eigene Serie an Modellautos herauszubringen.
Ich hätte gerne eine 3D Druckerei hier in Freiburg, ich hoffe, die Dinger werden irgendwann so normal wie der „Copy Shop“ um die Ecke. 🙂
Hey Leute,
in Berlin gibt es seit kurzem ein neues Start-up, welches in eine ähnliche Richtung geht. Sie bieten sowohl einen Marktplatz, einen Druckservice als auch eine Community an. Schaut doch einfach mal vorbei, ist wirklich eine sehr interessante Sache.
http://www.trinckle.com/shop.php?utm_source=Team11&utm_medium=T11A2&utm_campaign=T11A2