Bei Produkten, die seit einer gefühlten Ewigkeit auf Messen, in Technik-Magazinen und in Blogs herumgeistern, einen konkreten Starttermin und einen festen Preis aber schuldig bleiben, ist oftmals Skepsis angebracht. Das Tastatur-Computer-Zwitterwesen von Asus, das EeeKeyboard (erinnert Ihr Euch?), kommt jetzt aber tatsächlich, ernsthaft und ohne Witz auf den Markt. Schöne Pressefotos ohne Flecken und mit Ausblick auf das Display gibt es jetzt auch.
Der Prototyp, den Asus auf der CES im Januar 2009 (!) zeigte, hatte schon die jetzige Form, aber noch schwarze Tasten, später wurden sie silberfarben. Die technischen Details waren schon zuvor bekannt und wurden auch größtenteils nicht mehr verändert. Kurz aufgezählt: Intel Atom N270 mit 1,6 GHz (ja, der aus den Netbooks und ja, jetzt meistens durch den N450 abgelöst), ein GB Arbeitsspeicher, 16 GB SSD und HDMI sowie VGA, um einen Fernseher oder Monitor anzuschließen. Drei USB-Ports würden eine Maus, einen MP3-Player oder andere Geräte aufnehmen, online geht es per WLAN oder Gigabit LAN. Jetzt bleibt nur noch die Frage: Was soll ich damit?
Das EeeKeyboard ist ein bisschen wie ein invertiertes iPad – statt Riesen-Display und On-Screen-Tastatur wedelt es mit normalgroßen Tasten und einem Mini-Display mit Multitouch-Oberfläche. Dank Windows XP kann es Programme, den Browser, E-Mails, RSS-Feeds sowie Videos direkt anzeigen. Alle Tools ordnet Asus in Form kleiner Buttons wie Apps auf einem Smartphone an. Auch Musikdateien können abgespielt werden, ein Lautsprecher ist integriert. Gut, dafür bräuchte man keinen Tastatur-PC. Das Display dient aber auch als Ersatz für eine Maus und zur Steuerung vom Sofa aus: Über Ultra Wideband können Videos oder Fotos vom EeeKeyboard drahtlos über eine Distanz von fünf beziehungsweise zehn Metern zum Fernseher geschickt werden, ein Receiver liegt bei. So könnte die Tastatur einen Wohnzimmer-PC ersetzen. Nach etwa vier Stunden Betrieb muss sie laut Hersteller zum Nachladen an die Steckdose.
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Das, worauf wir nun seit etwa 1,5 Jahren warten, habe ich mir für den Schluss aufgehoben: Start in Deutschland und Österreich ab sofort, der Preis liegt bei 549 Euro. Optisch Ähnliches steht übrigens von Commodore ins Haus. Der Invictus hat die Oberfläche aber nicht an den kleinen Bildschirm angepasst, sondern quetscht – zumindest das Exemplar auf der Website – den herkömmlichen Windows-Desktop auf Zigarettenschachtelgröße zusammen. Dafür gibt es stärkere Hardware wie einen Dual-Core Atom, eine Nvidia GeForce 9400 und 250 GB Speicherplatz. Nun dürft Ihr raten, was zum Commodore Invictus aber noch fehlt: Richtig, Preis und Termin.
(Saskia Brintrup)