Was hat man nicht lange Jahre auf die Gebühreneinzugszentrale geschimpft! Wieso zahle ich pauschal für Inhalte, die ich gar nicht sehen möchte? Wieso bekommen die Öffentlich-Rechtlichen unzählige Millionen von der deutschen Bevölkerung und schalten dennoch Werbung? Vom Bundestag über die Medien bis zum Stammtisch wurde stets geschimpft, gemeckert und lamentiert – oftmals zu Recht!
Aber jetzt hat die Schimpferei auf die GEZ bald ein Ende. Na ja – ganz so schnell geht es natürlich nicht, aber ab dem 1. Januar 2013 wird die Gebühreneinzugszentrale Geschichte sein. Das haben heute die Ministerpräsidenten der Bundesländer beschlossen. Logischerweise fällt sie nicht ersatzlos weg, sondern weicht einer anderen Abgabe, die sich „Haushaltsabgabe“ nennen wird.
Markantester Unterschied zum aktuellen Modell: Es wird nicht mehr pro Gerät, sondern pro Haushalt gezahlt. Darüber hinaus nimmt man uns die Entscheidung ab, ob wir uns anmelden oder nicht – es werden nämlich pauschal alle zahlen. Das finde ich grundsätzlich in Ordnung, denn das ist allemal fairer, als einer Familie gleich mehrfach die Gebühr anzurechnen, bloß weil die (volljährigen, schon Geld verdienenden) Kinder in ihren Zimmern ebenfalls Fernseher stehen haben.
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Die zu zahlende Summe ist noch nicht fix, soll aber keinesfalls höher liegen als die 17,98 Euro pro Monat, die aktuell für Fernseher und Radio zusammen fällig werden. Ebenfalls muss noch geklärt werden, wer zukünftig dann überhaupt die Beiträge erhält, und was aus über 1.000 Menschen wird, die aktuell für die Gebühreneinzugszentrale arbeiten. Vermutlich kann man die zumindest teilweise in den Finanzämtern unterbringen.
Auf der Homepage des ZDF findet ihr neben einer ausführlichen Erläuterung der heutigen Beschlüsse auch Videos zum Thema – u.a. mit dem Zitat des Kurt Beck, der im neuen Modell nicht viel weniger als einen „Meilenstein“ ausgemacht haben will.
De facto musste man reagieren, da die Möglichkeiten des Internets und mit ihm die technischen Optionen des Fernsehens via Handy, Tablet oder Net-/Notebook dem alten Modell schon lange nicht mehr gerecht werden. Ob man mit diesem Schritt nun wirklich einen Meilenstein verzeichnen kann, oder ob wir es lediglich mit einem neuen, aber ähnlich fragwürdigen Modell zu tun bekommen, würde ich ganz gerne von Euch in den Kommentaren mitgeteilt bekommen.
Vorab mein persönlicher Standpunkt: Ich halte eine Gebühr für fair, die mir eine gewisse Qualität, ein gewisses Niveau, einen gewissen Standard ermöglicht. Ich werde auch nicht jammern, dass ich nur ARD und ZDF schaue und dennoch für Eins Festival und Neo usw zahle – denn logischerweise erreichen die Sender mit Sparten-Fernsehen nur einen Bruchteil der Zuschauer, die man mit mainstreamigen Inhalten erreichen kann. Mich würde lediglich interessieren, wieso wir trotz der Haushaltsabgabe Werbespots ertragen müssen – und wieso die Kosten für uns nicht niedriger werden, wenn doch ab 2013 lediglich eine Pauschale auf uns zukommt, die vermutlich eben nicht von einem 1125 Mann starken Gebühren-Dinosaurier verwaltet werden muss. Aber das verbucht man wohl auch unter der Überschrift „Sparpaket“ – was meint ihr?
(Carsten Drees)