Zukunftsprognosen darüber, wie eine neue Technologie den Markt verändern wird, scheinen momentan en vogue zu sein. Vor kurzem orakelte der französischen Spieleentwicklers und Publisher Ubisoft, dass im Jahre 2012 jedes zweite Konsolen-Spiel 3D-tauglich sein wird. Und nun legt sich Sony fest und behauptet, dass E-Books normale Bücher in fünf Jahren überholt haben werden. Steve Haber, Präsident der entsprechenden Abteilung in dem japanischen Konzern, sagte wörtlich: „Innerhalb von fünf Jahren wird mehr digitaler Content verkauft werden als physischer. Vor drei Jahren hatte ich noch von zehn Jahren gesprochen, aber da lag ich falsch – es wird innerhalb von fünf sein“.
Seine Weissagung hat Haber aber nicht etwa aus der Luft gegriffen, sondern begründet sie mit den gleichen zu erkennenden Mustern, die das Unternehmen seinerzeit bereits bei der Digitalisierung von Musik und in der Fotografie ausgemacht hatte. Und diese wiederholten sich nun im Bücher-Markt.
Betrachtet man sich die Palette an Gadgets, die allesamt als E-Reader verwendet werden könnten, ist man durchaus geneigt, diese Einschätzung tatsächlich zu teilen. Zumindest aus Sicht der Hersteller, die einen solchen Wechsel natürlich gerne sehen würden – und ihn auch forcieren. So hat Sony mit dem „Reader Touch“ und dem „Reader Pocket“ in Europa und dem „Daily Edition“ (siehe Video) in den USA nicht nur bereits eine Reader-Serie auf dem Markt und plant für dieses Jahr noch die Einführung eines Gadgets, „das Charakteristiken eines Netbooks, E-Book-Readers und einer mobilen Spiele-Konsole“ in sich vereint.
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Sony bezirzt zudem auch aktiv die Verantwortlichen in der „alten“ Bücher-Welt, um sie zu einem Umdenken zu bewegen: „Ich habe mehrere Treffen mit Verlagen und Verlegern und erzähle ihnen immer wieder, dass ein Paradigmen-Wechsel stattfindet“. Laut einer von Sony in den USA in Auftrag gegeben Studie, würden bereits elf Prozent aller Besitzer einer Konkurrenzproduktes aus Cupertino dieses vornehmlich zum Lesen von Büchern nutzen.
Wenngleich dieses Zahl sehr hoch erscheint, lässt sie unberücksichtigt, wie viele dieser Leser sich (dazu) auch noch normale Bücher kaufen. Und warum. Es dürfte wohl keine große Debatte darüber entbrennen, dass Bücher niemals ganz von der Bildfläche verschwinden und durch elektronische Pendants ersetzt werden. Gestritten werden darf aber darüber, wann der von Haber prognostizierte Paradigmen-Wechsel einsetzt. Und ich bezweifle, der es schon in fünf Jahren soweit sein wird.
(Marek Hoffmann)