Sonstiges

Google TV: Was es ist, was es kann und wer es braucht

Ich hatte es am gestrigen Donnerstag im Vorbeigehen in meinem „WebM Project„-Artikel erwähnt, nun ist es amtlich: Google steigt ins Fernseh-Business ein. Und damit auch in einen milliardenschweren Markt mit Fernseh-Werbung – aber das ist eine andere Geschichte, über die künftig bestimmt noch viel zu schreiben sein wird. Die Präsentation von Google TV als solche am letzten Tag der Entwicklerkonferenz I/O 2010 dürfte somit Branchenkenner nicht überrascht haben. Ob dies aber auch für das Produkt gilt? Meine Skepsis war gestern zumindest noch relativ groß, immerhin hatten sich ja schon andere zuvor an der Symbiose versucht – erfolglos.

Aber fangen wir mal ganz vorne an. Der – vordergründige – Vorstoß des Suchriesen ins Fernsehgeschäft ist einleuchtend: Vier Milliarden Menschen weltweit guckten laut Marktforscher Nielsen im letzten Quartal des vergangenen Jahres fern. Und der Durchschnittsamerikaner verbringt nahezu ein Fünftel seines Tages vor der Mattscheibe. Ein riesiger Markt also, in den Google da eintritt. Und auch die auf dem Google-Blog zu lesende Begründung, dass heutzutage Entertainment zusehends im Internet, somit auf Computern und Mobiltelefonen – und daher jenseits des Fernsehers – stattfindet, ist nachvollziehbar. Das Web deswegen auf die größere und qualitativ oft höherwertige Mattscheibe (im Vergleich zu einem Mäusekino etwa) zu holen, ist nachvollziehbar. Google wollte die Vorteile beider Welten in einem Produkt verschmelzen, und heraus kam Google TV. Hier ein Spot dazu:

Kommen wir zu den technischen Aspekten. Wie schon beim „WebM Project“ hat sich Google auch bei seinem TV-Projekt direkt starke Partner ins Boot geholt, um die Entwicklungsarbeit nicht vollständig selbst durchführen (was wohl gar nicht gegangen wäre) und finanzieren zu müssen. Aber auch, um Google TV dadurch von den Partnern pushen zu lassen und es so besser vermarktbar zu machen.


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Software

Und das sind die Details, soweit ich sie im Netz in Erfahrung bringen konnte: Fangen wir mit der Software an. Das Betriebssystem, auf dem das Projekt läuft, ist natürlich Android (2.1.). Und weil dem so ist, dürfte es schon bald auch Apps für Fernsehgeräte geben. Die Verfügbarkeit des Google TV SDK und der TV Web APIs werden für den Anfang des kommenden Jahres erwartet. Und Google TV selbst soll im Sommer 2011 open source werden. Im oberen Bildschirmbereich ist eine kleine Suchleiste integriert, dahinter verbirgt sich der Chrome-Browser. Soweit dürften dies keine großen Überraschungen sein. Ach, und Adobe darf natürlich nirgendwo fehlen, wo Google sich rumtreibt – und sei es nur deswegen, um Apple eins auszuwischen. Das Zocken von Flash-Spielen dürfte also bald auch auf der Glotze möglich sein. Zudem wird es einen digitalen Video-Rekorder (DVR) geben, der wohl vornehmlich mit Blick auf die US-amerikanische Kundschaft integriert wurde. Dort kenne ich diese Dinger vor allem unter dem Namen TiVo, hierzulande sind sie mit bisher noch nie untergekommen. Vielleicht liegt das aber auch an meinem reduzierten Fernseh-Konsum. Jedenfalls sind DVRs dazu gut, Fernsehsendungen digital aufzuzeichnen – und dabei die Werbung automatisch rausschneiden zu lassen. Fängt man einen Film etwas zeitversetzt an zu gucken, kann man ihn dadurch völlig werbefrei genießen. Aber zurück zum Thema und damit zur Hardware.

Hardware

Google TV wird es in vielen verschiedenen Erscheinungsformen geben, was die entsprechende Ausrüstung anbelangt. Da gibt es zum einen die Möglichkeit der Set-Top-Box, die von Logitech hergestellt wird. Wenn ich es recht verstanden habe, soll es hierbei zwei Varianten geben, zum einen die des Stand-Alone-Modells und zum anderen die bereits in den Fernseher integrierte Box. Womit wir bei Sony wären. Die Japaner steuern aber nicht nur die Mattscheiben bei, sondern offenbar auch entsprechende Blue-Ray-Player. Stellen wir das Mikroskop eine Stufe höher ein und gucken in die Hardware hinein, sehen wir als Herzstück einen von Intel beigesteuerten Atom-Prozessor. Daneben befinden sich ein Grafik-Prozessor, ein High Definition Multimedia Interface (HDMI), Bluetooth-, Infrarot-, Ethernet- und WLAN-Funktionalität. Das dürften die drei Hauptpartner sein, wobei Geräte anderer Unternehmen nicht explizit ausgeschlossen sind. So kann beispielsweise erwartet werden, dass auch DISH Network eine entsprechende Set-Top-Box beisteuert, immerhin hat man in der Vergangenheit an einer solchen zusammen mit Google gearbeitet.

Bedient wird das Paket entweder über eine Tatstatur oder eine Fernbedienung, die offenbar von Logitech produziert werden soll. Der Clou ist aber, dass auch die Möglichkeit bestehen soll, das Google TV über sein Android-Smartphone zu steuern. Ob es aber auch stimmt, dass hierzu die Voice-App genutzt werden kann, wird sich wohl erst noch zeigen müssen. Cool wäre es allemal.

Nutzen

Was kann mit all dem  nun angestellt werden. Im Video klang es bereits an, dass Google TV eine Art „Entertainment-Hub“ sein möchte, ein Knotenpunkt aller möglichen Unterhaltungsformen also. Während ihr euch beispielsweise einen Film anguckt, könnt ihr euch gleichzeitig bei Wikipedia über die Biografie des Hauptdarstellers informieren und diese Infos dann über ein Soziales Netzwerk mit euren Freunden teilen. Das also, was viele bisher unter Zuhilfenahme eines Laptops oder Smartphones gemacht haben dürften, wenn sie es denn wollten. Natürlich ist das aber nur ein Teil des Gesamtpakets. Darüber hinaus lassen sich natürlich Videos kinderleicht auf den Fernseher streamen und anschließend übersichtlich verwalten, ihr könnt euer Fernsehprogramm personalisieren, Lieblingssendungen organisieren und all das machen, was ihr sonst vom PC schon kennt. Das beinhaltet natürlich auch das ganz normale Surfen.

Joah, jetzt müsst ihr entscheiden. In meinen Augen ist Google TV etwas over-the-top. Das ist aber eine sehr subjektive Sichtweise und kann euch anders gehen. Meine Gründe liegen einfach darin, dass ich so selten Fernseh gucke, dass ich dabei nicht noch die Möglichkeit brauche, etwas „nebenher“ zu machen. Und falls doch, läuft das meistens über Videotext oder eben das Smartphone. Die Möglichkeit, im Internet auf einem Großbildschirm zu surfen, hab ich dank eines relativ großen Monitors auch jetzt schon. Filme zu streamen und auf dem Fernseher zu verwalten, ist sicherlich nett, ich gehöre aber nicht zu der Zielkundschaft, die das interessiert. Entscheidend für den Erfolg oder Misserfolg von Google TV dürfte aber meines Erachtens vor allem die Möglichkeit sein, Android-Apps auf dem Fernseher zu nutzen und diese mit anderen Geräten syncen zu können. Je nachdem, welche Anwendungen kommen werden und wie viel Wert der Kunde auf eine synchronisierte „Smartphone-PC-Fernseher-und-möglicherweise-auch-noch-der-Rest-der-Wohnung„-Welt legt. Und natürlich der Preis des Pakets, über den sich Google noch ausschweigt.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

60 Kommentare

  • Ich hab da auch ähnliche Befürchtungen.
    Am Ende ist Fernsehen/TV ein riesiger Werbemarkt und da will Google bestimmt hinein. Personen bezogene Spots.
    Google weiß jetzt schon eine Menge, aber ich glaub die Fernsehgewohnheiten der Nutzer sagen noch viel mehr über das eigene Profil aus. Vor allem weil man sich beim glotzen immer sicher fühlt(e). Im Internet ist den meisten ja klar, dass alles gesammelt wird…

  • Ich habe die Demo live im Netz gesehen. Meiner Meinung nach wird das
    nichts. Wenn man einen Suchbegriff eingegeben hat und auf ein
    Suchergebnis klickt, dass einen zu einem Web-Angebot bringt, öffnet
    sich tatsächlich ein normaler Browser und man hat die gewöhnliche
    Webseite vor sich.

    Dann muss man mit einem Mauszeiger auf dem TV umherfahren und (je
    nach Webseite) auf die entsprechenden Knöpfchen klicken. Wenn das
    kein Riesen-FAIL ist. Will man denn auf seinem großen TV mit einem Mauszeigerchen durch die Gegend fahrt, auf der Jagd nach kleinen Knöpfen?

    IMHO hat Google da den Unterschied zwischen (Achtung Buzzwords) „Lean-Back“ und „Lean-Forward“ nicht verstanden.

    Da ist mir z. B. Boxee lieber, da werden
    Web-Videos in einer halbwegs einheitliche Oberfläche eingebettet.

  • Hmm, jetzt lösen wir uns mal von unseren Ansprüchen und unserem Tekki-Background und überlegen uns, dass die Zielgruppe (wie immer bei Google) wohl er der wenig technikaffine Otto-Normalzuschauer ist, den der ganze technische Firlefanz nicht interessiert. Der/die bekommt jetzt einen Fernseher, mit dem er/sie surfen kann, mit dem er/sie Sendungen werbefrei aufzeichnen kann und und und….
    Thema Werbung: Wie schon richtig bemerkt, mit dem was Google über den Nutzer weis, läßt sich viel gezielter werben als bislang im Fernsehen, ergo dürfte wahrscheinlich eher weniger Werbung und/oder andere Werbeformen (Einblendungen, Bildleiste, …) aufkommen.
    Ich denke dass entscheidend sein wird, wie das Gesamtpackage finanziell aussieht (kolo, Flat, on-Demand) und wie die Oberfläche/bedienung von den Kunden angenommen wird.
    Fazit: ich könnte mir einen Erfolg vorstellen, persönlich ist es eher nichts für mich

  • @Rainer: Gerade weil die Zielgruppe der Otto-Normalzuschauer ist, kann ich mir keinen Erfolg vorstellen. Der will sicher nicht mit einer wie auch immer gearteten Tastatur Suchbegriffe eintippen und dann mit einer wie auch immer gearteten Maus auf dem Bildschirm umherfahren und kleine Knöpfen anvisieren.

    Da hätten die sich wirklich etwas schöneres überlegen können. So kann ich auch meinen Computer mit Sat-Anschluss an einen großen TV anschließen und habe schon fast das gleiche.

  • Naja ich stehe dem ganzen eigentlich recht positiv gegenüber und denke auch, dass es erfolgreich sein wird. Es stimmt schon, dass man heutzutage viel zu lange und zu viel Zapt, um einen Überblick über die hunderten Sender die es heute gibt zu bekommen.

    Und zum Thema Werbung glaube ich, dass Google die wie gewohnt unauffällig platzieren wird, sodass sie nicht von den eigentlichen Suchergebnissen ablenken.

  • Fernsehen und Internet werden als stark verwandte audiovisuelle Medien langfristig zwangsläufig mehr oder weniger zusammenwachsen. Egal ob mit oder ohne Google – natürlich wahrscheinlich eher mit. Google stellt wegen dieser Absehbarkeit heute schon mal frühzeitig einen ersten Fuß in die Tür. Wenn ich abends vor dem Fernseher hänge und mal schnell ein Stichwort nachschlagen will, will ich nicht erst extra einen Computer dafür einschalten müssen oder umständlich was notieren, sondern sofort etwas recherchieren können. Darin und in vielem anderen mehr (insbesondere in gebündelter Informationsorganisation) liegt der eigentliche Sinn der Verbindung von beidem.

  • Das „Schnell etwas nachschlagen“ machen heute halt viele auf dem Sofa per Laptop auf dem Schoß oder Smartphone in der Hand. Schnell und unkompliziert.

  • An der Technik wird es sicher nicht scheitern, eher noch am Angebot. Normale Sendungen werden wohl auch mit Google TV kostenpflichtig sein, die meiner Meinung nach in Deutschland weit aus weniger Anklang finden als z.B. in den USA.
    Und zum Thema Webvideos: Wenn ich dann auf meim Fernseher auch bei jedem 2. Video „Dieses Video ist in deinem Land nicht verfügbar“ les, kann ichs auch gleich lassen…

  • soso…

    aber was ihr nicht bedenkt:

    Google ist aus USA
    und dort gibts viel mehr Serien frei und offiziell mit/one Werbung als bei uns im Netz.
    Leider halt per IP-Blocker für deutsche gesperrt aber immerhin.

    und dann gucken wir uns mal das an:

    Ab Minute 6:00

    und dann wird schnell klar wie/was da passiert

  • @oliver Laptop ist viel zu umständlich und unhandlich und dauert auch zu lange. Man will wie gesagt nicht extra lange auf einen Computer warten, der erst lange aufgebaut und hochgefahren werden muß. Smartphone ist machbar, aber bißchen klein.

    Der noch viel wichtigere und logischere Bedarf am Zusammenwachsen mit dem Internet liegt im Bereich der Mediatheken, Videoplattformen, Video und Kino on demand – sowie im Management dieser ganzen Angebote im Fernseher. Was von Fernseh- (und Radio-) sendern in Internetmediatheken eingestellt wird, wird über kurz oder lang auch bequem im Originalgerät Fernseher geordnet, ausgesucht und gesehen werden wollen. Das Zusammenwachsen von Internet und TV liegt also vor allem auf der Hand wegen der schon heute im Internet verfügbaren vielfältigen Fernsehangebote.

  • @tina:
    Da wird klar, was passiert: Es läuft ein Browser auf einem Fernseher. Schließe einen PC an den TV an, dann hast du das gleiche.

  • @Surfer: Laptop klappt man auf uns es ist da, bzw. iPad. Wie lange ich für die Eingabe einer längeren Suchabfrage mit der TV-Fernbedienung brauche, möchte ich garnicht wissen.

    Heutzutage sehe ich garnicht meh fern ohne iPhone neben mir. Einen Schauspiele bei IMDB nachschlagen dauert nur Sekunden.

    Und ich bleibe dabei: Ein Mauszeiger auf dem TV-Bildschirm ist nichts für Otto-Normalseher. Für mich auch nicht.

  • @Oliver: Du hast Recht, mit Tastatur und Maus wird das nix.
    Wenn ich mal etwas vorausdenke: Man hat mit einem Browser deutlich mehr Möglichkeiten der Bedienung gegenüber einem „dummen“ Fernseher, wir brauchen ja nur rudimentären Möglichkeiten einer Navigation in Listen/Auswahl von Elementen und ein bischen Intelligenz, die automatisch weiterführende Links anbietet (macht nicht nur Google ja heute auch schon), das würde für´s erste schon reichen. Richtig surfen – nee, Facebook – vergiss es (naja vielleicht im 2. Step).
    Die Bedienelemente dürfen nur unwesentlich über die heute auf einer Fernbedienung anzutreffenden Elemente hinausgehen, sonst wird´s zu kompliziert. 10er-Tastatur, und ein paar Knöpfe drum rum, vielleicht noch ein Touchfeld oder Joystick – das reicht (und damit läßt sich schon ne Menge realisieren..)

  • also mit einem System wie PS3 kann man das gleiche jetzt auch schon machen…
    Ausserdem schau ich mir nicht während dem Film Biographien, wenn dann nachher.

  • Ich kann mir gut vorstellen, dass die Kiste erfolg hat.
    Und wer bisschen mehr um die Ecke denkt, dem fällt auf, dass er ja trotzdem fern sehen und nebenher mit seinem xyz irgendwas nachschlagen kann. Also meiner Meinung nach absolut die richtige Entscheidung.
    Würde ich mir zwar niemals kaufen, aber ich würde mir auch keinen anderen Ferhnseher kaufen…
    Andererseits, wenn mich etwas umstimmen könnte, dann sowas.

  • Die Hinweise in Richtung Mauszeiger und Buttons sind der Schlüssel zur Erfolgsfrage. Mit Touchscreens, die zumindest für 80% der Bevölkerung in 2-3 Jahren die normale User Experience sein werden, wird das Mauszeigerprinzip schnell sehr altmodisch werden.

    Den Kampf um den Fernseher gewinnt nicht der mehr hochgerüstete Fernseher! Den Kampf ums TV der Zukunft gewinnt die bessere … FERNBEDIENUNG ! Und das wird das iPad sein, was ja bereits zu Millionen auf dem Weg zu den Kunden ist. Ende des Jahres werden 8 Mio iPads weltweit draußen sein.

    Dann muß Apple nur noch ein neues apple TV Settop vorstellen (A8-Proz, iPhone-OS, offen für Apps) und die Sache ist geritzt.

    Wie gesagt, die REMOTE ist der Schlüssel zum Erfolg, denn die ist in Users Hand und bestimmt die Usability, nicht der Bildschirm. Ob Logitech mit seinen Harmonys hier einem iPad/iPhone Paroli bieten kann? Wohl kaum. Und Android Phones sind was für apple-feindliche Geeks, aber nicht für Otto Normaluser.

    Wenn Apple seine neue Apple-Tv noch wie gewohnt in ein schickes neues Design packt, ist sowieso alles entschieden. Google verrennt sich neuerdings verstärkt in technischen Schnickschnack, siehe Wave und Buzz – Sackgasse!

  • Fragt sich nur, wie man auf der Fernbedienung Filme aus Mediatheken in brauchbarer Größe gucken kann. Die Filme müssen also im Fernsehen abgespielt werden. Dann kann man dieses Abspielen auch gleich dort bewerkstelligen und organsieren. Das Tablet ist dafür als Fernbedienung in der Tat ein interessantes neues Werkzeug. Aber natürlich nur in Verbindung mit einem Internetfernseher. Der bietet dafür auch viel mehr Platz als kleine Tablets.

  • Damit wird aus dem passiv Medium ein aktiv Medium. Es gibt genug Leute, die eben nicht gezielt Sendungen gucken sondern sich einfach nur „berieseln“ lassen. (Egal, was man davon jetzt halten möchte) Diese Gruppe guckt vllt abends mal aktiv den Tatort oder einen anderen Film aber die meiste Zeit beim bügeln, aufräumen, essen, etc ist es vielen Leuten einfach (fast) total egal, was gerade läuft, Hauptsache irgendwas. Und bei genau diesen Leuten wird das nicht funktionieren. Schließlich müsste man sich selber aktiv aussuchen was kommt und hat niemandem, der einem ’ne Vorauswahl gibt.

    Ich bin da auch sehr skeptisch.

  • Über kurz oder lang werden die Medien in allen Geräten miteinander verschmelzen, wie man es schon beim iPad sehen kann. Bücher, Zeitungen, Musik, Filme, Fernsehen, Internet, Spiele, Email,…

    Paradox ist es nur, dass wir gerne alles in einem Gerät haben möchten und auch immer mehr Geräte haben die vieles in einem beherbergen, aber dafür sich immer mehr und mehr solcher Geräte im Haushalt befinden 😉

  • Ich habe die Demo live im Netz gesehen. Meiner Meinung nach wird das
    nichts. Wenn man einen Suchbegriff eingegeben hat und auf ein
    Suchergebnis klickt, dass einen zu einem Web-Angebot bringt, öffnet
    sich tatsächlich ein normaler Browser und man hat die gewöhnliche
    Webseite vor sich.

    Dann muss man mit einem Mauszeiger auf dem TV umherfahren und (je
    nach Webseite) auf die entsprechenden Knöpfchen klicken. Wenn das
    kein Riesen-FAIL ist. Will man denn auf seinem großen TV mit einem Mauszeigerchen durch die Gegend fahrt, auf der Jagd nach kleinen Knöpfen?

    IMHO hat Google da den Unterschied zwischen (Achtung Buzzwords) “Lean-Back” und “Lean-Forward” nicht verstanden.

    Da ist mir z. B. Boxee lieber, da werden
    Web-Videos in einer halbwegs einheitliche Oberfläche eingebettet.

  • #18 Hendrik schrieb

    Die Hinweise in Richtung Mauszeiger und Buttons sind der Schlüssel zur Erfolgsfrage. Mit Touchscreens, die zumindest für 80% der Bevölkerung in 2-3 Jahren die normale User Experience sein werden, wird das Mauszeigerprinzip schnell sehr altmodisch werden.

    Das glaub ich nicht !!
    alle die schon einmal länger als 1h ein 27″ Display mit den Fingern per Touchscreen zu Bedienen versuchten werden es wissen, eine Sehnenscheidenentzündung und schnelle Ermüdung ist da Vorprogrammiert.
    So etwas mag mit kleinen Displays wie beim iPad ok sein aber der beim Desktop PC als Arbeitsgerät ist die Maus und Tastatur noch lange nicht wegzudenken. Nicht jeder Hype taugt gleich für alles.

    Übrigens gibt es schon länger Set-Top- Boxen mit Linux, Internet und Netzwerkanschluss mit denen man auch YouTube und andere Internet Streams schauen kann und das klappt ganz gut auch mit der Steuerung per Fernbedienung., zb die Dreambox oder andere.
    Google hat sich da von dieser Community wohl eher etwas Angeschaut um es für seine Zwecke zu Adaptieren.

  • Den Unterschied zwischen „Lean-Back“ und „Lean-Forward“ halte ich für bedeutsam.

    Wenn ich zusätzlich zur Fernsehsendung Infos aus Wikipedia einblenden möchte, im Internet surfen möchte, mich über soziale Netzwerke über das Gesehene austauschen möchte, dann ist das „Lean-Forward“. In dem Fall bin ich vor dem PC besser aufgehoben als auf der Fernsehcouch mit der Fernbedienung in der Hand. Was wir dafür brauchen ist Video und Fernsehen auf dem PC, so wie z.B. Hulu in den USA. Oder YouTube.

    Dagegen ist Fernsehen zunächst mal „Lean-Back“. Zu viel Aktivität verwirrt da nur. Wenn ich zusätzlich zum aktuellen Programm auch aufgezeichnete Filme sehen kann, dann ist das eine Bereicherung. Wenn ich TV-Sendungen einfach über die Fernbedienung aufnehmen kann dann auch. Zusätzliche Aktivitäten wie Internet, Email oder den ganzen anderen Schnickschnack brauche ich auf dem Fernseher nicht. Und falls doch, dann schließe ich einfach meinen Laptop an.

  • Apropos Fernbedienung und Alternative zu Google TV: es gibt ein Webkatalog namens „Markllet“, die wie eine Fernbedienung aufgebaut ist. Klar! Google TV hat dabei mehr anzubieten ….

  • Bin gespannt, wie die „alten“ Contentanbieter (also die TV Sender) darauf reagieren werden. Ich denke, das Google da einen interessanten Schritt macht.

  • Wäre für mich nichts…wenn ich Fernsehn gucken möchte mach ich dies und nur dies.

    Genau dass gleiche mit Filmen, ich halte doch nicht den Film an um die Biografie des Hauptdarstellers zu lesen!

    Naja, wir werden ja sehen wie die Welt darauf reagieren wird.

  • Ich find es cool, aber neu ist die Idee wohl kaum…

    Wird den Umsatz einer gewissen Kino-Webseite bestimmt noch mehr ankurbeln 😉

  • Hi Marek,
    ich bin deiner Meinung und Google möchte etwas anbieten was keiner braucht. Zum Beispiel habe ich mir vor einigen Monaten einen Media PC zusammengebaut. Mit viel Vorfreude auf die Verschmelzung von PC, Internet und Fernsehen habe ich in die beste und leiseste Hardware investiert. Ich habe vollen Zugriff auf meinen Medienserver (Bilder + Videos), Maxdome abonniert und digitales Fernsehprogramm blablabla. Nun nach 5 Monaten muss ich sagen sind mir die meisten Funktionen egal. Schon alleine die Tatsache dass eine kabellose Tastatur nicht aufs Sofa passt und ne Maus ebenso macht macht das ganze unsexy. Sitze daher viel lieber am PC.

    In meinen Augen brauchen die Leute Google TV genauso wie Google Buzz, Google Orkut, Google Checkout oder den Google Web Accelerator. Nämlich gar nicht…

  • Ich glaube, der Wert der Verbindung von TV und Internet wird noch wenig erkannt, weil es die dafür nötigen Software-Plattformen in Internetfernsehern noch nicht gibt, weil es die Internetfernseher selbst schlicht noch nicht gibt. Wenn es das erst mal gibt und kinderleicht neben dem Fernsehen Internet zu bedienen ist, werden das schon viele Kunden zu schätzen wissen.
    Bei heutigen immer breiter werdenden TFT-Fernsehern auch platztechnisch kein Problem. Fernsehen kann da während Internetrecherchen neben her weiterlaufen, wie heute schon beim in Fernsehen und Videotext teilbaren Bildschirm. Internet ist in Verbindung mit TV letztlich nichts weiter als ein erweiterter Videotext. Wieso sollte also das, was bereits mit dem Videotext funktioniert, nicht auch mit dem Internet funktionieren und zum Standard werden.
    Entscheidend ist der Bedarf vor allem für Mediatheken, Video- und Musikplattformen. Auch diese Angebote und die Möglichkeiten zu ihrer Verwaltung durch die Nutzer stecken ja medienhistorisch noch ziemlich in den Anfängen.

  • Erschreckend wie Google überall wo es sich um Werbung dreht die Finger drin hat. Aber ist ein intelligenter Schachzug, denn schließlich möchte Google nicht
    nur wissen was die Menschen im Internet treiben sondern auch was sie sich
    ansehen :-). Die Datenkrake wächst und wächst…

  • Das Google seine Position im Werbebereich weiter ausbauen wird steht außer
    Frage. Auch die Google TV Idee finde ich sehr interessant und werde das
    weiter beobachten.

  • @Mark Ich finde das nicht erschreckend, dass sich Google um Dinge kümmert, die Konsumenten brauchen können. Erschreckend finde ich allenfalls, dass das im Internet kaum jemandem so gut gelingt wie Google. Immerhin ist die Rate dessen, was Google gelingt von dem, was sie anpacken, sehr hoch. Und das verspricht auch viel fürs Internetfernsehen und nutzt somit allen. Dass andere Unternehmen nicht soviel wie Google auf die Reihe kriegen, ist ja nun keine Schuld von Google.

  • ich denke, dass dies sehr stark am nicht vorhanden geld mangeln wird. jeder wünscht sich das zwar, dennoch reichen hier die finanziellen mittel wohl leider nicht aus.

  • Elektronikartikel sind heutzutage ab einer bestimmten Stufe der Massenverbreitung preisliche Peanuts, die sich jeder Arbeitslose leisten kann, so er sein Geld nicht gerade versäuft.

  • mir leuchtet das noch nicht ganz ein !!! warum denn nicht einfach den lap oder pc mittels hdmi an den fernseher hängen!!

  • Weil alles in einem Kasten viel bequemer und einfacher ist als ein zusätzliches System am Kabel. In einem einem einzigen Kasten läßt sich das für Otto Normal viel besser miteinander verbinden und aufeinander abstimmen. Wir reden hier, wie man in Blogs vielleicht denken könnte, von keinem Gerät für Frieks, die sich mal einen zusätzlichen PC an den Fernseher anstöpseln können (selbst für die ist das umständlich), sondern für Otto Normal User, die vielleicht noch ein Kabel in die Wand stecken wollen und dann den Kasten einschalten und einfach loslegen wollen.

  • Bin mal gespannt ob sich sowas in den nächsten Jahren überhaupt durchsetzen kann. Interessant isses aufjeden, ich glaub aber irgendwie nicht dran. Hoffentlich gibt es das Ganze dann auch einfach als Software für den PC ohne dieses Recievergedöhns. TV-Karte + HDMI Kabel ftw.

  • […] Google TV scheint sich für den Suchriesen zu einem echten Sorgenkind zu entwickeln. Nachdem seit dem US-Launch des Internet-Fernseh-Angebots im vergangenen Oktober etliche Content-Anbieter ihre Kooperationsbereitschaft entweder gänzlich verweigerten oder auf ein Mindestmaß beschränkten, kommt nun noch ein weiteres Problem hinzu. Wie die New York Times berichtet, ist man in Mountain View noch immer damit beschäftigt, die von Kritikern und Kunden beanstandete Google TV-Software (zu langsam, zu wenige Features, kein App Store, kleinere Bugs) zu überarbeiten. Und diese Verzögerung zieht einen langen Rattenschwanz nach sich. […]

  • Ich denke Google-TV ist ein gutes Beispiel dafür, dass es auch für ein so erfolgreiches Unternehmen wie Google schwierig ist andere Medien/Märkte mit etablierten Konzepten und Platzhirschen zu knacken.

  • Ich finde Sie sollten sich wieder auf Ihrer Hauptaufgabe konzentrieren, denn Laut einer Amerikanischen Umfrage sind wohl über die hälfte mit den derzeitigen Suchergebnissen nicht zu frieden bzw es wird dem User nicht das Angezeigt was er genau gesucht hat.

  • Google hat in der Tat Schwierigkeiten sich abseits des Suchgeschäfts zu etablieren. Problematisch an Google TV ist allerdings auch, dass hier wieder einmal eine Plattform geschaffen werden soll. Und Plattformen haben eins gemeinsam: All diejenigen, die auf der Plattform Inhalte bereitstellen (wie Filme bei Google TV) machen sich von der Gunst des Plattformbetreibers abhängig. Demnach muss zu erwarten sein, dass sich eine Plattform nur etablieren kann, wenn die zu erwartenden Vorteile für die Content Lieferanten diesen Nachteil aufwiegen können. Im Beispiel von iTunes ist dies die enorme Reichweite, da diese Plattform exklusiv an die weitverbreiten Apple Geräte verankert ist.

  • Eine Suchmaschine zu betreiben und Performance Ads auf CPC Basis zu verkaufen ist ein komplett anderes Geschäft als Fernsehwerbung zu verkaufen, geschweige denn einen TV Sender zu betreiben. Da wird eher Facebook kommen und den Suchmarkt umkrempeln als Google im TV Geschäft erfolgreich zu sein.

  • Ich finde Sie sollten sich wieder auf Ihrer Hauptaufgabe konzentrieren, denn Laut einer Amerikanischen Umfrage sind wohl über die hälfte mit den derzeitigen Suchergebnissen nicht zu frieden bzw es wird dem User nicht das Angezeigt was er genau gesucht hat.

  • […] Die zentrale Frage, dessen Antwort Google TV sein soll, muss, wie alle Innovationen, kritisch unter die Lupe genommen werden. Einige befürchten einen großen Konkurrenzkampf zwischen dem Suchmaschinenmogul und dem Gerüchten zufolge geplanten Apple TV. Eine andere kritische Meinung ist, dass sich der Erfolg nur dann einstellt, wenn es möglich ist auch Android Smartphone Applikationen zu integrieren. […]

  • All diejenigen, die auf der Plattform Inhalte bereitstellen (wie Filme bei Google TV) machen sich von der Gunst des Plattformbetreibers abhängig. Demnach muss zu erwarten sein, dass sich eine Plattform nur etablieren kann, wenn die zu erwartenden Vorteile für die Content Lieferanten diesen Nachteil aufwiegen können. Im Beispiel von iTunes ist dies die enorme Reichweite, da diese Plattform exklusiv an die weitverbreiten Apple Geräte verankert ist.