Ich bin mir nicht sicher, ob schon zu einem früheren Zeitpunkt Pläne für derartige Produkte in der Pipeline steckten. Spätestens seit Camerons Blockbuster „Avatar“ gibt es aber geradezu einen Hype, was 3D-fähige Fernseher und Monitore und Screens betrifft. Insbesondere die asiatischen Hersteller preschen hervor und versprechen uns bereits für den WM-Sommer entsprechende massentaugliche Geräte auf dem Markt. Es versteht sich von selbst, dass im Zuge dessen auch die Hersteller von entsprechendem Equipment für die 3D-Glotzen langsam in Wallung geraten. Dies gilt nicht nur für jene, die 3D-Brillen oder -Filme herstellen, sondern vor allem für die Schmieden von Konsolen- und Videospielen. Neben der Sex-Branche gehören sie nämlich zu dem Industriezweig, der neue technische Möglichkeiten und Errungenschaften am schnellsten für seine Zwecke adaptiert – und durch die massenhafte Verbreitung erst finanziell erschwinglich macht und somit den Weg in die Privathaushalte öffnet.
Es erstaunt daher nicht, dass der französische Spieleentwickler und Publisher Ubisoft Feuer und Flamme für die 3D-Technologie ist. Auf einer kürzlich abgehaltenen Versammlung prognostizierte ein Sprecher des Unternehmens, zu dessen Portfolio solche Verkaufshits wie Assassin’s Creed gehören: „Künftig wird es mehr und mehr 3D-Produkte für die Xbox 360 und die PS3, aber auch tragbare Gadgets geben“. Und weiter: „Wir können mit einem beträchtlichen Wachstum auf dem 3D-Markt rechnen, weil er so fesselnd ist. Er wird der Industrie eine gute Möglichkeit bieten, den Gamern noch mehr Emotionen liefern zu können“. Die Zahlen, die er dann aber voraussagt, erscheinen mir doch ein wenig hoch angesetzt.
Demnach erwartet Ubisoft, dass im kommenden Jahr weltweit bereits 15 bis 20 Prozent aller Spiele für die Konsolen der nächsten Generation in 3D verfügbar sein werden. Und als sei diese Schätzung nicht schon etwas gewagt, fügt er hinzu: „Und im darauffolgenden Jahr werden es mindestens 50 Prozent der Spiele sein“.
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Nun bin ich ja, wie oben angedeutet, prinzipiell auch der Überzeugung, dass 3D-Spiele ein Hit werden. Allerdings bezweifle ich noch, dass sie in einem solch doch recht kurzem Zeitraum so erfolgreich werden (können). Dies hängt natürlich, zum einen mit den Kosten für den User zusammen – sowohl für die Spiele und Konsolen, als auch insbesondere für die 3D-Fernseher und -Monitore. Da Konsolen wie die Nintendo 3DS für sich genommen 3D-tauglich sind und zudem Spiele des gleichen Herstellers vertragen, könnte der Preis für beides bereits zum Verkaufsstart akzeptabel sein. (Genauere Informationen hierzu wird es wohl im Juni auf der Spielemesse E3 geben.) Eine Konsole wie etwa die PS3 von Sony aber – auf der dann auch Spiele von Ubisoft laufen würden – benötigt neben dem entsprechenden Software-Update, der sie 3D-fähig macht, eben auch noch eine entsprechende Mattscheibe. Und ob sich ein Gamer extra fürs Zocken so ein vermutlich nicht gerade billiges Ding anschafft, halte ich noch für wenig wahrscheinlich. Zumindest in der Anfangszeit – und natürlich für den Fall, dass nicht bereits eine HD-Glotze vorhanden ist. Ich sehe es ein wenig so wie bei CD-Playern, die sich zu Beginn auch nur wenig leisten konnten, heute bekommt man sie an jeder Ecke für wenig Geld hinterhergeworfen.
Wie dem auch sei, es gibt noch einen weiteren Grund, der mich skeptisch macht. Und zwar der Umstand, dass für viele Gamer 3D keinen zusätzlichen Spaßfaktor in die Spiele bringt, zumindest nicht auf lange Sicht. Dass also der Funke nicht richtig überspringt und sie stattdessen mehr Wert auf Features wie Gestensteuerung (wie beim „Project Natal„) oder eine Art Augmented Reality legen. Natürlich ließen sich alle drei Dinge kombinieren, aber das ist nicht der Punkt. Vielmehr geht es darum, ob die Spiele-Hersteller hier nicht einem 3D-Hype-Wahn Produkte herstellen, die der User möglicherweise gar nicht will. Da ich mich hier aber im Bereich der Spekulation und Gedankenspiele bewege, möchte ich euch davon nicht ausschließen. Was glaubt ihr: Werden 3D-Spiele ein Verkaufsknüller, werden sie es in der oben gennanten Zeit und wenn ja, warum?
(Marek Hoffmann / Foto: Crashonline)