Meinen aufrichtigen Glückwunsch, Mr. Rubinstein. Und auch Ihrem Kollegen, Mr. Bradley von HP, schüttele ich an diesem Morgen die Hand! Die Nachricht, dass Palm von Hewlett-Packard übernommen wird, ist nicht nur eine Überraschung: sie ist eine Freude! Im Vorfeld waren ja die Namen mehrerer Interessenten genannt worden, etwa HTC oder Lenovo. Dass HP nun am Ende den Zuschlag erhalten hat, ist eine schöne Wendung.
Palm wird also für 1,2 Milliarden US-Dollar den Besitzer wechseln, HP wird 5,70 Dollar pro Aktie zahlen – das sind 23 Prozent über dem eigentlichen Wert. Beide Verwaltungsräte haben den Deal bereits abgenickt, so dass einer schnellen Integration (es sei denn, der Kartellwächter hüstelt dazwischen) nichts mehr im Wege steht. Laut Angaben von HP soll bis Ende Juli alles über die Bühne gegangen sein.
Es ist das Beste, was dem Unternehmen aus Sunnyvale, Kalifornien, passieren konnte. Auf einen Schlag sind die Sorgen der Vergangenheit passé, dennoch können die wirklich guten Entwickler weiter ihre Ideen und Leistungen in neue Produkte einfließen lassen. Dass HP das Potenzial des Palm-Personals ausreichend würdigt, schlägt sich auch in den kommentierenden O-Tönen zur Übernahme wieder, in denen von einem „hochqualifizierten Team“ die Rede ist. Doch natürlich geht HPs Interesse wesentlich weiter: „Die Kombination von HPs globalen Ausmaßen und der finanziellen Stärke, gepaart mit Palms einmaliger webOS-Plattform wird HPs Möglichkeiten verbessern, noch aggressiver im schnell wachsenden und hochprofitablen Markt mit Smartphones und mobilen Geräten vorzustoßen.“ Der Computerbauer hat es also in erster Linie auf das Betriebssystem abgesehen – Palm Pre und Pixi sind offenbar eher von sekundärem Interesse.
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Das wirft wiederum eine neue Frage auf: Microsoft nannte HP auf der CES in Las Vegas Anfang des Jahres einen „starken Partner„. Beide Unternehmen hätten beschlossen, Windows 7 als ideales Tablet-Betriebssystem zu etablieren. Microsoft-Chef Steve Ballmer reckte seinerzeit stolz das HP Slate in die Luft, Hewlett-Packards ersten Tablet-PC.
Fans und Kritiker mobiler Gerätschaften hatten in der Vergangenheit jedoch bereits oft angemerkt, dass ein Betriebssystem wie Windows 7, das für den Einsatz auf Desktop-Rechnern und konventionellen Notebooks entwickelt wurde, keine bequeme Oberfläche für Touch-Displays biete. Apple setzt beim iPad absichtlich nicht auf MacOS, sondern auf das wesentlich schlankere iPhone OS, das intuitive Bedienung mit den Fingern erlaubt. Andere Hersteller, wie der WePad-Bauer Neofonie, verwenden Linux-Distributionen mit angepasstem GUI, um Nutzern das Handling zu erleichtern. Erste Bilder, die das HP Slate mit Windows 7 zeigen, legen allerdings den Verdacht nahe, dass Microsofts mobile Lösung des Betriebssystems daraus besteht, einfach die Größe vorhandener Befehls-Buttons zu vergrößern.
Dass HP nun nach Palm greift, könnte dafür sprechen, dass sich der Hersteller dieses Problems bewusst geworden ist. HP sei der „perfekte Partner, um das Wachstum von webOS in rascher Zeit zu beschleunigen“, bestätigte Palm-CEO Jon Runibstein die Absichten in der Pressemitteilung zum Deal. Heißt das, dass HP schon in Kürze Microsoft fallen lassen wird?
(André Vatter)