Hui, was ist denn da los? Microsoft hat seinem Best Buddy HTC gerade einen dicken Lizenzvertrag aufgedrückt – in aller Freundschaft, wie man nicht müde wird zu betonen. Der Deal erlaubt es HTC nun legal und offiziell, einige Patente der Redmonder bei der Entwicklung von Android-Handys anzuwenden. Im Gegenzug muss der Gerätebauer natürlich entsprechende Abgaben leisten – in welcher Höhe diese liegen, wurde nicht verraten.
Wer sich nun am Kopf kratzt und fragt, wie Microsoft an Patente im Rahmen eines Open Source-Betriebssystems gekommen ist – hier die Antwort: Microsoft macht so etwas gerne, erst vor wenigen Wochen wurde Amazon dieselbe Ehre zuteil. Dem Software-Riesen zufolge halte man beispielsweise seit Jahren zig Patente auf verschiedene Funktionen bei Linux. Nach eigenen Angaben hat Microsoft heute über 600 Kooperationsverträge dieser Art und in aller Herren Länder unter Dach und Fach.
Der neue Deal zwischen HTC und Microsoft dürfte nun einige Entwicklungen ins Rollen bringen – und andere davon abhalten, zu rollen: Die Taiwanesen liegen im Clinch mit Apple. Der iPhone-Erfinder hatte dem Unternehmen kürzlich vorgeworfen, gegen 20 eigene Patente verstoßen zu haben. HTC weist dies bislang als unhaltbare Tatsachenverdrehung zurück. Da nun Microsoft als wohlgesonnener Partner an Bord geholt wurde, wird HTC in diesem Rechtsstreit der Rücken gestärkt.
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Zeitgleich profitiert natürlich ebenfalls Microsoft von dem Vertrag. HTC war in der Vergangenheit schon immer ein loyaler Produzent von Handys mit Windows Mobile. Mit der neuen OS-Errungenschaft Windows Phone 7 soll diese fruchtbare Partnerschaft natürlich noch einmal unterstrichen werden: „Die heute getroffene Vereinbarung ist ein Beispiel dafür, wie Industrieführer kommerzielle Arrangements im Bezug auf geistiges Eigentum treffen können“, so Horacio Gutierrez von Microsoft. „Wir freuen uns darüber, unsere Zusammenarbeit mit HTC weiter fortzusetzen.“ Na, dann: Alles Gute, euch beiden!
(André Vatter)