Es ist nicht immer einfach mit diesem verflixten Internet. Nie tut es, was es soll. Will ich etwa eine bestimmte Information – am besten noch unter Androhung von weiteren Schritten – aus dem Netz tilgen, kann man davon ausgehen, dass sie sich rasender den je verbreiten wird. Möchte ich mich von meiner allerbesten Schokoladenseite präsentieren und bin nicht hundertprozentig vorbereitet, wird das Netz jeden noch so winzigen Fehler erkennen, analysieren und möglicherweise auch unnötig aufbauschen. Ihr merkt, langsam nähere ich mich thematisch der großen, deutschen Tablet-Hoffnung, dem WePad von Neofonie (wobei man deutsch hierbei auch erst noch genau definieren müsste).
Die bisherige Geschichte des WePad ist schnell erzählt: Mit einigen Vorschuss-Lorbeeren versehen tritt man zu einer ersten Presseveranstaltung an, um den iPad-Konkurrenten vorzuführen – und wird vorgeführt. Was der Presse vor Ort erst noch entgeht, bleibt den Experten an den Rechnern nicht verborgen. Das auf Linux aufbauende Pad offenbart eine Windows-Fehlermeldung, ist somit in aller Munde – wenn auch nicht so wie gehofft.
Nun startet das Team um Helmut Hoffer von Ankershoffen heute den zweiten Anlauf und hat einige Journalisten und Tech-Blogger eingeladen, mal selbst Hand anzulegen an das herbeigesehnte Gerät. Außen vor lasse ich jetzt vielleicht mal den Test der Bild-Zeitung, die ihren Experten schon gestern auf das WePad losgelassen hat, zu dem Schluss kommt, dass man das iPad vorziehe, auch wenn man nicht genau erklären könne wieso und uns dazu eine 12-teilige Klickstrecke präsentiert, die ein Foto eines WePads im Vergleich zum iPad zeigt – und elf weitere iPad-Fotos.
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Heute durften drei weitere Pressevertreter und drei vorher per Poll ermittelte Tech–Blogger Hand anlegen. Da ich hier viel erzählen könnte und dennoch nicht so kompetent darüber berichten könnte wie ein Experte vor Ort, welcher das Teil heute tatsächlich ausprobieren und testen konnte, zeige ich euch hier nun die ersten verfügbaren Videos zu dem Schätzchen aus der Hauptstadt:
Das ist der Clip von AndroitPIT (Danke dafür) und die nächsten beiden sind von den netbooknews.de (ebenfalls Dankeschön für die Bewegtbilder!):
Ihr könnt davon halten, was ihr wollt – ich jedenfalls (weder Apple-Fanboy noch Apple-Disser) halte das WePad nach dem Gezeigten durchaus für eine iPad-Alternative und damit stehe ich nicht alleine da, was über 35.000 registrierte Vorbestellungen belegen. Die Bedienung ist vermutlich etwas weniger intuitiv als die des großen Konkurrenten, aber mit der Möglichkeit, lediglich mit dem Daumen navigieren zu können, während man das Pad in der Hand hält, hat man meiner Meinung nach sogar einen Usability-Vorteil erzielen können. Dazu kann ich dank Multitasking im Netz surfen und/oder Videos schauen, während ich meine ausgewählten Widgets gleichzeitig laufen lasse. Interessant finde ich die Möglichkeit für die Verlage, nach eigenem Ermessen Werbung zu platzieren, sprich: die Oberfläche selbst zu gestalten. Das wird spannend, wenn wir nämlich dadurch subventionierte WePads erhalten können.
Die meisten Fakten – die verschiedenen Anschlüsse, eingebaute Cam, Kartenslot, setzt auf Linux auf – waren vorher im Grunde geklärt und so kam es dann heute lediglich darauf an, ob das Ding wirklich läuft und bedienbar ist. Wenn ihr die drei Videos betrachtet hab, wird euch auch aufgefallen sein, dass es da an der ein oder anderen Stelle durchaus noch hakt und dass einige Funktionen noch nicht gezeigt werden konnten. Was sich da aber dann im Endeffekt noch verbessert bei der Version, die dann in den Läden zu haben sein wird, muss sich erst noch zeigen.
Wenn euch die Videos eventuell nun auf den Geschmack gebracht haben, könnt ihr euer WePad hier vorbestellen. Das iPad ist zwar definitiv schöner, hat trotz geringerer Auflösung das bessere Display und vermutlich arbeitet der Touchscreen auch etwas flüssiger, aber dafür arbeitet das Neofonie-Gerät auf Linuxbasis, unterstützt Adobe Air und Android-Apps. Vielleicht hat das deutsche Tablet gerade durch seine Offenheit das Zeug dazu, sich als Gegenspieler zum doch gleich in mehreren Belangen limitierten iPad zu mausern.
Zumindest bringt es noch mehr Schwung in einen sowieso gerade sehr spannend zu beobachtenden Markt, welcher mit dem joojoo-Pad auch in Bälde auf dem deutschen Markt einen weiteren Vertreter dieser neuen Zunft begrüßen kann. Der Hersteller hat heute bereits bei uns angeklopft.
Ich bin auf eure Reaktionen gespannt. Sind die Tablets im Allgemeinen und das WePad im Speziellen eine eher überflüssige Gerätschaft irgendwo zwischen Mobiltelefon und Netbook, sind sie sowohl für die schreibende Zunft als auch die Konsumenten ein Segen – oder ist es doch irgendwas dazwischen?
Update:
Ab sofort nimmt Amazon Vorbestellungen entgegen, sowohl für die Version mit 16 GB als auch mit 32 GB.
(Carsten Drees)