Ich weiß nicht, ob Sir Tim Berners-Lee wirklich sauer angesichts der Ankündigung wäre – wahrscheinlich freut er sich aufrichtig. Der Erfinder des URL-Strings „http://“ hatte die Doppelbalken-Kombi früher schon häufiger als „Fehler“ beschrieben, reine Willkür habe dazu geführt, dass wir heute jeder Adresse zwei Schrägstriche voranstellen – und einen Doppelpunkt.
Über Sinn und Unsinn des Strings wird derzeit wieder heiß debattiert und zwar in erster Linie in der Chromium-Entwicklergemeinde, in der seine Abschaffung zur Disposition steht. Die mobile Variante des Safari kürzt schon heute URLs bis auf das www. – aus Platzgründen, wie sich vermuten lässt. Doch nun will Google auch bei den Desktop-Browsern der Vorreiter sein. Testweise wurde die URL-Kürzung in der Entwickler-Version von Chrome bereits integriert, danach hagelte es reihenweise Fehlerhinweise durch die Nutzer, so dass sich Chefentwickler Peter Kasting gezwungen sah, die Dinge richtig zu stellen: Das Weglassen des http:// sei ein Feature – kein Bug. Doch diese Erklärung hatte einen eher aufpeitschenden als beruhigenden Effekt: Einige Entwickler werfen Google vor, „Zensur beim User Interface“ zu betreiben.
Dabei ist die Änderung nur ein Teil einer ganzen Reihe von Design-Tweaks, die beim Chrome während der URL-Eingabe erscheinen sollen: Farbcodes werden nämlich künftig über den genauen Status einer Adresse Auskunft geben:
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Sicher: Eine kürzere URL kommt vor allem den mobilen Nutzern zugute, die nun ein wenig mehr der Internetadressen in ihren Smartphone-, Netbook- und Tablet-Browsern angezeigt bekommen. Doch ob wirklich alle User das Farbspiel durchschauen? Immerhin: Nachdem einige angemerkt hatten, dass sich ja nun nur noch unvollständige URLs per Copy&Paste aus der Adressleiste holen lassen, hat das Entwicklerteam reagiert und nachgegeben. Werden Adressen jetzt aus der Leiste kopiert, werden sie beim Vorgang automatisch vervollständigt und erhalten beispielsweise so ihr http:// zurück.
(André Vatter)