Das wohl zu den populärsten URL-Shortener-Diensten gehörende Unternehmen Bit.ly kündigt in einem aktuellen Blogpost für kommende Woche große Veränderungen an. Das noch recht junge, durch die Kooperation mit Twitter aber schon praktisch zum Marktführer auf dem Gebiet der Adressen-Verkürzung aufgestiegene Start-Up will mit dem Release 1.3 nicht nur seine Website komplett updaten. Darüber hinaus sollen auch einige schicke, neue Features wie etwa „History Search“ implementiert werden.
Da sich die Verantwortlichen des Kurz-URL-Dienstes auf ihrem Weg zu Twitters Chirp-Konferenz befinden (findet heute und morgen statt) und dort vermutlich in aller Ausführlichkeit über die Veränderungen sprechen werden, wollen sie ihr Pulver natürlich nicht komplett auf dem Blog verpulvern. Das eine oder andere lassen sie aber dennoch durchblicken, das ich kurz für euch zusammenfassen möchte: Es wird zunächst einmal ein etwas zeitgemäßeres Design geben; zu der vielleicht größten Neuerung zählt dabei die Tab-Ansicht am oberen mittleren Rand der Seite beziehungsweise das Hinzufügen des Tabs „Manage“, was letztlich aufs Gleiche hinausläuft. Bleiben wir erstmal beim „Shorten“-Tab. Nicht überraschend ist, dass der User mit bit.ly auch weiterhin wird lange in kurze URLs verwandeln können. Dies soll nun aber auf etwas „modernere“ Weise geschehen – dazu gehört, dass die Links nach ihrer Eingabe automatisch gekürzt werden (was man sich auch immer darunter vorzustellen hat). Zudem soll das Erstellen von „kundenspezifischen“ URLs erleichtert werden.
Das Credo, das damit verfolgt wird, lautet: Mit weniger Klicks zum Erfolg. Im Zuge dessen soll daher auch das Veröffentlichen von Links auf Twitter grundsätzlich einfacher gemacht werden. Wie genau das alles aussehen soll, darüber schweigt man sich leider aus. Kommen wir nun kurz zu dem „Manage“-Tab, dessen Funktionen viele von euch bestimmt sehr nützlich finden werden.
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Hier wird es nämlich dem Nutzer ermöglicht, nicht nur eine Übersicht über alle seine Short-URLs zu erhalten (gab es vorher auch schon, ich weiß), sondern – und das ist wohl die entscheidende Neuerung – diese auch nach Stichwörtern zu durchsuchen. Wenn ich es recht verstehe, dann liefert Bit.ly bereits bei der Eingabe von einzelnen Buchstaben Seiten, auf denen sich die Buchstabenreihenfolge wiederfindet. Also so ähnlich wie bei der Google-Suche. Apropos Google-Ähnlichkeit: Die Möglichkeit, meine Feeds im Reader nach Stichworten zu durchsuchen, hat mir schon so oft Zeit erspart und mich vor einem Wutanfall bewahrt. Wenn dies nun auch bei Bit.ly möglich wird, ich wäre gleich doppelt glücklich.
Wie ihr beiden Screenshots entnehmen könnt, auf denen schicke kleine Balken- und Kuchendiagramme zu sehen sind, wird es wohl auch eine verbesserte Aufbereitung von Statistiken geben. Wie viele Klicks ein Link erhalten hat, in welchen Zeitraum und an welchem Ort, Infos über die Diskussionen auf Twitter über eine verlinkte Seite – all diese Infos erhält der User heute schon. Da aber auf dem Blog genau diese Beispiele gebracht werden und man sich sonst in Schweigen hüllt („and more“) kann ich nur spekulieren, dass die Stats optisch etwas ansprechender aufbereitet serviert werden und gegebenenfalls noch etwas tieferschürfender, genauer oder eben in Real-Time (siehe Screenshot) verfügbar sein werden. Mal abwarten.
Interessant zu erwähnen ist noch das Feature, dass ihr eure Timeline mit Short-Links öffentlich machen könnt und andere User sie als RSS-Feed abonieren können. Solltet ihr eine interessante Link-Schleuder sein, die auf unterschiedlichsten Social Networks ihr Unwesen treibt, wird es für eure Fans einfacher, euren Tipps zu folgen.
Für weitere Informationen, etwa zu Veränderungen respektive Ergänzung an dem Produkt Bit.ly Pro, mit dem jeder User seine gekürzten Links individuell anpassen kann, besucht bitte die oben verlinkte Blogseite. Dort findet sich neben einem Infofilmchen auch einige sehr interessante Statistiken zu Bit.ly.
Und zuletzt noch eine Frage: Wie sind die Änderungen beziehungsweise ihr Veröffentlichungszeitpunkt einzuschätzen? Will Bit.ly damit „nur“ userfreundlicher werden oder wird versucht, sich für eine mögliche Übernahme „wertvoller“ zu machen? Google und Twitter hatten ja offenbar schon an die Tür geklopft. Oder geht es darum, etwas zu schaffen, was Twitter nicht so eben mal selbst nachbauen kann? Ein erster Schritt seitens des Microblogging-Dienstes wurde ja bereits getan.
(Marek Hoffmann)