Also, diese Methode war mir auch neu: Neofonie, der Bauer des sagenumwobenen WePad, hatte das Tablet-Projekt lange Zeit zur Geheimsache Nummer eins erklärt – lediglich über die Facebook-Produkseite des Unternehmens waren tröpfchenweise Informationen nach außen gesickert. In erster Linie bildete die Seite aber einen Rückkanal für die Nutzer, die Neofonie per Pinnwandeinträgen ihre Wunschkonfigurationen vorstellen konnten. Diese Art der Informationspolitik kann getrost als Buzz-Marketing beschrieben werden. Erstaunlich ist dann aber, dass am Tag der offiziellen Präsentation der Buzz eher gering war. Stattdessen bloggte das Unternehmen lieber selbst auf der Facebook-Seite still mit, als Neofonie-Gründer Helmut Hoffer von Ankershoffen durch die Keynote führte. Mal sehen, was wir zur Stimmung beitragen können…
Nach Angaben des Unternehmens konnten sowohl Adobe als auch Intel als Partner gewonnen werden, was die Herkunft 1,66 GHz Intel Atom N450-Prozessors erklären dürfte. Zu den Schnittstellen zählen unter anderem zwei USB-Ports und ein SDHC-Kartenleser, über den sich der interne Speicher (wahlweise 16 oder 32 Gigabyte) um 32 Gigabyte aufstocken lässt. Zudem soll es möglich sein, Filme und Musik direkt von einer SD-Karte abzuspielen. Darüber hinaus wurde dem WePad auch eine HDMI-Schnittstelle spendiert. Bluetooth 2.1, WLAN (802.11n) und GPS sind natürlich auch mit an Bord, ebenso darf auch die Webcam (1,3 Megapixel) nicht fehlen. Das Display hat eine Auflösung von 1366×768 Pixeln (zum Vergleich: das iPad bringt es auf 1024×768 Pixel) und ist Multitouch-fähig. Die Akkulaufzeit wird mit sechs Stunden angegeben.
Wenn wir zur Plattform an sich kommen, finden wir beim WePad ein auf Linux basierendes Betriebssystem vor, das den Nutzern bestes Multitasking bieten soll. Auch an einen eigenen App Store wurde gedacht, in dem sowohl WePad-Apps, als auch Anwendungen für Adobe Air, Android, Java und Linux angeboten werden. Da Adobe als Partner ins Boot geholt wurde, müssen Nutzer natürlich nicht auf auf Flash verzichten: „Barrierefreies Internet“, wird dieser Vorzug durch Neofonie bezeichnet.
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Das WePad wird in zwei Versionen auf den Markt kommen: Die Einsteigervariante kostet 449 Euro und ist mit 16 Gigabyte Speicher und WLAN ausgestattet. Für das Profi-Modell werden 569 Euro berechnet, wofür der Kunde aber auch 32 Gigabyte Speicher, UMTS (eine Standard-SIM-Karte wird benötigt, sonst SIM-Lock-frei), GPS und die Unterstützung für Full HD-Videos geboten bekommt. Auf der Pressekonferenz wurde explizit erwähnt, dass im Rahmen von Kooperationen mit Verlagen Preisnachlässe möglich sind. In anderen Worten: Wer sich für ein bestimmtes Zeitungsabo entscheidet, kann sich ein subventioniertes Tablet sichern.
Noch müssen wir uns aber ein wenig gedulden. Im Mai soll zunächst eine Werbe-Roadshow durch Deutschland stattfinden, im Juli findet ein Softlaunch statt – erst ab August wird mit der deutschlandweiten Verfügbarkeit gerechnet.
Klarer Fall: Neofonie hat da heute ein dickes „Friss das, Apple!“ vom Stapel gelassen. Was Schnittstellen und die Flexibilität des Systems angeht, ist das WePad dem iPad meilenweit überlegen. Bleibt nur die Frage nach der eigentlichen Usability, die wir hoffentlich bald beantworten können, da wir auf der Warteliste für ein Testgerät stehen.
Update!:
Ab sofort nimmt Amazon Vorbestellungen entgegen, sowohl für die Version mit 16 GB als auch mit 32 GB.
(André Vatter)