Es muss sich ähnlich angefühlt haben, wie bei einer Klassenarbeit. Alle anderen stehen auf und geben erleichtert ihre Hefte ab, während man selbst noch mit angestrengtem Blick abwechselnd auf das Aufgabenpapier und die Uhr starrt. Hewlett-Packard wird es vergangenes Wochenende so gegangen sein. Das iPad schoss vor, Kunden und Kritiker reihten sich in lange Schlangen ein, lagen sich jubelnd (oder tränenüberströmt) in den Armen. Es buzzte in einer ganzen Nation und HPs Marketingstrategen konnten das Schauspiel nur aus der Ferne betrachten und sich zumurmeln: „Eines Tages. Eines Tages…“
Das HP Slate, das als König der Windows-Tablets dem iPad Konkurrenz machen soll, wankt seit Wochen seinem Marktstart entgegen. Erstmals auf der CES durch Steve Ballmer vorgestellt, hüllt es sich seitdem in Schweigen. „Wie weit ist der Prototyp entwickelt?“, fragen sich die Kunden und hin und wieder gewährt HP dann auch tatsächlich in kleinen Videoclips einen kurzen Blick auf den Flachmann. Die Fragen „Wann wird es kommen?“ oder „Was wird es kosten?“ verhallen aber weiter unbeantwortet.
Deshalb war es nicht verwunderlich, dass sich HP nun am iPad-Wochenende mit einer neuen Kampfansage – und natürlich einem weiteren 30-Sekünder – zurückmeldete:
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Im Blogpost hebt HP in erster Linie die Multimediafähigkeiten des Slate heraus. Schon zuvor hatte das Unternehmen Apple dafür abgewatscht, dass das iPad mit Adobe Flash nichts anfangen könne. Und nun wurde noch eins draufgesetzt: Videochat via Skype? Kein Problem! Fotos aufnehmen und auf Facebook hochladen? Nichts leichter als das! Anschluss externer Datenträger oder das Lesen von SD-Karten? Schon geschehen! Das Slate kann alles das, was das iPad nicht kann – HP will den Slate als Alleskönner positionieren, der dem Anwender keine Grenzen setzt. Apples iPad wird als Kontrastprogramm präsentiert: ein kastriertes Design-Tablet, das dem Nutzer diktiert, was machbar ist und was nicht.
Da sich HP aber auch weiterhin mit konkreten Informationen zum Gerät zurückhält, müssen wir nun ein Häuschen weitergehen, nämlich zu Engadget, wo ein angebliches Datenblatt des Slate aufgetaucht ist. Es sollte als Mitarbeitermotivation der Belegschaft über das Apple-Wochenende hinweghelfen. Demnach wird das Slate mit einem 1,6 GHz Atom-Prozessor (Z530) ausgeliefert, besitzt ein 1026×600 Pixel großes Display, bietet bis zu 64 Gigabyte Speicher, hat zwei Kameras und soll ab 549 Dollar (etwa 410 Euro) angeboten werden. Ein genaues Datum für den Marktstart fehlt allerdings weiterhin…
(André Vatter)