Wir haben lange nichts mehr von iFixit gehört, die letzten Fotos zerfetzter Gerätschaften zeigten das Nexus One, das Milestone und den Palm Pre. Ich hätte damit gerechnet, dass die Jungs vorher das iPad unter die Finger bekommen und es ordentlich mit Spachteln und Schraubenzieher bearbeiten – doch nun ist es der neue Nintendo DSi XL geworden, der seit Anfang des Monats bei uns zu haben ist. Der japanische Gerätebauer hat die Riesenkonsole auf den Markt geworfen, um oberhalb der ursprünglichen Zielgruppe (die 14- bis 20-Jährigen) noch Kunden abzugreifen. Dank des 93 Prozent größeren Bildschirms ist der XL-DSi für älteres Publikum ein wenig augenfreundlicher, so dass er auch als E-Book-Reader herhalten kann. In Deutschland ist die Konsole in Bordeauxrot und Dunkelbraun für rund 170 Euro zu haben.
Doch zurück zu iFixit. Im Namen der Wissenschaft und aller „Was rappelt denn da drin?“-Nerds hat die Firma, die eigentlich auf Hardware-Reparaturen spezialisiert ist, den DSi XL komplett aufgeschraubt. Was dabei als erstes auffällt, ist die Größe des Akkus: Dem Vorgänger-DSi standen 840 mAh Energie zur Verfügung, beim großen Bruder hat Nindendo die Leistung um 25 Prozent auf rund 1050 mA gepimpt (links), dafür legte das Gewicht auch um vier Gramm auf 23 Gramm zu:
Laut den Technikern lässt sich die Klappkonsole mit nur wenigen Handgriffen und dem Lösen noch weniger Schrauben in zwei Teile zerlegen. Verwirrt zeigte man sich angesichts der Tatsache, dass das untere Display alleine durch den Druck der darunterliegenden Platine an Ort und Stelle gehalten wird. Es gibt keinen Kleber, keine Schrauben:
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Das WLAN-Modul befindet sich in der Mitte des Geräts und lässt sich problemlos von der Hauptplatine entfernen. Die kleine Kabelantenne ist mit einem Sender verbunden, der sich in der linken oberen Ecke des oberen Bildschirms befindet.
Spannend auch der Blick auf das komplette Organsystem des DSi XL: NAND Flash (rosa) und RAM (blau) stammen wie beim kleinen DSi von Samsung und Fujitsu. Der Chip für das Power-Management (rot) wurde hingegen ausgetauscht. Je nach Erwartung bietet ein Blick auf das rechnende Herzstück eine Enttäuschung oder eine Überraschung: Im Vorfeld des Geräte-Releases war vermutet worden, dass Nvidia dafür leistungsfähige Tegra-Prozessoren liefern würde – es stellt sich aber heraus, dass Nintendo auf die hauseigene ARM-CPU zurückgreift (türkis).
(André Vatter)
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