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Wikipedia gönnt sich Frischekur: Anderes Theme, neues Layout und viele nette Features

Die Online-Enzyklopädie Wikipedia kündigt große Veränderung an. Wir haben hier in letzter Zeit des Häufigeren über die bevorstehende Einbindung von Videos auf der Plattform berichtet. Diese Thema scheint aber nicht die allerhöchste Priorität für die Verantwortlichen bei der Wikimedia Foundation zu haben. Vielmehr stehen laut dem am gestrigen Donnerstag auf dem Blog veröffentlichten Post folgende „signifikanten Veränderungen“ auf dem Plan:

1. Das bisherige Theme wird durch eine neues namens „Vector“ ersetzt. Hierdurch sollen Hauptfunktionen der Wikipedia für ihre Besucher leichter zu finden sein. Einen ersten Eindruck davon erhaltet ihr auf dem obigen Screenshot. Ich bin froh, dass sich augenscheinlich nicht allzu viel verändert hat. Ich habe mich nämlich schon sehr an das aufgeräumt-kubistische, etwas bieder angehauchte schwarz-weiß-blaue Ausehen der Wikipedia gewöhnt, das irgendwie auch zu einer Enzyklopädie passt.

2. Das Editieren von Einträgen soll unkomplizierter werden. Hierzu wird eine neue Toolbar zur Verfügung gestellt, mit der es leichter sein wird, Links und Tabellen in Artikel einzufügen. Zudem wird ein integriertes „Cheatsheet“ dafür sorgen, dass (vermutlich vor allem neue beziehungsweise unerfahrene) Wikipedia-Autoren schnell auf Hilfsinformationen für die am häufigsten verwendeten Funktionen zugreifen können. Damit kommen die Betreiber der Online-Enzyklopädie nicht nur alten Hasen entgegen, die sich schon häufiger hier in den Kommentaren über die Hürden beim Erstellen von Artikeln beschwert haben. Sie gestalten die Plattform vor allem auch sehr viel attraktiver für neue Hobby-Autoren.

Das dürfte auch bitter nötig sein, denn schon Ende des vergangenen Jahres berichtete André darüber, wie der englischsprachigen Wikipedia die Autoren in Scharen davonliefen. Mir liegen keine aktuellen Zahlen darüber vor, ob der Trend weiter anhält. Es spielt aber auch insofern keine Rolle, als ein Zuwachs an Autoren in jedem Fall ein gutes Zeichen ist.

3. Schließlich soll auch das Seitenlayout einen Make-Over verpasst bekommen. Das beinhaltet eine vereinfachte Navigation und einige Anpassung an neue Webstandards. Dazu gehört unter anderem, dass die neuen Features problemlos auf allen Browser-Typen und bei unterschiedlichen Fenstergrößen laufen. Zudem wurde dem Suchfeld in der rechten oberen Ecke eine neue Position zugewiesen, die laut Blog die User-Erwartungen erfüllen soll. Die einizige Erwartung, die ich bisher an dieses Feld hatte, war die, dass sich der Cursor beim Aufruf der Seite direkt dort befindet und ich sofort mit der Eingabe meiner Suchanfrage starten kann. Vielleicht konnte man dies auch irgendwo manuell einstellen und habe es übersehen. Dass aber eine Verschiebung des Suchfeldes absolut sinvoll ist, hat ja erst vor kurzem  Facebook eindrucksvoll unter Beweis gestellt.

Das Ausrollen der seit etwa sechs Monaten von circa 500.000 ausgewählten Usern getesten Features soll am fünften April beginnen und dann sukzessive vonstatten gehen. Wie so oft, kommt dabei die englischsprachige Seite aber zuerst in den Genuss der Verbesserungen. Dies gilt auch für das Erstellen von PDF-Dokumenten un das Drucken von Büchern, die auf Wikipedia-Artikeln basieren. Ende April soll dann der globale Roll-Out folgen. Und wenn ich es richtig verstanden habe, wird auch dann auch eine überarbeitete Version des Wikipedia-Logos geben. Bin ja mal gespannt. 

Ein Feature, das ich auch bei der Online-Fernsehprogramm-Auskunft tvinfo.de sehr zu schätzen weiß, haben die Wikipedia-Betreiber zum Glück auch noch eingebaut: Angemeldete User, denen die neue Optik nicht zusagt, können per Knopfdruck wieder zu der alten switchen. Sicher ist sicher – sowohl für die User als auch für die Betreiber.

Apropos eingeloggte User: Wer sich als registrierter User für Veränderungen interessiert, die vor allem das Editieren von Artikeln betriffen, sollte dringend den oben verlinkten Wikimedia-Blogpost lesen. Dort werden noch einige detaillierte Infos zu Verbesserungen gegeben, die im Laufe des Jahres eingeführt werden sollen.

(Marek Hoffmann)

Über den Autor

Marek Hoffmann

Marek Hoffmann hat von 2009 bis 2010 über 750 Artikel für BASIC thinking geschrieben und veröffentlicht.

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