Es gibt Neues von der Flexibles-Display-Front zu berichten. Während Design-Studien wie das Rolltop die Hoffnung wecken, wir könnten mittelfristig mit ultraflachen, aufrollbaren Displays rechnen, schlagen die Entwickler bei HP etwas moderatere und vermutlich auch realistischere Töne an. Die in eigener Produktion erstellten biegbaren Displays seien nicht dafür gedacht, aufgerollt zu werden. Vielmehr sollen sie leichtere und kompaktere Alternativen zu den heutigen Screens auf mobilen Geräten wie Smartphones, Laptops und E-Readern sein. Spätestens nach dem sechsten Aufrollen würden sie erste Defekte aufweisen oder im schlimmsten Fall komplett kaputtgehen. Das nenne ich doch mal eine erfrischend ehrliche Einschätzung, die Phil McKinney, seiner Zeichens technischer Leiter bei dem amerikanischen Technologie-Riesen, da mit uns über sein Produkt teilt.
Und auch wenn das Aufrollen des Displays auf der einen Seite negativen Folgen hätte, hat es auf der anderen Seite positive: bei der Herstellung. Die Screens werden nämlich aus biaxial orientierter Polyester-Folie („boPET„) gefertigt, einer speziellen, sehr flexiblen Kunststofffolie. Und diese kann bei der Produktion, so ähnlich wie beim Zeitungsdruck, über Walzen gerollt werden. Mittels eines von HP selbst entwickelten Verfahrens – der sogenannten Self-Aligned Imprint Lithography – werden dann ultradünne elektronische Schaltkreise quasi auf die Folien draufgepresst.
Im Vergleich zu bisherigen Methoden, bei denen Screens sozusagen einzeln aus den Folien rausgeschnitten werden, ist dieses Verfahren nicht nur sehr viel schneller, sondern zugleich auch deutlich kostengünstiger. Darüber hinaus wird auf diesem Wege angeblich die Umwelt weniger belastet.
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Der größte Nutzen für den Kunden dürfte nun aber darin bestehen, dass er sich die Geräte, in denen ein solcher HP-Screen verbaut wurde, auch tatsächlich leisten kann. Denn was bringen einem Gadgets, die ultraleicht und dünn sind, wenn sie unbezahlbar sind. McKinney zufolge werden die ersten Geräte mit flexiblen Displays bereits in zwei Jahren verfügbar sein und ein Jahr später für den Massenmarkt produziert. Nachfolgend noch ein Video, in dem ihr die aufgedruckten Displays sozusagen in natura sehen könnt. Schade nur, dass der Kamermann in seinem täglichen Leben offenbar einem anderen Beruf nachgeht und die Aufnahmen daher alles andere als perfekt sind:
(Marek Hoffmann / Screenshot: Hardware.info)